Psychowissenschaftliche Grenzgebiete
 
Thema: Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes
Die Lehre Christi und das heutige Christentum (4)
   


 

8. 9 Die Bedeutung der Taufe

Zu einer Rückkehr aus dem Reich der geistig Toten zum Reiche Gottes bedarf niemand irgendwelcher menschlicher Einrichtungen, keiner äußeren Kirchenorganisationen, keiner Priester, wie sie die heutigen Religionen, vor allem die katholische, aufweisen.

Siebtens: Deine bisherige Kirche lehrt im Gegensatz hierzu die Notwendigkeit sogenannter 'Sakramente' als Mittel zur Erlangung des Heiles. Und da diese Sakramente nur von Priestern gespendet werden können, die von den Bischöfen geweiht sind, so besitzt die katholische Kirche in der Sakramentenlehre das stärkste Machtmittel, die Gläubigen an ihre Kirchenorganisation zu fesseln. Denn ohne das Dazwischentreten eines Priesters ist es nach der Lehre dieser Kirche nicht möglich, zu Gott zu gelangen.

Es wird dir beim Lesen des Neuen Testamentes auffallen, daß in der Lehre Christi und der Apostel auch nicht ein einziges Wort enthalten ist, mit dem ihr die Sakramentenlehre begründen könntet. Eure Sakramente in der von euch gelehrten Bedeutung sind menschliche Erfindungen, wie ich dir jetzt zeigen werde.

a) Als erstes und notwendigstes Sakrament gilt euch die Wassertaufe.

Ihr behauptet, daß die Taufe aus sich, also ohne Zutun des Täuflings, aus einem Feinde Gottes ein Kind Gottes mache, indem sie sowohl die sogenannte Erbsünde, als auch alle persönlichen Sünden tilge. Darum tauft ihr auch die Kinder, die nicht einmal wissen, daß sie die Taufe empfangen.

Das sind ganz irrige Vorstellungen von der Bedeutung der Taufe!

In der ersten christlichen Zeit war die Taufe nichts weiter als die Vornahme einer äußeren Handlung zum Zeichen einer inneren Gesinnung. Durch die Taufe wurde also nichts Neues bewirkt, wie ihr lehrt, sondern bloß das nach außen kundgetan, was an innerer Gesinnung im Täufling vorhanden war. So war die Taufe des Johannes für diejenigen, die sie annahmen, ein in der Öffentlichkeit abgelegtes Zeugnis dafür, daß sie den Worten des großen Bußpredigers Glauben schenkten und von ihrem bisherigen schlechten Lebenswandel ablassen wollten. Daß diese Taufe öffentlich gespendet wurde, war das Wesentliche. Alle sollten sehen können, wer die Taufe empfing.

Du könntest nun denken, ein äußeres Zeichen für eine innere Gesinnung sei nicht erforderlich. Aber ihr Menschen täuscht euch selbst so oft über eure wirkliche Gesinnung und werdet euch erst dann vollkommen darüber klar, wenn ihr sie äußerlich vor der Öffentlichkeit an den Tag legen sollt. Da zeigt es sich dann nicht selten, daß das vermeintliche Gute in euch doch nicht so groß ist, als ihr im Stillen geglaubt hattet.

Unter denen, die zu Johannes kamen und seine Predigt hörten, befanden sich auch viele, die eine Änderung ihrer Gesinnung in sich zu verspüren meinten. Als sie aber die Taufe als äußeres Bekenntnis dieser Gesinnungsänderung vor allem Volk empfangen sollten, da schreckten sie zurück. Es kam die Menschenfurcht, und sie war stärker als das Gute in ihnen. Sie fürchteten das Gespött ihrer Mitmenschen, vor allem der jüdischen Geistlichkeit, die ja Johannes nicht als einen Gesandten Gottes anerkannte. Aus Menschenfurcht lehnten sie also die Taufe ab. Wäre daher dieses äußere Zeichen nicht gewesen, vor dessen Annahme oder Ablehnung sie gestellt wurden, so wäre es ihnen nie zum Bewußtsein gekommen, daß sie tatsächlich nicht reif für das Reich Gottes waren.

Aus demselben Grunde ließ sich auch Christus von Johannes taufen. Auch er wollte öffentlich bekunden, daß er für die von Johannes gepredigte Wahrheit eintrete. Johannes wählte als äußeres Zeichen der Anerkenntnis seiner Lehre und des Willens zur Lebensbesserung die Taufe in der Form des Untertauchens in Wasser. Er hätte auch ein anderes Zeichen wählen können. Aber das Untertauchen in Wasser war das schönste Sinnbild dessen, was er mit seiner Predigt bezweckte. Er lehrte die Reinigung von Sünde durch Änderung der bisherigen schlechten Gesinnung. Aus demselben Grunde der Sinnbildlichkeit hat auch Christus die Wassertaufe als äußeres Zeichen der Annahme seiner Lehre beibehalten.

