Jenseitskontakt

- 2 - Februar 1962 Der Mediale Friedenskreis Berlin ist aus dem physikalischen Spiritismus hervorgegangen. Alle Versuche, mit dem Jenseits in Verbindung zu kommen, erstreckten sich anfangs nur auf physikalische Phänomene, wie das Tischrücken und spirituelle Klopfgeräusche (Raps) in Dielen und Möbeln. Es begann im Januar 1952: Eines Abends, während einer Unterhaltung mit meinem Sohn Uwe, der zu dieser Zeit 17 Jahre alt war, faßten wir beide unwillkürlich und zu gleicher Zeit, jeder mit einer Hand, eine Stuhllehne an. Während der Unterhaltung, die sich überhaupt nicht mit übersinnlichen Dingen befaßte, wurde der Stuhl plötzlich von einer ziemlichen KRAFT ruckartig hin und her bewegt. Ich sagte meinem Sohn, daß er diesen Unfug unterlassen möge, da der Teppich dabei beschädigt werden könnte. Er antwortete mir sichtlich überrascht: "Das bin ich nicht, das bist doch du!" Der Stuhl ruckte indessen kräftig weiter oder machte kreisende Bewegungen. Wir beschuldigten uns mehrmals gegenseitig und wurden schließlich auf das merkwürdige Phänomen aufmerksam. • Sobald wir den Stuhl losließen, war ihm augenblicklich jede KRAFT genommen. Doch sobald wir ihn beide berührten, tanzte der Stuhl sofort wieder los. • Wir versuchten das merkwürdige Experiment nur mit dem Zeigefinger zu wiederholen. Diese leise Berührung genügte schon, den Stuhl in Bewegung zu setzten. Es war uns völlig klar, daß es für jeden Menschen unmöglich ist, nur durch eine Berührung mit zwei Zeigefingern einen Stuhl in eine derartig heftige und kreisende Bewegung zu versetzen. Zunächst glaubte keiner von uns an eine Mitwirkung von Geistwesen. Wir nahmen an, daß es sich um eine merkwürdige, uns unbekannte magnetische KRAFT handeln müsse. Wir wollten aber dieser KRAFT auf die Spur kommen. Zunächst stellten wir eine Schüssel mit Wasser unter den Stuhl. Der Stuhl kreiste, ohne die Schüssel zu berühren. Dann nahmen wir einen eisernen Dreifuß, wie man ihn im Krieg zum besohlen von Schuhen benutzte. Der Stuhl kreiste wieder, aber er wich dem Eisen geschickt aus. Ließen wir den Stuhl los, war ihm im Bruchteil von einer Sekunde alle KRAFT genommen. Trotzdem mußten wir einsehen, daß der besagte Stuhl eine gewisse "Intelligenz" besaß, da er der Wasserschüssel und auch dem Eisen so geschickt ausweichen konnte. Das gleiche Experiment wurde an den folgenden Tagen wiederholt, wobei sich allmählich die Heftigkeit steigerte. Wir überlegten, ob es nicht doch jenseitige KRÄFTE sein könnten, die sich des hölzernen Polsterstuhles bedienten. Wir nahmen das Sitzpolster heraus, so daß nur noch der Stuhlrahmen dem Experiment diente. Jetzt war der Stuhl viel leichter. Er machte Bewegungen, als wollte er mit voller Wucht gegen die Wand fliegen. Zunächst getrauten wir uns nicht, ihn loszulassen, da wir glaubten, er müsse dann an der Wand zerschmettern. Doch als wir es endlich taten, war ihm mitten in der stärksten Bewegung sofort alle innewohnende KRAFT genommen. An einem Abend, etwa gegen 19 Uhr, banden wir einen Bleistift an einem Stuhlbein fest und setzten dann das Stuhlbein auf einen großen Bogen Papier. Wir faßten daraufhin die Stuhllehne an und warteten geduldig, was nun geschehen würde… Während der Stuhl sonst immer sofort reagierte, ließ er dieses Mal sehr lange auf sich warten. Nach etwa 15 Minuten machte der Stuhl kleine Zuckungen. Mühevoll zeichnete er mit dem Stuhlbein durch rückartige, kleine Bewegungen ein lateinisches großes "W" und daneben ein "V". Zunächst wußten wir nicht, was wir mit diesem kargen Ergebnis anfangen sollten. Doch die ganze Sache war zu interessant, als daß wir daran dachten, diese Versuche aufzugeben. An Stelle des Stuhles nahmen wir aus der Bibliothek ein hölzernes, leicht poliertes Bücherbrett. Dieses nahmen wir flach zwischen beide Hände, dabei saßen wir uns beide gegenüber. Zu unserem

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