Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes
Die Medien (3)
   

2. 4. Der Ablauf einer spiritualistischen Sitzung (Durchgabe aus den SPHÄREN DES LICHTES)

"Haben sich einige Wahrheit und Gott suchende Menschen entschlossen, gemeinsam die Verbindung mit der guten Geisterwelt zu erlangen, so sollen sie sich zunächst über den Ort einigen, an dem sie regelmäßig zusammenkommen. Es ist ein Raum zu wählen, in dem sie frei von jeder Störung sind. Ihr wollt ja auch bei wichtigen irdischen Arbeiten nicht gestört sein. Das gilt um so mehr, wenn es sich darum handelt, ein rein geistiges Band zu knüpfen, das durch irdische Störungen in viel höheren Graden beeinflußt wird, als jede weltliche Arbeit.

Dann ist die Tagesarbeit mit ihren irdischen Sorgen und Gedanken vorbei, und man kann sich in Ruhe der inneren Sammlung widmen. Denn die Odkraft der Teilnehmer wird durch verdorbene Luft sehr beeinträchtigt, und die für die Geisterwelt so notwendige Odstrahlung gehemmt. Doch ist diese Reihenfolge der Plätze nicht unbedingt notwendig, sondern bedeutet bloß eine Erleichterung des Odausgleiches zu einem wirkungsvollen Odstrom. Eine Änderung der einmal gewählten Plätze soll nur dann vorgenommen werden, wenn eine diesbezügliche Mitteilung von seiten der Geisterwelt durch ein ausgebildetes oder ein in der Ausbildung begriffenes Medium dies anordnet. Als Ersatz dafür dient auch das Abspielen einer Grammophonplatte mit einem religiösen Hymnus oder einem anderen ernsten Lied. Das Singen und Spielen eines schönen Liedes trägt Harmonie und Weihe in die Herzen der Teilnehmer und lenkt ihre Gedanken auf das Höhere. Auch ist es ein kräftiges Abwehrmittel gegen die Einflüsse der bösen Geisterwelt, die sich in die Versammlungen hindernd und störend hineinzudrängen sucht. Darum wich ja auch nach dem Bericht der Bibel der böse Geist von Saul, sobald David die Harfe vor Saul spielte und die schönen Gotteslieder dazu sang. Sollte er zu schüchtern sein, das Gebet frei vorzutragen, so mag er es vorher aufschreiben und andächtig vorlesen. Jeder der Teilnehmer sollte an die Reihe kommen, das Gebet zu sprechen. Lied, Lesung und Besprechung des Gelesenen soll zusammen ungefähr eine halbe Stunde dauern. Das ist notwendig, um die Odkraft der einzelnen zu einem geschlossenen Odstrom zu vereinigen; wie ja auch Einzeldrähte, durch die ein Strom geleitet werden soll, zusammengefügt werden müssen, wenn man eine Wirkung des Stromes erzielen will. Man darf nie vergessen, daß von der Stärke des Odstromes das Wirken der Geisterwelt in den Sitzungen abhängt. Die Abblendung des Lichtes ist der Odwirkung sehr förderlich. Aus den angegebenen Gründen reichten sich auch die ersten Christen in ihren gottesdienstlichen Versammlungen in derselben Weise die Hände. Sie bekundeten damit die Einheit der Gesinnung, erstrebten aber vor allem die Erzeugung eines starken Odstromes, um die Kundgebungen der guten Geisterwelt zu ermöglichen. Während dieser Zeit soll ein jeder sich bemühen, gesammelt zu bleiben, alle weltlichen Gedanken abzuwehren und an das Gute zu denken. Zu diesem Zweck kann er Einkehr in sich selbst halten, über sein bisheriges Leben, seine Fehler, sein Verhalten gegen Gott und seine Mitmenschen, seine Unterlassungen des Guten und dergleichen nachdenken, entsprechende Vorsätze fassen, Gott um Verzeihung und um Kraft bitten, das Böse zu meiden. Er soll Gott danken für die empfangenen Wohltaten, ihn loben und preisen und in andächtigem Gebet die Verbindung mit der guten Geisterwelt von ihm erflehen. Alles, was seiner Seele Nutzen bringen kann, mag er zum Gegenstand seiner Betrachtung und seines Gebetes machen.

