Jesus Christus

- 51 - Eine Urkunde über Jesus Christus Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde in der Schweiz in der Bücherei der Lazaristen , eines katholischen Ordens, eine Urkunde entdeckt, die von großem religionsgeschichtlichem Wert ist. Es handelt sich um einen Brief, den Publius Lentulus , der Vorgänger von Pontius Pilatus , in seiner Eigenschaft als Statthalter von Judäa an den römischen Kaiser gerichtet hat. Dieser Brief handelt von Jesus Christus , ist lateinisch abgefaßt und lautet in der Übersetzung: "Der Statthalter von Judäa, Publius Lentulus, an den römischen Cäsar! Ich habe vernommen, o Cäsar, daß du zu wissen wünschest über den tugendhaften Mann, der Jesus Christus heißt, und den das Volk als einen Propheten, als einen Gott betrachtet, und dessen Schüler von ihm sagen, daß er der Sohn von Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde ist. In der Tat, Cäsar, hört man täglich über diesen Mann wunderbare Dinge. Um es kurz zu sagen: Er läßt die Toten auferstehen und heilt die Kranken. Er ist ein Mann von mittlerer Größe, gütigem Aussehen, von hoheitsvoller Würde, was sich auch in seinen edlen Gesichtszügen äußert, so daß, wenn man ihn betrachtet, man unwillkürlich das Gefühl hat, ihn zugleich lieben und fürchten zu müssen. Sein Haar hat bis zur Höhe der Ohren die Farbe reifer Walnüsse und von dort bis an die Schultern ist es glänzend hellblond, in der Mitte trägt er einen Scheitel nach Nazarener-Sitte. Die Stirn ist glatt, das Gesicht ohne Falten und Flecken. Der Bart von gleicher Farbe des Haupthaares ist kraus und, ohne lang zu sein, in der Mitte geteilt. Der Blick ist streng und hat die Kraft eines Sonnenstrahles. Niemand kann ihm fest ins Auge sehen. Seine Hände sind schön, ebenso wie seine Arme. Alle finden seine Unterhaltung angenehm und ansprechend. Man sieht ihn selten in der Öffentlichkeit, aber wenn er irgendwo erscheint, so tritt er sehr bescheiden auf. Er hat eine sehr vornehme Haltung. Er ist schön. Obwohl er niemals Studien obgelegen hat, so kennt er doch alle Wissenschaften; er geht barfuß und oh- ne Kopfbedeckung. Viele lachen, wenn sie ihn von weitem sehen, aber sobald sie sich in seiner Nähe befinden, zittern sie vor ihm und bewundern ihn zugleich. Man sagt, daß man in dieser Gegend noch nie einen solchen Mann gesehen habe. Das Volk behauptet, daß man noch nie einem Unterricht wie dem seinigen beigewohnt habe. Viele sagen, daß es Gott ist; andere sagen, daß er dein Feind sei, o Cäsar. Dieses boshafte Volk belästigt ihn auf jede Art. Man sagt, daß er nie einen unzufrieden gemacht hat, vielmehr stets bestrebt ist, jedermann zufriedenzustellen. Ich bin bereit, o Cäsar, jeden Befehl, den du mir seinetwegen geben wirst, auszuführen. In Jerusalem, Indikt 7, im 11. Monat. Publius Lentulus Statthalter von Judäa."

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