Was die öffentliche Taufe als Bekenntnis zum Christentum für die Menschen der ersten christlichen Zeiten an äußeren Folgen hatte, davon vermöget ihr euch heute keine rechte Vorstellung mehr zu machen. Die zum Christentum übertretenden Juden setzten sich dem Haß, der Verfolgung und der wirtschaftlichen Schädigung ihrer früheren Glaubensgenossen, besonders der jüdischen Geistlichkeit aus. Man beschimpfte sie auf der Straße, schleppte sie ins Gefängnis, steinigte sie. Aus der Geschichte des Paulus und des Stephanus kannst du ersehen, mit welchem Fanatismus das damalige Judentum die Judenchristen verfolgte. -

Ebenso schlimm waren die Christenverfolgungen durch das Heidentum. Die heidnische Religion war Staatsreligion. Die Verehrung der Götter, die Götzenfeste und Götzenopfer waren durch Staatsgesetze vorgeschrieben. Es wurde als eines der größten Verbrechen gegen den Staat und den Herrscher betrachtet, sich von der Götterverehrung und den Opferfesten fernzuhalten. Darauf ruhte Todesstrafe und Einziehung der Güter. Nun aber konnte ein Christ sich selbstverständlich nicht mehr an den Götterfesten und Opfermahlzeiten beteiligen. Wurde er angezeigt, so mußte er sich auf das Schlimmste gefaßt machen. Die Schrecknisse der Christenverfolgungen durch das Heidentum sind dir ja bekannt. Tod und Einziehung ihrer Güter waren das Los vieler Christen.

Wieviele der heutigen sogenannten Christen würden wohl bereit sein, eine Taufe zu empfangen, die mit solchen Folgen für Leben und Eigentum verbunden wäre? - Doch wer nicht den Mut hat, unter solchen Opfern seinen Glauben zu bekennen, der ist kein wahrer Christ. Die Taufe gab also dem Getauften nichts Besonderes an inneren Gnaden, sondern war bloß das Zeichen, daß er bereit war, alle Folgen eines solchen öffentlichen Bekenntnisses auf sich zu nehmen.

Was folgt nun daraus?

Darum haben die Christen der ersten Jahrhunderte nie Kindern die Taufe gespendet. Deshalb gebot auch Christus seinen Aposteln, zuerst zu lehren und dann erst die zu taufen, die zur Annahme der Wahrheit bereit waren. Ferner folgt daraus, wie irrig die Lehre der christlichen Kirchen ist, die da behaupten, die Taufe reinige ein Kind von der Erbsünde und die ohne Taufe sterbenden Kinder gingen für immer des Reiches Gottes verlustig.

Paulus berichtet von einigen Christen seiner Zeit, daß sie sich für diejenigen taufen ließen, die bereits gestorben waren. Das war christlicher Übereifer von Neulingen im Glauben. Niemand kann sich für einen anderen taufen lassen. Sein Heil hat jeder selbst zu wirken. Da gibt es keine Stellvertretung. Jene Christen meinten es gut. Sie wollten damit bekunden, daß ihre Verstorbenen, wenn sie noch am Leben wären, ebenfalls die Lehre Christi angenommen und als äußeres Bekenntnis die Taufe empfangen hätten. Aus Liebe zu ihren Verstorbenen taten sie es.

 

 

8. 10 Die Sendung des Geistes (Firmung)

b.) Als zweites Sakrament führt deine Kirche die 'Firmung' an. Der Bischof legt beim Spenden dieses 'Sakramentes' dem Firmling die Hand auf, salbt ihn und betet über ihn. Diese äußeren Handlungen sollen nun bewirken, daß der 'Heilige Geist' über den Gefirmten kommt, wie er am Pfingstfest über die Apostel kam.

