Reinkarnation

- 41 - Geschichtliche Entwicklung Ist die Bibel GOTTES WORT? Zu dieser Frage stellt die katholische Kirche in ihrem Dogma die kühne Behauptung auf: [4. Sitzung der Allgemeinen Kirchenversammlung zu Trient (1546)] "Denn sie (alle Bücher des Alten und Neuen Bundes) stammen ja aus dem Munde Christi oder sind vom Heiligen Geist eingegeben und sind in ununterbrochener Folge in der katholischen Kirche bewahrt worden. Wer aber eben diese ganzen Bücher... nicht als heilig und kanonisch anerkennt und wer bewußt und mit Bedacht die Überlieferungen, von denen die Rede war, verachtet, der sei ausgeschlossen." Im selben Konzil zu Trient (1545-1563) widerspricht die Kirche selbst dieser Aussage, mit der Festlegung: "Die kanonische Geltung eines Schriftstückes als Bestandteil des Neuen Testaments hängt nicht von dessen Echtheit ab." Die Behauptung, die Schriften seien in "ununterbrochener Folge" bewahrt worden, ist wissenschaftlich längst widerlegt! Aller Mühe wären wir enthoben, wenn wir noch dieUrschriften der neutestamentlichen Verfasser besäßen. Die leicht zerstörbaren Papyrusstücke sind längst zerfallen, zumal damals niemand daran dachte, sie besonders zu erhalten. Selbst diese Urschriften sind nach dem heutigen Stand der Bibelforschung frühestens 20 Jahre nachder Kreuzigung Jesu Christi anzusetzen, und damit ist kein einziges überliefertes Wort Jesu von Nazareth als authentisch nachzuweisen. Bereits im Jahre 383 stimmten auch nicht zwei der lateinischen Bibeln in längeren Abschnitten überein! Bischof Damasus von Rom beauftragte daher den Dalmatiner Hieronymusmit der Herstellung eines einheitlichen Textes der lateinischen Bibel. Hieronymus , als päpstlicher Sekretär, änderte dabei den Wortlaut der Vorlage, die er als Basis für seine "Berichtigung" der vier Evangelien benutzte, an etwa 3.500 Stellen! Hieronymus selbst schreibt dazu: "Selbst diejenigen, die mich als gotteslästerlichen Fälscher schmähen, müssen zugeben, daß dort nicht mehr von Wahrheit die Rede sein kann, wo das, was die Wahrheit sein soll, voneinander abweicht." Welche Ausmaße die Verwirrung zwischenzeitlich angenommen hat, mögen einige Beispiele verdeutlichen: • Vom Neuen Testament gibt es nicht weniger als 800 Evangelien-Handschriften aus dem 2. bis 13. Jahrhundert. Die Zahl der Abweichungen und Verschiedenheiten in den ca. 1.500 mehr oder weniger vollständig erhaltenen Texten ist enorm. • Es gibt keine einzige Handschrift, die mit den anderen übereinstimmen würde. Theologen zählen 50.000 bis 100.000 Varianten. • Im Jahre 1957 kannte man 4.680 griechische Handschriften des Neuen Testaments, von denen keine zwei genau denselben Text bieten.

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