Psychische Erkrankungen

- 11 - hen werden. Es gibt aber auch Störungen, die nur zeitweilig auftreten. Die Ursache ist der Verfall des menschlichen Daseins. Frage: Streß macht uns Kopfschmerzen, Angst läßt unser Herz schneller schlagen, Ärger drückt auf den Magen. Gefühle haben also Einfluß auf unseren Körper, und unsere körperliche Verfassung zieht das seelische Befinden in Mitleidenschaft. Leider hat sich in der Praxis des medizinischen Alltags die wissenschaftlich begründete Erkenntnis, daß Seele und Körper wechselseitig aufeinander einwirken, nicht durchgesetzt. Dafür wird gläubig auf den Erfolg der Apparatemedizin gesetzt. Woher kommt diese Einseitigkeit? EUPHENIUS: Diese Einseitigkeit liegt darin begründet, daß auf den Universitäten das alte medizinische Fachwissen in dieser Präzision weitergegeben wird. Ein guter Apparatemediziner wird hierzulande als ein guter Arzt angesehen. Das äußere Qualifikationsbild eines Arztes stellt nicht die zwischenmenschliche Beziehung zu dem Patienten dar, sondern das, was er über die Apparate in dem Körper des Patienten ausfindig macht. Der Kontakt, das Gespräch und die seelische Annahme und das Mitgefühl werden in der Ausbildung eines Mediziners nicht vermittelt. Es müßte ein gewaltiger Umdenkungsprozeß in der Medizin erfolgen, um die herkömmliche Medizin wegzurücken und das Blickfeld wieder auf den Menschen , nämlich auf die Seele und auf das Gesamtgefüge des Menschen zu lenken. Wenn dieses möglich ist, ist der nächste Schritt zur Verbindung zur Naturheilmedizin gegeben. Dieses Bindeglied muß geschaffen werden, um das zu verwirklichen, was notwendig ist, nämlich die Naturmedizin mit der Allgemeinmedizin zu verbinden. Solange das Geistesgut in den Ärzten vorherrscht, daß man in den Menschen reingucken und die Organe untersuchen muß um festzustellen, wo die Störungen sind und sie nicht anerkennen, daß viele Impulse, die von außen auf den Menschen einwirken, die Seele erschüttern und blockieren können und somit Ursachen hervortreten auf die Organe, die zu Krankheiten wie Krebs oder Tumorbildung führen, wird es nicht gelingen, den Kreis zu schließen und die Verbindung herzustellen zu der naturkundlichen Ergänzungsebene. Frage: Da die herkömmliche Medizin allmählich unbezahlbar wird, könnte es in Zukunft sein, daß gewisse Ansichten, was die Psychosomatik und die Naturheilkunde betrifft, sich ändern? EUPHENIUS: Dies müßte einen revolutionären Umdenkungsprozeß bei den Medizinern auslösen. Nur über die Anerkennung , daß Seele, Körper und Geist zusammengehören und daß das Jahrhundert gekennzeichnet ist von psychosomatischen Erkrankungen und von psychischen Erkrankungen und durch die Erkenntnis, wie wichtig es ist, den Menschen als Einheit zu sehen und nicht in Fragmente zu zerlegen , wird es gelingen, andere Wege in der Versorgung des Menschen zu beschreiten. Frage: Es wird immer wieder eingewandt, das Menschliche verstehe sich in der Medizin von selbst und bedürfe keiner Schulung. Wie seht ihr das? EUPHENIUS: Das ist ein Irrglaube! Die Medizin wird und muß sich verändern, um den Krankheiten gerecht zu werden, die jetzt hier, in diesem Jahrhundert, präsent sind und sich verstärkt in den Vordergrund drängen. Die Mediziner werden erkennen, daß sie auf einem toten Gleis stehen, auf dem es kein vorwärts und rückwärts mehr gibt. Sie müssen sich bewegen und ihre Tore öffnen für das, was von seiten anderer medizinischer Bereiche angeboten wird. Frage: Schirmen sich die Ärzte gegen etwas ab, das sie - würden sie es zur Kenntnis nehmen - sehr beunruhigen müßte? EUPHENIUS: Ihr gesamtes Denkgefüge würde zusammenbrechen. All das, was sie in ihren Schulungen lernen, müßten sie zum größten Teil verwerfen. Es wäre ein Zusammenbruch der Ärzteschaft auf dieser Welt. Es wäre ein Ausradieren medizinischer Begriffe, die sie an ihrem eigenen Glauben zweifeln läßt.

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