Ist die hierfür bestimmte Zeit vorüber, so löst der Leiter der Versammlung die 'Kette'.

In den ersten Sitzungen ist die zur Verfügung stehende Odkraft gewöhnlich noch sehr schwach. Die anwesenden Geister vermögen daher noch keinerlei Wirkungen hervorzubringen. Auch sind die Hemmnisse bei den Teilnehmern noch sehr groß. Es ist ihnen alles noch zu neu. Die innere Sammlung fällt ihnen schwer, und sie sind zu sehr auf das gespannt, was etwa kommen könnte. Gerade die Spannung ist das größte Hindernis für die Odabgabe, worauf ich gleich noch zu sprechen komme. Im übrigen gleichen die Teilnehmer noch zu sehr einem ungebrauchten Magneten, der erst durch öftere Benutzung zur Kraftentfaltung gebracht werden muß. In diesem Falle können sich schon bei der ersten Sitzung Einwirkungen von seiten der Geisterwelt zeigen. Vielleicht stellt sich ein Ziehen oder auch ein Steifwerden der Hand ein, die den Bleistift hält, und sie beginnt sich zu bewegen. Dieser Einwirkung darf man nicht den geringsten Widerstand entgegensetzen, sondern soll der Bewegung der Hand nachgeben.

Zunächst werden vielleicht durch einige Sitzungen hindurch nur Striche, Bögen, Kreise oder sonstige Schreibübungen mit dem Bleistift von seiten der Geisterwelt ausgeführt, bevor ein Buchstabe, Wort oder Satz zustandekommt. Das rührt daher, daß die von den Anwesenden abgegebene Odkraft noch nicht stark genug ist, vor allem die Odkraft des werdenden Schreibmediums sich noch im Anfangsstadium befindet.

Zeigen sich in dieser oder anderer Weise die ersten Einwirkungen der Geistwesen, dann wird das große Hemmnis besonders fühlbar, das durch die Spannung der Anwesenden entsteht. Sie schauen gewöhnlich neugierig und mit größter Aufmerksamkeit auf das, was sich bei dem anderen Teilnehmer zeigt. Denn auch der beste Maschinist ist einer Maschine gegenüber hilflos, wenn der Kraftstom abgestellt oder bedeutend vermindert wird.

Dieselbe ungünstige Wirkung, wie sie die geistige Spannung auf die Odströmung ausübt, haben auch die Gefühle der Furcht, des Schreckens, des Mißtrauens, des Zweifels und jeder inneren Gegensätzlichkeit.

Darum fühlen die Medien es sofort, wenn unter den Teilnehmern sich jemand befindet, der als ein Fremdkörper stromausschaltend wirkt. Und sie haben Recht, wenn sie die Entfernung eines solchen Teilnehmers verlangen, bis er sich innerlich anders eingestellt hat. Das ist auch der Grund, weshalb wissenschaftliche Kommissionen, die mit Medien experimentieren, in vielen Fällen wenig oder keinen Erfolg haben. Die Medien, die doch die Kraftquellen für die Kundgebungen der Geistwesen bilden, fühlen sich beängstigt, eingeschüchtert, mit Mißtrauen umgeben. Sie merken auf Schritt und Tritt, wie man sie des Betruges fähig hält und an die Sache selbst nicht glaubt. Durch solche Gefühle muß bei den Medien die Kraftabgabe bedeutend vermindert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht werden. Das ist ein Naturgesetz, und zwar dasselbe Naturgesetz, demzufolge bei einem von Angst Befallenen das Blut sich aus den Wangen nach innen zieht, so daß er erbleicht. Das Blut wird nämlich durch das sich nach innen konzentrierende Od ebenfalls nach dem Herzen gezogen. Es folgt nach einem Naturgesetz der Kraft des Od, weil es der Leiter des Od im Körper ist.

