Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes
Die Medien (2)
   

2. 2. 8. Die Gabe des Hellsehens und Hellhörens

Eure Gelehrten rechnen zu den Medien auch diejenigen, welche die Gabe des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' besitzen. Das ist nicht richtig. Zwar haben die Hellsehenden, Hellhörenden und Hellempfindenden mediale Kräfte; aber wirkliche Medien sind sie nicht. Bei ihnen ist es ja der eigene Geist, der tätig ist, der sieht und hört, während bei den eigentlichen 'Medien' ein fremdes Geistwesen wirksam und der eigene Geist ausgeschaltet ist.

Die Gabe des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' befähigen den Geist des Menschen zwar, die ihn umgebenden Geister zu sehen und zu hören, aber der Hellseher ist kein Werkzeug dieser Geister und gehört deshalb nicht zu den 'Medien'.

Der Geist des Hellsehenden, Hellhörenden, Hellriechenden, Hellschmeckenden, Hellempfindenden empfängt diese Fähigkeiten lediglich dadurch, daß er sich von seinem Körper mehr oder weniger zu lösen imstande ist. Der vom Körper gelöste und teilweise aus dem Körper austretende Geist ist dadurch nicht mehr an die körperlichen Sinne gebunden. Er hat die Kräfte und Eigenschaften des körperlosen Geistes. Er sieht, hört empfindet nach der Art der Geister des Jenseits, je nach der Vollkommenheit der Loslösung von seinem Körper und der Feinheit des ihn umgebenden Ods.

Aus demselben Grunde sind auch die Geister des Jenseits, je nach der Beschaffenheit ihres Odkörpers, in ihren geistigen Fähigkeiten sehr verschieden. Die einen von ihnen sehen, hören und empfinden, was die anderen Geister nicht wahrnehmen können.

Dasselbe ist der Fall bei den mit den Gaben des Hellsehens, Hellhörens und Hellempfindens ausgestatteten Menschen. Auch bei ihnen sind diese Gaben in zahllosen Abstufungen, von der unvollkommensten bis zur höchsten Stufe vorhanden.

Die vielen Irrtümer, die euren Hellsehern bei ihren Angaben unterlaufen, sind daraus zu erklären, daß bei den meisten die Gabe sehr unvollkommen vorhanden ist. Das Hellsehen findet ihr oft in den Büchern des Alten und des Neuen Testamentes. Von dem Erzvater Jakob wird berichtet:

1. Mose 32, 1-2:
'Als Jakob seines Weges zog, begegneten ihm 'Engel Gottes'. Sobald Jakob sie erblickte, sagte er: Hier ist das Heerlager Gottes'.

Als zur Zeit Davids ein Engel Gottes die Pest als Strafgericht über das Volk Israel verhängte, da sah David diesen Engel:

2. Samuel 24, 16 ff:
'Der Engel des Herrn war aber gerade bei der Tenne des Jebusiters Arawna angekommen. Als nun David den Engel sah, der das Sterben unter dem Volke anrichtete, rief er zum Herrn betend aus: Ach, ich bin's ja, der gesündigt hat, und ich habe mich vergangen. Diese Herde aber – was hat die verschuldet?'

Der Prophet Elisa hatte die Gabe des Hellsehens. Von ihm erzählt das Buch der Könige, daß er hellsehend wahrnahm, wie sein Diener Gehasi dem geheilten Hauptmann Naemann nachlief und sich von ihm unter falschen Vorspiegelungen Geschenke für Elisa erbat. Als er sie zur persönlichen Verwendung in seinem Hause verborgen hatte und vor Elisa trat, fragte ihn dieser:

2. Könige 5, 20 ff:
'Woher kommst du, Gehasi?' – Er antwortete: 'Ich bin überhaupt nicht ausgewesen.' Da sagte Elisa zu ihm: 'Bin ich nicht im Geiste mit dir gegangen, als sich jemand von seinem Wagen aus nach dir umwandte? Ist es jetzt an der Zeit, Geld und Kleidungsstücke anzunehmen und Gärten und Weinberge, Kleinvieh und Rinder, Knechte und Mägde dafür zu erwerben?'

