Für den Leser ausgesucht

- 41 - Juli 1971 Für den Leser ausgesucht Aus: "Im Lichte der Wahrheit", von Abd-ru-shin (Oskar Ernst Bernhardt), 1875-1941. Die Eitelkeit will Wahrheit nie erkennen lassen, gleichviel, wo sie zu finden ist. Was sie sich darin alles leistet, zeigt die Stellungnahme dieser Erdenmenschheit schon im Erdenleben des Gottessohnes gegenüber, welches in seiner wahren, großen Einfachheit dem eitlen Menschensinne nicht genügt. Der Gläubige will "seinen" Heiland nur nach seinem Sinne haben! Deshalb schmückt er den Erdenweg des Gottessohnes CHRISTUS mit erdachten Vorkommnissen aus. Nur aus "Demut" allem Göttlichen gegenüber muß dieser Heiland nach der Menschen Sinn als Gottessohn auch unbedingt "übernatürlich" sein. Sie überlegen dabei nicht, daß Gott selbst die Vollkommenheit des Natürlichen ist und die Schöpfung aus dieser Seiner vollkommenen Natürlichkeit heraus durch Seinen Willen sich entwickelt. Vollkommenheit trägt aber auch die Unabänderlichkeit in sich. Wäre eine Ausnahme in den Schöpfungsgesetzen möglich, die nach dem Willen Gottes sind, so müßte darin eine Lücke sein, es hätte an Vollkommenheit gemangelt. Menschliche Demut aber hebt sich über alles dies hinaus; denn sie erwartet, ja verlangt bei einem Erdendasein des Gottessohnes Abänderung bestehender Gesetze in der Schöpfung, also Übertretung. Ausgerechnet nun von dem, der doch gekommen war, alle Gesetze seines Vaters zu erfüllen, wie er selbst es sagte. Sie erwarten von ihm Dinge, die nach den Gesetzen der natürlichen Entwicklung einfach unmöglich sein müssen. Und ausgerechnet damit soll sich seine Gottheit zeigen, das Göttliche, das die Grundlage der Naturgesetze lebendig in sich trägt! Unsere Séancen sind durchaus natürlich und widersprechen nicht den göttlichen GESETZEN. Auch das Übersinnliche gehört zur Menschheit!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3