Wie falsch wird daher auch von eurer Wissenschaft so oft das Versagen der Medien gedeutet! Sie sollte doch einmal gründlich die Hemmnisse studieren, die so manchesmal den Medien, als den Kraftquellen der Geisterwelt, in den Weg gestellt werden, und zwar gerade von euren Wissenschaftlern; und sie sollte die Hemmnisse beseitigen, dann würden auch die Kundgebungen der Geistwesen zur Zufriedenheit ausfallen. Zwar beteiligt sich die gute Geisterwelt nur in den seltensten Fällen an Kundgebungen, die nicht ausschließlich dem Guten, sondern nur rein wissenschaftlichen Zwecken oder gar bloß der Neugierde dienen. Das ist das Gebiet, auf dem die niedere Geisterwelt sich mit Eifer betätigt und leider nur allzuoft nicht geringes Unheil anrichtet.

Die von der Geisterwelt eingegebenen Gedanken drängen sich nämlich, wenn ihr eure eigenen Gedanken auszuschalten sucht, immer wieder mit Schärfe auf; und wenn ihr sie ausschlagt, kommen sie immer wieder. Am meisten wird der Körper derjenigen in Mitleidenschaft gezogen, die 'Tieftrancemedien' werden. Das Hin- und Herbewegen, das Auf- und Abzerren des Körpers hängt mit dem Lösen des Geistes des werdenden Mediums vom Körper und dem körperlichen Od zusammen. Die mit der Lösung des Geistes verbundenen körperlichen Erscheinungen sind oft für den Zuschauer beängstigend. Es ist ja eine Art Todeskampf, wenn auch ohne Schmerzen für das Medium.

Ein Grund zu irgendeiner Befürchtung besteht jedoch nicht .

Es vollzieht sich alles nach bestimmten GESETZEN.

Die schwierigste Zeit für die in Ausbildung begriffenen Tieftrancemedien ist die Zeit der sogenannten 'Halbtrance' oder 'Teiltrance'. Der eigene Geist ist noch nicht ganz aus dem Körper gelöst und entfernt, und ein fremdes Geistwesen benutzt schon den Körper des Mediums für seine Kundgebungen. Der noch anwesende Geist des Mediums hört die von dem fremden Geist durch das Medium gesprochenen Worte. Das Medium kommt dadurch leicht zu der Annahme, es seien seine eigenen Worte und Gedanken, die zum Ausdruck gebracht würden. So kommt es leicht in Gefahr, an der Sache selbst irre zu werden und die Kundgebungen als Selbsttäuschung zu betrachten. Auch mischt sich in diesem Stadium der Ausbildung der eigene Geist des Mediums leicht in die Kundgebungen des fremden Geistes ein und ruft dadurch berechtigte Zweifel der Teilnehmer hervor. Es könnte darum auf den ersten Blick scheinen, als ob der fremde Geist besser daran täte, mit seinen Kundgebungen zu warten, bis das Medium ganz ausgebildet sei, damit derartige Unannehmlichkeiten vermieden würden.