Und wenn in dem Bericht der Apostelgeschichte auch eine Handauflegung in Verbindung mit der Ausgießung der Geister Gottes erwähnt wird, so waren diese Zusammenhänge doch ganz andere, als ihr heute annehmt. Da die Presbyter eine große mediale Kraft besaßen, so wurde bei den medial veranlagten Täuflingen die Odkraft durch die Handauflegung so gestärkt, daß nicht selten Kundgebungen der Geister Gottes durch sie erfolgten. Es brauchte dazu kein eigentlicher Trancezustand bei ihnen einzutreten, sondern die Einwirkung der Geisterwelt war oft dieselbe, wie du sie bei den sogenannten 'Inspirationsmedien' kennengelernt hast. Die unter dieser Einwirkung Stehenden sprachen Worte des Gebetes oder des Lobpreises Gottes, was euch aus den ersten christlichen Jahrhunderten als 'Beten im Geiste' bekannt ist. Auch waren es oft Worte der Ermahnung und Belehrung, durch welche die Umstehenden tief erschüttert wurden.

Ferner wurden bei denen, die eine besondere Aufgabe in den christlichen Gemeinden zu erfüllen hatten, die Handauflegung vorgenommen, um dadurch zu bekunden, daß sie als Werkzeuge Gottes zu gelten hatten, nachdem sie von Geisterboten Gottes als solche bestimmt worden waren. Wenn daher der Apostel Paulus seinen Mitarbeiter Timotheus ermahnt, niemand übereilt die Handauflegung zu erteilen, so meint er damit zweierlei:

Einer, dem bloß die Heilkraft zuteil geworden war, durfte nur zur Krankenheilung verwendet werden, und nicht etwa für das Lehramt. Denn dazu war er weder berufen noch befähigt.

1. Korinther 12, 29 – 30:
'Sind etwa alle Apostel?', fragt Paulus im Korintherbrief. 'Sind alle geistliche Redner? Sind alle Lehrer? Besitzen etwa alle Wunderkräfte? Haben etwa alle die Gabe der Heilung? Reden etwa alle in fremden Sprachen? Können alle die fremden Sprachen in die Muttersprache übertragen?'

Und wenn Paulus an denselben Timotheus die Mahnung richtet, die Gnadengabe Gottes, die ihm durch seine Handauflegung zuerkannt worden sei, zu heller Flamme anzufachen, so meint er die Gabe des Lehramtes. Timotheus war von Paulus auf Weisung eines Geistes Gottes durch Handauflegung als Lehrer der Heilswahrheiten feierlich anerkannt und ausgesandt worden. Aber er wurde kleinmütig und verzagt wegen der großen Schwierigkeiten, die ihm bei Ausübung seines Lehramtes begegneten.

Wenn du das Wirken der Geister in der ersten christlichen Zeit mit dem vergleichst, was ihr heute darüber lehrt, dann wirst du finden, wie weit ihr auch in diesem Punkte von der Wahrheit abgeirrt seid.

Vor der Erlösung durch Christus war über die ganze Menschheit der Geist der Finsternis ausgegossen. Furchtbar waren die Wirkungen, welche die bösen Mächte auf die Menschen ausübten. Das erkennst du an den vielen Fällen von Besessenheit, die in der Bibel bei den Heilungen Christi erwähnt werden. Anderen fügten die bösen Geister schwere körperliche Schäden zu. Ihr lest in den Evangelien von solchen, die infolge der Einwirkung eines bösen Geistes stumm, taubstumm, blind, fallsüchtig waren. Bald war es ein einzelner der bösen Geister, der sich auf sein Opfer stürzte, bald war es ein ganzes Heer. 'Unsere Zahl ist Legion' bekannte einer dieser Geister.

Wenn auch die Mehrzahl der Menschen die Macht des Bösen nicht in so offenkundiger Weise an sich erfuhren, wie die von den bösen Geistern körperlich Gequälten, so war doch das Böse auch bei ihnen in der Weise übermächtig, daß es die Erkenntnis der Wahrheit und des Guten verhinderte und die Herzen verstockte.

Auch die Erlösung hat an diesem Einfluß der bösen Geister auf die, welche durch ihren Unglauben dem Bösen freiwillig verfallen blieben, nichts geändert. Auf die, welche dem Satan der Gesinnung nach angehören, übt er auch jetzt noch seine Macht in demselben Umfange aus wie vorher.

Bei denen, die zum Glauben an Gott und zum Gehorsam gegen ihn zurückkehren, ist die Macht des Bösen seit der Erlösung gebrochen. Freilich haben auch sie immer noch zu kämpfen und bedürfen, wie Paulus sagt, der Waffenrüstung Gottes, damit sie gegen die listigen Angriffe des Teufels festbleiben.

Epheser 6, 12:
'Denn sie haben nicht mit Wesen von Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit den außerirdischen Mächten und Gewalten, mit den Herrschern der Finsternis, mit dem Heer der bösen Geister im Universum.'

 

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