Der Tod setzt keine Grenze

- 13 - Über das Alter (1) (Mediale Belehrung aus dem Jahre 1964) Wohlan, die Menschheit hat ihre Maßstäbe, auch in Bezug auf das menschliche Alter. Natürlich gibt es Fälle, wo der Ablauf des Lebens früher oder später endet; aber normalerweise hat das Leben des Menschen eine gewisse Grenze , die bei den Völkern und Rassen allerdings verschieden ist. Innerhalb dieser Begrenzung will der Mensch soviel wie möglich vom Leben haben ; er will das Schöne haben und genießen. Um das zu erreichen, ist sein ganzes Denken und Trachten auf den Besitz von Geld ausgerichtet. • Hier mangelt es aber an wichtigen Erkenntnissen, denn der Mensch kennt die Dauer seines Erdenlebens nicht und außerdem kann er niemals Geld ins sogenannte Jenseits mitnehmen, dort würde es ihm auch nichts mehr nützen. Die Jugend gönnt dem Alter nichts, denn sie ist in Sorge, daß die Älteren ihnen etwas wegnehmen, nach dem sie angestrengt trachten. Sie glauben, daß die Alten ihr Leben hinter sich gebracht haben, während sie es noch vor sich haben; daher hätten sie größeren Anspruch auf ein schöneres Erdenleben. Das ist - eingewaltiger Irrtum - der aus absoluter Unwissenheit kommt. Ein Mensch kann noch so alt sein, er kann weit über hundert Jahre alt werden, aber damit ist sein Leben noch lange nicht beendet , denn das geistige Leben reicht unvorstellbar weit über den Tod auf Erden hinaus. Demnach gibt es kein Alter in dem Sinne, wie man es sich irrtümlich vorstellt. Es gibt zwar eine unterschiedliche Reife , aber es gibt keinen Grund für die Diskriminierung des Alters. Es mag sein, daß ein älterer Mensch körperlich und mitunter auch geistig unsicher wird. Aber die Dauer seines Erdenlebens wird davon nicht betroffen; denn was ihr unter dem Leben versteht, ist falsch! Ihr seid der Ansicht, daß das Leben mit dem Tode aufhört; aber da fängt es erst richtig an! Das Leben in der Materie, also auf der Erde, ist nur begrenzt und alle Wahrnehmungen sind eingeschränkt . • Ihr bemitleidet das Alter, aber nicht den Menschen! In Wirklichkeit müßtet ihr das Alter ehren undbewundern , denn ein alter Mensch steht vor einem Tor, hinter dem ein Reich existiert, von dem ihr euch keine Vorstellung machen könnt. Die Ärzte und Forscher, die an nichts glauben , sondern nur an ihre vermeintlicheKunst, versuchen ein sterbendes Leben zu verlängern. Sie fragen nicht danach, ob sie den Sterbenden damit quälen. Hätten sie aber das richtige Wissen , so würden sie alle diese Experimente unterlassen , sobald sie wissen, daß sie doch keinen absoluten Erfolg damit erzielen. Es gibt kein Alter und auch kein Ableben des Geistes. Es gibt nur eineEntwicklung , einen geplanten Fortschritt und auch eine Rückkehr ins Erdenleben. Den alten Menschen wird ein großes Unrecht zugefügt, wenn man sie als ein abgelaufenes Uhrwerk betrachtet, das auf den Müll gehört. Wenn das Interesse des alten Menschen für gewisse Dinge aufhört, so ist das ein Zeichen, daß er sich bereits umschaltet und den geistigen Dingen den größeren Platz einräumt. • Das Alter ist kein mißlicher Zustand, sondern eine heilige Vorstufe zum geistigen Leben! Der alte Mensch steht vor der Verantwortung und Rechtfertigung. Jede Sekunde des Lebens, auch im höchsten Alter, ist wichtig , denn es können Sekunden der Läuterung , des In-sich-gehens, der Übersicht und der Selbstkritik sein -, sofern man es will. Ein alter Mensch hat viele, viele Prüfungen bestehen müssen, doch ein junger Mensch hat alles noch vor sich . Ob er aber die Anfechtungen bestehen wird, ist fraglich.

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