Denn gerade in der ersten Zeit, wo ein ausgebildetes Medium den Teilnehmern nicht zur Verfügung steht, sind diese über so viele Punkte zu belehren und aufzuklären, daß diese Unterweisungen nicht gut auf später verschoben werden können. Von den Belehrungen hängt gerade am Anfang für die Teilnehmer so viel an innerem Nutzen ab, daß die unvollkommene Art der Kundgebungen als ein viel geringeres Übel betrachtet werden muß als das vollständige Unterlassen der Belehrung. Die größten Hemmnisse und Schwierigkeiten bereitet die böse Geisterwelt all denen, die im guten Sinne den Verkehr mit dem Jenseits suchen. Denn das Böse will auch hier, wie überall, das Gute verhindern. Es beginnt damit, ihnen und vor allem den werdenden Medien den Gedanken einzugeben, es sei alles Selbsttäuschung, Autosuggestion oder Hypnose. Sie möchten sich doch nicht mit solchen Dingen befassen, durch die sie sich dem Spott der Menschen aussetzen. Bei solchen, die sich in der Ausbildung zum 'Hellsehen' befinden, bemüht sich die böse Geisterwelt, sie durch Schreckgestalten, Teufelsfratzen oder sonstige Gebilde scheußlichster Art in Angst zu versetzen, um sie dadurch dazu zu bringen, auf eine Fortsetzung ihrer Ausbildung zu verzichten und die Sache aufzugeben.

Natürlich bleiben diejenigen, die sich dem niedrigen Spiritismus widmen, von diesen Anfechtungen verschont. Das ist leicht erklärlich. Denn der niedrige Spiritismus ist die Verbindung mit dem Bösen, und darum hat das Böse keine Veranlassung, den Menschen davon zurückzuhalten.

Die Zeit der Einwirkung der Bösen ist die Prüfungszeit für die Teilnehmer, vor allem für die Medien. Jeder wird in besonderer Weise geprüft, und zwar an seiner schwächsten Stelle. Nur wer die Prüfungen besteht, erhält die medialen Gaben. Wer unterliegt, wird bald die Sache aufgeben oder verfällt ganz dem Einfluß der bösen Geisterwelt. Darum soll jeder um BEISTAND und KRAFT bitten, damit er den Versuchungen der Bösen erfolgreich widersteht.

Sobald die Geister sich durch Medien kundgeben, wird gewöhnlich von ihnen bestimmt, wann Schluß gemacht werden soll. Denn Gott ist ein Gott der Ordnung, und auch seine Geister sind Geister der Ordnung. Das tritt in den Sitzungen, die unter dem Schutze Gottes gehalten werden, in so wunderbarer Weise auch dadurch in Erscheinung, daß stets ein Kontrollgeist anwesend ist, der alles leitet. Es ist ein großes Werk der Nächstenliebe, das auf diese Weise die Teilnehmer an solchen Sitzungen ihren leidenden Geschwistern im Jenseits erweisen können. Manchmal erklärt der Kontrollgeist nachher den Zweck, weshalb die verschiedenen Geister zugelassen wurden. Er ist der geistige Führer der Teilnehmer, ermahnt sie, warnt sie, tadelt sie, belehrt sie. Besonders eindringlich weist er sowohl während der Zeit der Ausbildung der Medien als auch später darauf hin, daß sie im Glauben an Gott und im Vertrauen auf ihn stets wachsen und fester werden müßten. Um so größer und wunderbarer sind aber auch die Gaben, die er von Gott zum Nutzen seiner Mitmenschen erhält. Darum ist das Ziel einer jeden Sitzung, in der Gottes Geister verkehren: 'Näher, mein Gott, zu dir!'

Am Anfang der Ausbildung der Medien, wenn die ersten schriftlichen Kundgebungen aus dem Jenseits erfolgen, sind es gewöhnlich eure verstorbenen Angehörigen und Freunde, welche die Erlaubnis erhalten, mit euch in Verbindung zu treten, vorausgesetzt, daß sie selbst im Jenseits auf dem Wege zu Gott sind und nicht zu den bösen Geistern gehören. Auch sie ermahnen euch inständig zum Glauben an Gott und sagen euch immer wieder, daß ihr bei eurem Verkehr mit den guten Geistern auf dem rechten Wege seid. Sie drücken dabei oft ihr tiefes Bedauern aus, daß sie zu ihren Lebzeiten nicht auf diesen Weg aufmerksam gemacht worden sind. Im Verlauf der weiteren Ausbildung treten die verstorbenen Angehörigen und Freunde mit ihren Kundgebungen vollständig zurück, und hohe Geistwesen geben sich kund.

