Positive Philosophie

- 15 - November 1965 Positive Philosophie (14) Die Psychologie hat nicht die Unsterblichkeit zu klären, diese ist eine unbestreitbare Realität. Wer diese in Abrede stellen will, hat jedes Recht verwirkt, sich als Psychologe zu betätigen. Die Tatsache der Unsterblichkeit ist a priori die erste Voraussetzung zur Psychologie und der einzige Wert- und Richtungsmesser, mit welchem das Wirken seelischer KRÄFTE beurteilt werden kann. Die höchstmögliche Erkenntnis der Philosophie liegt auf dem theologischen Gebiet. Die Theologie war bisher nicht imstande, außer der Anerkennung der Offenbarungen, den rein wissenschaftlichen GOTTESBEWEIS zu erbringen. Die Theologie hat selbst behauptet, daß diese Beweisführung nicht in den Kompetenzbereich der Theologie gehört, sondern - wenn überhaupt möglich - nur durch die Philosophie erbracht werden kann. Die christliche Religion hat es deshalb vorgezogen, auf diesen wissenschaftlichen GOTTESBEWEIS lieber zu verzichten und es für sicherer gehalten, die Existenz GOTTES auf dem Vertrauen zur Wahrheit beruhen zu lassen. Nur die schenkende Gnade GOTTES sollte im Menschen den Glauben an IHN ermöglichen. • Der Offenbarungs-Spiritualismus bietet die Möglichkeit einer Analogie. Er beweist durch seinen Kontakt mit der JENSEITSWELT, daß die Seelen im Geistigen Reich bewußt weiterleben. Analogisch läßt sich diese Existenz philosophisch auf GOTT erweitern: • Wenn die menschliche Seele einen Ewigkeitswert besitzt, so hat GOTT diesen erst recht. • Wenn die Seele geistig leben kann, ohne einen materiellen Körper zu benutzen, dann läßt sich analog feststellen, daß GOTT diese Eigenschaften in der Superlative besitzen muß. Der Erdenmenschheit fehlt eine positive Philosophie, die sich nicht auf Glaubensvermutungen stützt, sondern die spirituellen Tatsachen als Grundlage aller ihrer Definitionen einbezieht oder davon ausgeht. - Ende -

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