Für den Leser ausgesucht

- 48 - Februar 1972 Für den Leser ausgesucht Aus: Reisetagebuch eines Philosophen.) Der bekannte Philosoph Hermann Keyserling, den man gewiß nicht als leichtgläubig und unkritisch bezeichnen darf, spricht sich über die Phänomene des Okkultismus aus: "Die Wirklichkeit gar vieler seltsamer Phänomene, die vor kurzem noch für unmöglich galten, ist heute erwiesen an der Telästhesie (Fernwahrnehmung), Telekinese, am Vorkommen von Materialisationen - was immer diese bedeuten mögen - nur Unwissende können daran zweifeln. Ich war ihres Vorkommens gewiß, als noch nichts erwiesen war; ich wußte, daß sie möglich waren im Prinzip, hielt es ferner für ausgeschlossen, daß so viele phantasiearme Menschen so durchaus übereinstimmende merkwürdige Erfahrungen machen könnten, ohne daß diesen irgendein wirkliches Objekt entspräche. Vor allem sind es erkenntniskritische Erwägungen, die mir die Behauptungen der Okkultisten wahrscheinlich machen. Jedenfalls täten alle Philosophen, Psychologen und Biologen gut, sich endlich einmal ernstlich mit dieser Literatur zu befassen- sicher ist die Natur viel reicher, als sie von unserer beschränkenden Bewußtseinslage her erscheint; und ein ehrlicher Mann, der astrale Wesenheiten wahrzunehmen behauptet, ist unter allen Umständen beachtenswerter als sämtliche Kritiker zusammengenommen es sind, die aus empirischen oder rationalistischen Erwägungen heraus die Möglichkeit solchen Erfahrens ableugnen." Die Regierungen überwachen noch immer die Publikationen vieler Wissenschaftler. Das trifft nicht nur für die Ostblock-Staaten zu, sondern ist in der ganzen Welt üblich. Es muß schon ein gewaltiger Druck vorhanden sein, um gewisse Wahrheiten zu verbreiten. Bisher sickert die Wahrheit nur durch poröse Stellen hindurch.

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