Ist bei einem Teilnehmer der gute Wille nicht oder nicht mehr vorhanden und bleiben wiederholte Ermahnungen der guten Geister bei ihm fruchtlos, so wird er auf Anordnung des 'Kontrollgeistes' von den Zusammenkünften ausgeschlossen. Das ist deswegen notwendig, weil er selbst nicht weiterkommt und für die anderen ein großes Hemmnis bedeutet. Denn an ihn heften sich die bösen Geistwesen. Sie folgen ihm in die Sitzungen und üben ihren schlechten Einfluß in der mannigfachsten Weise auch auf die anderen Teilnehmer aus; ferner wird die Odkraft durch die Disharmonie, die er infolge seiner inneren Einstellung in die Gemeinschaft trägt, nachteilig beeinflußt.

Alle Zusammenkünfte zum Zwecke der Verbindung mit der Geisterwelt, in denen nicht ein Geist Gottes die Aufsicht führt, gehören nicht zu den gottgewollten. Mögen sie auch den rein äußerlichen Anstrich eines 'Gottesdienstes' an sich tragen, so ist doch die ganze Richtung, in der sich der Geisterverkehr dann bewegt, nicht die Richtung zu Gott. Es ist nicht ein Läutern und Höherführen des inneren Menschen.

Wenn daher in so vielen sogenannten 'spiritistischen Kirchen' der heutigen Zeit der Verlauf der Zusammenkünfte auch mit Gebet und religiösen Liedern umrahmt ist, so ist doch die Hauptsache dessen, was darin vor sich geht, von dem Göttlichen weit entfernt.

Die als Leiter oder Mitarbeiter in diesen Kirchen tätigen Personen besitzen gewöhnlich die Gaben des Hellsehens, Hellhörens und Hellempfindens. Dadurch ist es ihnen möglich, mit den Geistern in Verbindung zu kommen, die sich in Begleitung der Versammlungsteilnehmer befinden. Die Odstrahlung dieser Geistwesen kommt in Fühlung mit der Odstrahlung der medialen Diener und Dienerinnen jener Kirchen. Sie vermittelt ihnen nicht bloß die Persönlichkeitsbilder der anwesenden Geister und ihr Verhältnis zu den Personen, in deren Begleitung sie sich befinden, sondern ermöglicht ihnen auch, die Botschaften zu vernehmen, welche die Geistwesen im Interesse ihrer irdischen Freunde kundtun.

Die Erteilung der Geisterbotschaften, die sich fast nur auf die menschlichen Schicksale und Sorgen und das materielle Fortkommen beziehen, bildet die Hauptsache bei diesen kirchlichen Versammlungen. Sie ist auch bei den meisten Teilnehmern der einzige Zweck, weshalb sie kommen. Sie betrachten diese Kirchen als Auskunftsstellen, bei denen man gegen Entrichtung eines bestimmten Eintrittsgeldes von den Geistern verstorbener Angehöriger oder Freunde durch Vermittlung der hellsehenden Kirchendiener über sein irdisches Schicksal etwas hören möchte. Darum sind die Leiter jener Kirchen auch darauf bedacht, daß kein Besucher ohne eine solche 'Botschaft' die Versammlung verläßt.

Da die Geister Gottes bei so gearteten Zusammenkünften fehlen und infolgedessen auch keine Kontrolle führen, so hat die niedere Geisterwelt freies Spiel. Sind es auch nicht gerade böse Geister, die kommen und gehen, so handelt es ich doch um einen Geisterverkehr, der den Menschen nicht viel seelischen Nutzen bringen kann."

