Für den Leser ausgesucht

- 63 - Mai 1973 Für den Leser ausgesucht Das Wort "Mystik" kommt vom griechischen "mystikos" und bedeutet geheimnisvoll, verborgen oder verhüllt. Phänomene, die nicht von jedermann hervorgebracht werden können, erscheinen mystisch und werden einer Geheimwissenschaft zugeordnet. Ob es sich dabei um eine Geheimlehre handelt ist unwichtig, denn jede Lehre hat Anspruch auf wissenschaftliche Beachtung. Um ein falsches Denken und Handeln auszuschließen, hat man den Spiritualismus, als Teil der Mystik, zur Geheimlehre erklärt, der die profane Öffentlichkeit ausschließt. Innerhalb dieser Logen sind die Kontakte und Neuoffenbarungen sehr wichtig und aufschlußreich. Jede Nachahmung in der Öffentlichkeit oder von Neugierigen tragen die Merkmale ungeläuterter Seelen, die fest in der Hand des Widersachers sind. Die Mystik ist eine Steigerung des Gebetes. Aber in jeder Steigerung liegen Gefahren. Nur sehr gefestigte Charaktere können sich auf diesem Gebiet behaupten. Der einfache Mensch sollte sich an das innige Gebet halten und es als Mystik, d. h. als Verbindungsweg zu GOTT betrachten. Völlig richtig erkannt und betrachtet, ist die Mystik eine Verbindung mit der Göttlichkeit. Aber da dieser Weg der Weg der unverfälschten LIEBE ist, kann man den Begriff der Mystik sehr vereinfachen, indem man sagt: "Mystik ist GOTTESLIEBE". Es ist sehr verständlich, daß GOTTESLIEBE keinen Aberglauben darstellt, sondern sehr real ist. So betrachtet ist Mystik nichts Geheimnisvolles, sondern der Wunsch nach inniger Verbindung mit dem SCHÖPFER. Daher ist auch der Spiritualismus nichts anderes, als die Möglichkeit einer innigen Verbindung mit der GÖTTLICHEN HIERARCHIE. Solch eine LIEBE hat nichts mit einem Aberglauben zu tun.

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