Elisa sah auch das Schicksal des Hasael hellsehend voraus. Darüber berichtet dasselbe Buch der Könige:

2. Könige 8, 11 ff: 'Elisa starrte unverwandt vor sich hin und war aufs äußerste entsetzt und brach dann in Tränen aus. Als Hasael ihn nun fragte: 'Warum weint mein Herr?', antwortete er: 'Weil ich weiß, wieviel Unheil du den Israeliten zufügen wirst. Ihre festen Städte wirst du in Brand stecken, ihre jungen Männer mit dem Schwerte töten, ihre Säuglinge zerschmettern und ihren schwangeren Frauen den Leib aufschlitzen. Denn Gott der Herr hat dich mir als König über Syrien gezeigt.'

Hellsehend schauten die großen Propheten sowohl die zu ihnen gesandten Geister als auch die Schicksale der Menschheit, Völker und Einzelpersonen. Sie wurden ihnen von der Geisterwelt meistens in Symbolen kundgetan. Mit dem 'Hellsehen' war bei ihnen auch das 'Hellhören' verbunden. Als Beispiel dafür lies einmal das Buch Daniel nach, besonders die Stellen, wo von der Erscheinung des Erzengels Gabriel berichtet wird:

Daniel 9, 21:
'Während ich noch mein Gebet verrichtete, da kam Gabriel, den ich im ersten Gesicht gesehen hatte, in Gestalt eines Menschen eilends auf mich zu um die Zeit des Abendopfers. Er wollte mir Aufklärung geben und redete mich mit den Worten an: 'Daniel, jetzt bin ich hergekommen, um dir zum richtigen Verständnis zu helfen. Als du zu beten begannest, erging ein Gotteswort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst.'

Daniel 10, 4-10:
'Am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats befand ich mich am Ufer des Tigris, und als ich dort meine Augen erhob und Umschau hielt, sah ich da einen Menschen stehen, der in Linnen gekleidet war und um die Hüften eine Gürtel von Uphasgold trug. Sein Leib war wie Chrysolith, sein Gesicht leuchtete wie Blitzesschein und seine Augen brannten wie Feuerfackeln; seine Arme und Beine funkelten wie poliertes Erz; und wenn er redete, klang seine Stimme wie das Tosen einer Volksmenge.

Ich, Daniel, war der einzige, der die Erscheinung sah, während die Männer, die bei mir waren, die Erscheinung nicht sahen; doch befiel sie ein solcher Schrecken, daß sie flohen und sich versteckten. So blieb ich denn allein zurück und sah diese gewaltige Erscheinung; doch alle Kraft entschwand mir; mein Gesicht entfärbte sich bis zu Unkenntlichkeit, und ich wurde völlig kraftlos. Als er dann laut zu reden begann und ich den Klang seiner Worte vernahm, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder. Da berührte mich eine Hand und half mir, daß ich mich zitternd auf meine Knie und Hände aufrichtete.'

Diese beiden Stellen aus dem Buch Daniel habe ich deswegen ausführlich erwähnt, weil sie für dich sehr lehrreich sind und manche von den Belehrungen, die ich dir bisher gegeben habe, als richtig bestätigen. Zunächst hast du hier die Tatsache des Hellsehens und Hellhörens in der ausgeprägtesten Form. Daniel sieht die Geistergestalt, während seine Begleiter sie nicht sehen. Aber da die Begleiter ebenfalls 'medial' waren, fühlten sie die Nähe des Geistes und dessen gewaltige Odkraft, und sie flohen vor Schrecken. Hier ist die von mir erwähnte Tatsache bestätigt, daß manche Menschen die Geister zwar nicht sehen und hören können, aber ihre Nähe empfinden.