"Kommt nun noch dazu, daß in solchen Kirchen 'Hellseher' auftreten, die zugleich 'Tieftrancemedien' sind, dann gleichen diese einem offenen Fenster, durch das die niedere Geisterwelt nach Belieben einsteigen kann. Es ist ja kein Kontrollgeist da, der es ihnen verwehrt und Ordnung hält. Und so wirbeln die Geisterkundgebungen in einer Weise durcheinander, die abstoßend wirken muß.

Dadurch erleidet der gute und gottgewollte Geisterverkehr in der Beurteilung der in diesen Dingen meistens ganz unerfahrenen Menschen nicht geringen Schaden. Denn wegen der 'religiösen Aufmachung' jener kirchlichen Versammlungen wird der Eindruck erweckt, als sei das, was da vor sich geht, der gottgewollte Spiritualismus.

Sie müssen um eine 'Geisterkontrolle' beten, die ihnen gern gewährt wird. Ihr müssen sie dann aber auch in allem Gehorsam leisten. Tun sie dies, dann werden die Versammlungen zu einem wirklichen Gottesdienst werden und zur Erbauung und zum seelischen Nutzen der Teilnehmer gereichen. Denn dann tritt die hohe Geisterwelt Gottes in Tätigkeit, und die niederen Geister sind ausgeschaltet.
 
 

Wenn die Versammlungen so gehalten werden, wie ich dich eben belehrt habe, dann werden sie euch großen Segen, viel Freude und wahren Herzensfrieden vermitteln.

Die Ausbildung eines Mediums und die sonstige Verbindung mit der guten Geisterwelt ist aber nicht an solche 'gemeinschaftliche Sitzungen' gebunden. Der einzelne kann auch für sich allein entweder täglich oder öfters in der Woche eine bestimmte Zeit, vielleicht eine halbe Stunde oder auch weniger, zur inneren Sammlung (Meditation) verwenden. Er verfährt dabei in derselben Weise, wie ich es dir für die gemeinschaftlichen Sitzungen geschildert habe:

Dieser Mensch kann versichert sein, daß die gute Geisterwelt vom ersten Augenblick an, wo er ihre Verbindung sucht, bei ihm zu arbeiten beginnt und die Vorbedingungen schafft, die für diese Verbindung erforderlich sind. Ja, diese Arbeit beginnt schon dann, wenn ein Mensch in seinen Gedanken sich ernstlich mit dieser Sache beschäftigt. Dieses Gefühl rührt daher, daß die Geister des Jenseits, von denen einige beständig um euch sind, sie jetzt schon zu beeinflussen beginnen, weil sie infolge ihrer medialen Veranlagung für die Odeinwirkung der Geisterwelt sehr empfänglich sind. Es wäre nicht bloß zwecklos, sondern könnte auch sehr unangenehme irdische Folgen haben. Denn weder er noch seine Angehörigen vermöchten die bei ihm einsetzenden medialen Vorgänge zu verstehen. Man würde ihn für nervenkrank halten, ihn in ärztliche Behandlung geben oder in eine Heilanstalt bringen.

Im Anschluß an diese Belehrungen möchte ich die Frage beantworten, die von vielen Menschen mit Recht gestellt wird. Sie lautet:

'Schaden der Spiritualismus und der Spiritismus gesundheitlich den Medien oder den Personen, die sich an spiritualistischen bzw. spiritistischen Sitzungen beteiligen?'

Auf diese Frage antworte ich mit 'Nein' - und mit 'Ja'. -

Nein, wenn ihr eine Sitzung, in der Geister verkehren, mit Gott haltet und alles in seinem Namen tut, euch dem Schutze Gottes unterstellt und ihn liebt und stets das Gute wollt, so wird euch diese Verbindung mit der Geisterwelt nie schaden.

