Kindererziehung

- 16 - Antwort: Wenn die Gefühle dort anstehen, der Vater könnte negativen Einfluß haben und die beiden geschiedenen Eheleute finden keine Basis des Verständnisses für ihre Kinder, so muß dieser Kontakt erst unterbrochen werden. Nur sollten sich die früheren Partner darüber unterhalten und in der Lage sein, darüber zu sprechen. Nichtwas für siewichtig ist, sondern was für das Kind wichtig ist! Es darf auf keinen Fall dem Kind der egoistische Gedanke eingeflößt werden: dein Vater ist negativ, wenn er es in Wirklichkeit nicht ist. Es entstehen zwischen vielen geschiedenen Ehepartnern Haßgefühle, die leider auf die Kinder übertragen werden. Jeder dieser Partner versucht den anderen in ein dunkles Licht zu stellen und sich hervorzukehren . Solche Situationen gibt es auch. Doch dies sind egoistische Reaktionen aus Eifersucht heraus und dies darf nicht auf den Schultern der Kinder ausgetragen werden. Die Kinder sollten von solchen Dingen ferngehaltenwerden. Ihnen sollte gezeigt werden, daß auch der Vater etwas Positives besitzt oder die Mutter, je nachdem wo die Kinder leben. Frage: Schon vor der Elternschaft sind viele Partner nicht fähig, wirklich gut miteinander umzugehen und sind sich auch nicht klar darüber, wie sie ein Kind erziehen sollen. Es fehlt eine Art "Lebensschule", in der die Menschen lernen, mit ihren Mitmenschen richtig umzugehen, um später auch ihre Kinder richtig behandeln und führen zu können. Antwort: Nun, als erstes sollten die beiden Elternteile untereinander mit sich klarkommen, das Vertrauen gefestigt haben, die Harmonie in sich haben und viele Dinge mehr. Frage: Häufig ist es so, daß beide Elternteile in der Erziehungsrichtung verschiedene Meinung vertreten. Von den Großeltern kommen zu allem Überfluß noch weitere Ansichten hinzu. Antwort: Die Eltern sollten sich schon während der Schwangerschaft Gedanken darüber machen, wie sie gemeinsam ihr Kind führen wollen und nicht erst, wenn es schon fünf Jahre alt ist. Frage: Als ich mit meiner Tochter schwanger war, wollte ich diesen Weg einschlagen. Mein Mann wollte jedoch nicht über dieses Thema sprechen. Er wurde immer stiller und hat sich damals, zu meinem Kummer, seelisch sehr zurückgezogen. Wie ist solch eine Reaktion zu erklären? Antwort: Für ihn war es ein so großes Erlebnis, zuerst das Entstehen des Lebens und dann die Geburt, daß er sich in sich selber zurückgezogen hatte. Weiterhin hatte er in seiner Vorstellung Angst davor, eine Erziehung durchzuführen und dabei zu versagen. Dies sind alles Dinge, die einen Menschen sehr still werden lassen können. Doch im Nachhinein glaube ich wohl doch, daß er die Liebe, die er empfindet, gut weitergegeben hat. Nur eben, daß bei euch speziell nicht die Harmonie zu finden war, weil jeder für sich zu ängstlichwar. Frage: Wie stehst du zur sexuellen Aufklärung der Kinder? Müßte man die Eltern nicht in die Pflicht nehmen, die jungen Menschen mehr aufzuklären, sobald sie es verstehen können? Antwort: Ja, intensiv und vor allem richtig! Nicht etwas andeuten und die Kinder dann laufen lassen. Frage: Welcher Elternteil sollte die sexuelle Aufklärung des Kindes übernehmen? Antwort: Beide! Immer gemeinsam. Frage: Es hätte auch den Kirchengut zu Gesicht gestanden, mit viel Verständnis und Liebe den Jugendlichen ihre körperlich revolutionären Jahre zu erklären. Die Generation der Nachkriegseltern konnte dies nur in wenigen Fällen richtig oder sie hat sich einfach nicht die Zeit dazu genommen. Die Kinder wurden häufig zu puritanischoder zu autoritär erzogen. Wird sich dies einmal ändern?

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