Endlich fühlte Daniel eine Hand, die ihn anfaßte und aufrichtete. Es war die Hand Gabriels, die er mit Hilfe der Odkraft des Daniel materialisiert hatte. Denn nur mit einer materialisierten Hand konnte Gabriel einen Menschen aufrichten. Das laute Sprechen des Geistes und die Verkörperung seiner Hand beanspruchte so viel Odkraft, daß Daniel kraftlos zur Erde sank und Gabriel ihn mit seiner eigenen geistigen Odkraft stärken mußte.

Daniel 10, 18:
'Da berührte mich der, welcher wie ein Mensch aussah, nochmals und gab mir neue Kraft.'

Aus dem Neuen Testament möchte ich nur das 'Hellsehen' des Apostels Paulus erwähnen. In Troas sah Paulus nachts plötzlich einen mazedonischen Mann vor sich stehen, der die Bitte aussprach:

Apostelgeschichte 16, 9:
'Komm nach Mazedonien herüber und hilf uns!'

In einer anderen Nacht trat der HERR zu Paulus und sagte:

Apostelgeschichte 23, 11:
'Sei getrost! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeuge für mich sein.'

Bei einer Überfahrt nach Italien sagte Paulus zu den Seeleuten des Schiffes:

Apostelgeschichte 27, 10-11:
'Ihr Männer, ich sehe voraus, daß unsere Fahrt mit Gefahr und großem Schaden nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben verbunden sein wird.'

Ich habe dir bereits gesagt, daß das Schauen von großen Ereignissen der Zukunft nur möglich ist, wenn die Geisterwelt sie dem Hellsehenden in einem Bilde zeigt. Das finden wir auch in diesem Falle bestätigt. Denn als die Schiffsmannschaft nicht auf die Mahnung des Paulus hörte und die Fahrt wagte, gerieten sie in Sturm, mußten einen Teil der Ladung und auch das Schiffsgerät über Bord werfen, und alle hatten jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben. Da trat Paulus mitten unter sie und sagte:

Apostelgeschichte 27, 21 ff:
'Ihr Männer! Ihr hättet auf mich hören und nicht von Kreta abfahren sollen, dann wäre uns dieses Ungemach und dieser Schaden erspart geblieben. Doch, wie die Dinge jetzt liegen, fordere ich euch auf, guten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird das Leben verlieren; nur das Schiff ist verloren. Denn in dieser Nacht ist mir ein 'Engel des Herrn' erschienen, dem ich angehöre und dem ich auch diene, und hat zu mir gesagt: 'Fürchte dich nicht, Paulus! Du sollst vor den Kaiser treten; und siehe, Gott hat dir das Leben aller Reisegefährten geschenkt.' Darum seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich habe die Zuversicht zu Gott, daß es so kommen wird, wie es mir gezeigt worden ist. Wir müssen aber an irgendeiner Insel stranden.'

An die Korinther schreibt Paulus:

1. Korinther 5, 3:
'Ich, der ich leiblich zwar abwesend, aber mit meinem Geist bei euch gegenwärtig bin, habe über diesen Menschen, der sich so schwer vergangen hat, bereits Gericht gehalten, als ob ich bei euch wäre.'

Ebenso schreibt er an die Kolosser:

Kolosser 2, 5:
'Wenn ich auch leiblich fern bin, so ist mein Geist doch bei euch gegenwärtig, und ich sehe mit Freuden eure festgeschlossene Kampfstellung und das feste Bollwerk eures Glaubens.'

Aus den beiden zuletzt angeführten Stellen geht hervor, daß der Geist des Paulus austrat und bei den in der Ferne sich vollziehenden Ereignissen anwesend war.

 

2. 3. Die Ausbildung der Medien (Durchgabe aus den SPHÄREN DES LICHTES)

Ich will Wasser ausgießen auf das dürstende Land und Riesenfluten auf das dürre. Ich will meinen Geist auf deine Volksgenossen ausgießen und meinen Segen auf deine Sprößlinge.