Am meisten jedoch die Medien. Denn den Schlaf, den ihr zur Stärkung braucht, haben die Medien, die in Tieftrance fallen, während dieser Zeit nicht nötig. Aber nur, wenn ihr dem Guten dient und böse Geister von Euch weist. Wenn wir guten Geister auch an ihnen oder durch sie arbeiten, so schadet ihnen dies durchaus nicht. Sie ruhen sich vielmehr, wie gesagt, körperlich aus und fühlen sich nach Schluß der Sitzung wohler als vorher. Dazu kommt, daß bei Ausbildung der Medien innere Gebrechen (Krankheiten) des Mediums, die den Trancezustand erschweren oder verhindern, zuerst durch Eingreifen der guten Geisterwelt beseitigt werden, so daß der betreffende Mensch nach seiner Ausbildung als 'Tieftrancemedium' gesünder ist als vorher.

Der Spiritismus schadet jedoch, wenn ihr Gott dabei außer acht lasset, alles mit dem Bösen betreibt, euch sogar an dem Bösen belustigt und das Gebet vergeßt. So verfallt ihr nach und nach dem Bösen. Das ist nicht bloß deswegen so schlimm, weil ihr durch die bösen Geister vom Weg der Wahrheit und rechten Erkenntnis weggelockt werdet, sondern weil sie euch auch körperlich schwer schädigen.

Infolgedessen wird vor allem die Gesundheit der Medien, aber auch die der Teilnehmer, sehr geschwächt und nach und nach vollständig zugrunde gerichtet. So ist ein Körnchen Wahrheit in dem Volksglauben, daß derjenige sein Leben einsetzen müsse, der mit dem Teufel ein Bündnis schließt. Denn seine Odkraft wird durch das Böse nach und nach verbraucht, und sein irdischer Körper bleibt nicht mehr lebensfähig. Viele Medien, die dem niederen Spiritismus dienen, erleiden eine geistige und körperliche Zerrüttung. Manche enden im Irrenhaus oder begehen Selbstmord.
   

Gefahren und Schädigungen sind also im Spiritismus nur dort vorhanden, wo man ihn nicht betreibt, um die göttliche Wahrheit kennenzulernen und innerlich besser zu werden, sondern:

 
 

Warne daher deine Mitmenschen aufs ernstlichste vor der Teilnahme an einem Geistervekehr, der nicht höheren Zwecken dient.

Belehre sie über den guten, gottgewollten Spiritualismus.

Denn diesen soll jeder Mensch betreiben!

Er ist für ihn der einzige Weg zur Wahrheit und der kürzeste Weg zu Gott.
   

Auch der, welcher sich noch nicht zum Gottesglauben durchgerungen hat, soll sich an dem guten Spiritualismus beteiligen, sofern er den ehrlichen Willen hat, die Wahrheit anzunehmen, sobald sie ihm in überzeugender Weise geboten wird. Wahrheitssucher mit solcher Gesinnung werden auf diesem Wege die Wahrheit und die Freiheit der Kinder Gottes finden. Sie werden erkennen, worin wahre Religion in Wirklichkeit besteht.

Von ihnen gilt das Wort Christi:

'Suchet und ihr werdet finden!'


Die, welche noch nicht an Gott glauben, sollen doch zu Gott, wenn auch nur bedingungsweise, beten. Sie mögen das Gebet ihrem augenblicklichen Zustand anpassen. Folgendes Gebet kann jeder Ungläubige sprechen, wenn er guten Willens und bereit ist, die Wahrheit anzunehmen:
 

'O Gott, wenn es wahr ist, daß du existierst, so bitte ich dich von Herzen: Lehre mich dich erkennen! Zeige mir die Wahrheit und führe mich den rechten Weg! – Amen.'

Er wird sicher erhört werden.

Denn Gott erbarmt sich eines jeden, der guten Willen hat.
   

Welcher religiösen Gemeinschaft einer angehört, ist für die Beteiligung an guten spiritualistischen Zusammenkünften belanglos.

 

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