Kirche und Lehre - Teil 3

- 2 - Die Erforschung des Geistigen Reiches (von Herbert Viktor Speer) Der Verkehr mit der Geisterwelt ist keinesfalls neu, wahrscheinlich reicht er so weit zurück, als menschliche Wesen auf dieser Erde leben oder gelebt haben. Was wirklich dabei neu ist, ist die Art der Jenseitskontakte. Die Parapsychologie kann den Jenseitsverkehr nicht ausschließen, im Gegenteil - sie muß sich intensiv damit befassen. Während früher die Neugierde an erster Stelle stand, finden wir heute, daß die ernste, wissenschaftliche Forschung in den Vordergrund tritt. Die geistigen Erfolge sind dementsprechend auch sehr viel besser als zu früheren Zeiten. Es mag sein, daß die Kirchen infolge sehr schlechter eigener Resultate vom Spiritualismus Abstand genommen haben und den Jenseitsverkehr als eine Art der Abgötterei bezeichnen, weil sie aus dem Kontakt mit niederen SPHÄREN nicht hinausgekommen sind. Diese Kinderschuhe sind heute zum Teil abgelegt. Es gibt in vielen Ländern der Erde hervorragende Jenseitskontakte, besonders in England und in Japan. Die Resultate sind so gut, daß sie mit der Bibel nicht mehr zu vergleichen sind, d.h. sie sind der gegenwärtigen Zeit angepaßt. Um so unverständlicher ist es, daß die Kirchen, wie auch andere große Religionen, überhaupt keine Notiz von dieser Entwicklung nehmen. Sie halten an einem alten Urteil fest, das schon seit vielen Jahren überholt ist. • Heute hält nur die private Initiative den Spiritualismus am Leben. Aber eigentlich ist es nicht die Aufgabe der Privatgelehrten und Spiritisten, sich so intensiv damit zu befassen. Die Kirchen haben die besseren Finanzen, sie besitzen die räumlichen Möglichkeiten und das Ansehen. • Die hochwertigen OFFENBARUNGEN gehören nicht in die Traktate privater Pioniere, sondern auf die Kanzeln der Kirchen. Auf diese Weise würde sich das ganze Niveau der Menschheit deutlich heben. Ein wirklich guter Jenseitskontakt verlangt ein bedeutendes Wissen auf allen Gebieten des Lebens. Ist das Wissen der Zirkelteilnehmer nur mittelmäßig oder beschränkt, so kann man vom Jenseits ebenfalls nichts erwarten. Wer dumme Fragen stellt, muß damit rechnen, törichte Antworten zu bekommen. Aus diesem Grunde grenzen viele Zirkel an eine Blasphemie, ohne daß es den Teilnehmern zum Bewußtsein kommt, welchen Schaden sie anrichten. • Wir erhalten aus allen Teilen der Welt Resultate aus spiritualistischen Zirkeln und wir sind erschüttert, welchen Unsinn man für wahr hält und als göttliche Offenbarungen ausgibt. Es ist sehr zu bedauern, daß der Spiritualismus keinen Lehrstuhl hat, der den Interessenten oder Medien die Möglichkeit bietet, sich zu schulen. Zur Praxis gehört auch eine Erfahrung. Man spricht überall von okkulten Dingen, von Magie, Mystik, Astrologie, Hypnose und anderen Fachgebieten des Okkultismus. • Es werden Kongresse abgehalten, auf denen geredet und geredet wird. Es produzieren sich Alleingänger und Fanatiker mit ihren Praktiken, die keinem Menschen wirklich weiterhelfen. Aber der eigentlich wertvolle Spiritualismus kommt selbst bei diesen Kongressen und Experten der Erleuchtung zu kurz. Kein Wunder, daß der Weg überaus schwer ist, wenn er von den Verantwortlichen aus den eigenen Reihen eifersüchtig oder unwissend verbaut wird. Die Jenseitsforschung, die heute genau in die Entwicklung der Menschheit paßt, ist ein Waisenkind, für das Liebe und Fürsorge fehlen, so daß es sich nicht entwickeln kann. • Echte Spiritualisten gehören an die Front der weltweiten Öffentlichkeit. Das ist ein Gebot der Stunde, das über allen bestehenden Kirchenreligionen steht.

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