Jesaja 44, 3


"Was einem bestimmten Zweck dienen soll, muß vorher in entsprechender Weise hergerichtet, zubereitet und angepaßt werden. Eure Maschinen und Werkzeuge werden so konstruiert, wie es der Zweck erfordert, dem sie dienen sollen.  
 

Die Medien sind Werkzeuge der Geisterwelt.

Sie sollen die Verbindung der Geister mit der materiellen Schöpfung ermöglichen.

Daher müssen sie befähigt werden, das zu leisten, was zur Erreichung jenes Zweckes erforderlich ist. Das geschieht durch die Ausbildung ihrer medialen Kräfte.  
 

Die Medien sind in der Hauptsache Kraftquellen, aus denen die Geistwesen den Betriebsstoff für ihre Arbeit nehmen. Sie liefern die Odkraft.

Um dir die Vorgänge bei Ausbildung der Medien möglichst verständlich zu machen, nehme ich wiederum ein Gleichnis zu Hilfe: Zum Betrieb eurer Kraftwagen habt ihr einen Stoff, der aus den Erdölquellen genommen wird. Bei Erschließung dieser Quellen sucht man durch Tiefbohrung zunächst eine solche Menge Erdöl zu gewinnen, daß die Ausbeute sich lohnt. Aber das aus jenen Quellen fließende Rohöl ist noch nicht gebrauchsfähig. Es muß zuerst gereinigt und durch verschiedene Filtrierungsmethoden den mannigfachsten Verwendungszwecken angepaßt werden. So muß auch die Geisterwelt in erster Linie darauf bedacht sein, eine möglichst große Odmenge durch die Medien zu erlangen. Das Od ist jedoch mit dem Körper des Mediums verbunden.

Auch bei euren künstlichen Düngemitteln sprecht ihr von einer Löslichkeit der Stoffe. Ihr unterscheidet einen Gesamtgehalt an Phosphor, Kali, Stickstoff und Kalk und einen löslichen Teil. Nur der letztere hat für euch Wert, und nur die Prozentsätze der löslichen Stoffe werden bezahlt. So hat für die Geister nur das Od einen Wert, das infolge seiner Löslichkeit vom irdischen Körper an sie abgegeben werden kann. Wenn ich von dem Od spreche, das durch die Ausbildung der Medien beschafft wird und das der sich betätigenden Geisterwelt als Betriebsstoff dient, so muß ich eine sehr wichtige Bemerkung einschalten: In diesem Falle steht der Geist mit der Quelle aller Odkraft, mit Gott selbst, in einer besonderen Verbindung und bekommt aus dieser Quelle so viel Kraft, als er zur Ausführung des göttlichen Befehles bedarf.

Ergeht zum Beispiel an einen Geist ein Befehl Gottes, euch Belehrungen zu erteilen, dann erhält er auch das dazu erforderliche Od. Er benutzt in diesem Falle freilich auch euer Od. Denn die Geisterwelt geht mit diesem wertvollen Stoff so sparsam um, wie ihr selbst mit sehr wertvollen irdischen Kostbarkeiten es zu halten pflegt. In diesem Falle unterstützt ihr mit eurem Od das dem Geiste zur Verfügung stehende Od und versetzt ihn dadurch in die Lage, seine Kundgebungen länger auszudehnen, als es von vornherein vorgesehen war. – So wird, um auf einen irdischen Vorgang vergleichshalber hinzuweisen, dem Kühlwasser eines Kühlturmes nach dem Abkühlen doch noch etwas frisches Wasser hinzugefügt, um die Wirkung zu verbessern und die Wirkungsdauer zu erhöhen.

Liegt jedoch kein Befehl Gottes vor, sondern betätigen sich bei euch die guten Geister aus eigener freier Entschließung, wenn auch unter Gutheißung Gottes, so sind die Leistungen der Geister von der Odmenge abhängig, die ihnen aus den irdischen Odquellen zur Verfügung steht, also von den Medien herrührt.

Die abgabefähige Odmenge ist bei jedem Medium verschieden.

Bei dem einen reicht sie bloß zu ganz leichten Arbeiten der Geisterwelt aus; bei einem zweiten ermöglicht sie schon viel größere Leistungen; bei einem dritten ist sie so groß, daß das Schwerste ausgeführt werden kann, was es auf diesem Gebiet gibt. Dazu gehört die Verkörperung eines Geistes (Materialisation) durch eine so starke Odverdichtung, daß er in einem vollständigen menschlichen Körper vor euch steht und sich in nichts von einem wirklichen Menschen unterscheidet. In einer solchen Verkörperung erschienen drei Boten Gottes dem Abraham, begleitete der Erzengel Raphael den jungen Tobias und stand Christus nach seiner Auferstehung vor seinen Jüngern.

Daher habt ihr die meisten starken 'Medien' unter den Völkern, bei denen die geistige Sammlung als religiöse Übung eine große Rolle spielt. Da bei der geistigen Sammlung der menschliche Geist bloß mit dem ihm eigenen Od tätig ist, ruht unterdessen das körperliche Od. Es ist zu keinerlei Kraftanstrengung angespannt und kann so leichter frei werden für die Benutzung durch die Geisterwelt. Es geht dabei, wie bei einem Magneten: Beim ersten Gebrauch ist seine Kraft noch sehr schwach. Er zieht nicht einmal das kleinste Eisenteilchen an. Aber je mehr er benutzt wird, um so stärker wird seine Kraft. Schließlich ist sie so groß, daß sie auch schwere Eisenteile festhält. - So ist es auch mit der Odkraft. Zuerst ist sie bei dem werdenden Medium sehr gering. Je öfter es sich aber der inneren Sammlung widmet, um so stärker wird die für den Geisterverkehr brauchbare Odstrahlung.

Die Ausbildung der Medien hat also als erstes Ziel, durch geistige Konzentration eine möglichst starke Odabgabe zu erreichen. Die Menge oder Stärke des irdischen Ods ist für alle Geister, die guten sowohl als auch die bösen, gleich wichtig.

Eine zweite Aufgabe der Ausbildung der Medien ist die Anpassung des Ods des Mediums an das des arbeitenden Geistes. Es ist Sache der Geisterwelt, dies zu erreichen. Die Anpassung des Ods ist sehr verschieden, je nachdem hohe Geister es benutzen wollen oder niedere Geistwesen.

Bei manchen Medien verfolgt die Ausbildung noch einen dritten Zweck. Soll nämlich das ganze körperliche Od eines Mediums für die Arbeit der Geister verwendet werden, so ist dies bloß in dem Falle möglich, wo der Geist des Mediums aus dem Körper entfernt ist. Es muß daher eine Lösung des Geistes vom Körper des Mediums erfolgen. Diese zu bewerkstelligen, ist nicht leicht. Es erfordert eine für die Geisterwelt mühevolle und zeitraubende Arbeit. Das Medium macht dabei etwas Ähnliches durch wie ein Sterbender. Bei einem Sterbenden tritt der Tod ja auch durch Lösung des Geistes vom Körper ein. Über den Unterschied zwischen dem Körper eines Mediums, dessen Geist ausgetreten ist, und einer Leiche habe ich schon bei einer anderen Gelegenheit gesprochen.

Du wirst dich erinnern, daß beim Austritt des Geistes eines 'Tieftrancemediums' noch ein Odband den ausgetretenen Geist mit seinem Körper verbindet, während bei einer Leiche der Tod dadurch herbeigeführt wurde, daß auch dieses Odband abriß.

Aus dem Gesagten wird dir der Zweck der Ausbildung der Medien klargeworden sein:

Auch zur Erlangung der Gaben des 'Hellsehens' und 'Hellhörens' ist eine Ausbildung erforderlich. Auch hier erfolgt eine teilweise Lösung des Geistes vom Körper des Hellsehers. Auch bei ihm muß das seinen Geist umgebende Od einer entsprechenden Reinigung unterzogen werden. Doch ist die teilweise Lösung des Geistes zum Zwecke des Hellsehens wesentlich verschieden von der Lösung des Geistes eines 'Tieftrancemediums'. Beim Hellseher tritt der Geist zwar aus, bleibt aber trotzdem mit dem ganzen körperlichen Od und allen seinen Teilen an den Körper gebunden. Das Od dehnt sich bloß, um mich irdisch auszudrücken, und ermöglicht durch diese Dehnung den teilweisen Austritt des Geistes. Eine Lösung des körperlichen Ods vom Geiste des Hellsehers findet nicht statt. Beim Hellseher also ein engstes Verbundenbleiben des eigenen Geistes mit dem Od seines Körpers. Beim 'Tieftrancemedium' eine fast vollständige Loslösung von seinem körperlichen Od. Beim Hellseher will der eigene Geist sehen und hören. Beim Tieftrancemedium macht der Geist des Mediums einem anderen Geistwesen Platz, damit es sich durch den Körper des Mediums unter Benutzung des zurückgebliebenen körperlichen Ods kundgeben kann.

Es gibt jedoch Hellseher, die gleichzeitig 'Trancemedien' sind, sei es nun 'Teiltrancemedien' oder 'Tieftrancemedien'.

Daß die Geisterwelt bei der Ausbildung oder Zubereitung der Medien eine vielseitige und schwierige Arbeit zu leisten hat, wirst du verstehen können. Du vermagst dir freilich keine Vorstellung zu machen, wie kostspielig – um mich menschlich auszudrücken – die Ausbildung eines Mediums für die Geisterwelt ist. Wieviele geistige Kraftströme müssen dabei verwendet, kostbare geistige Medikamente und sonstige Mittel gebraucht werden! Es sind geistige Operationen nötig, die oft viel größer und schwerer sind als die Operationen, die eure Ärzte an irdischen Körpern vornehmen.

Wie eure Ärzte bei ihren Operationen und Heilungen die mannigfachsten Instrumente und medizinischen Mittel haben, so auch wir. Es ist ja bei uns alles in derselben Weise geistig vorhanden, wie bei euch materiell. Selbstverständlich werden wir Geister nicht krank und benötigen keine Operationen und Heilungen. Wir haben dazu unsere Spezialisten auf allen Gebieten. Auch auf dem Gebiet der Ausbildung der Medien. Wir haben Chefärzte, Assistenten und Hilfspersonal der verschiedensten Art. Wir haben eine große Auswahl an geistigen Instrumenten, geistigen Betäubungsmitteln, Stärkungsmitteln und Medizinen.

Das alles kommt bei der Ausbildung der Medien zur Anwendung.

Groß ist daher auch die Zahl der Geister, die bei Ausbildung eines dem Guten dienenden Mediums in Tätigkeit treten. Wie bei denen, die bei einer irdischen Operation mithelfen, ein jeder eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat, so muß auch von den bei der Ausbildung der Medien mitwirkenden Geistern ein jeder die ihm zugeteilte Arbeit verrichten. Das alles ist wunderbar geordnet.

Es braucht sich deshalb auch niemand zu ängstigen, wenn er die Vorgänge bei den Medien, vor allem den Tieftrancemedien, während ihrer Ausbildung sieht. Es geht alles nach bestimmten Gesetzen, und die guten Geister sind eure besten Freunde. Bei ihnen habt ihr nichts zu befürchten.

 

Darum möchte ich, wegen der großen Wichtigkeit der medialen Ausbildung, ausführlicher schildern, wie diese 'Sitzungen' zu halten sind.

Gleichzeitig werde ich dir die Gründe für die Einzelheiten angeben, die dabei beobachtet werden sollen.

Auch werde ich dir Aufklärung geben, über die bei diesen Versammlungen zutage tretenden Vorgänge in der Ausbildung der Medien."
 

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