Reinkarnation

- 50 - Die Bedeutung des Origenes BeiFunk , Franz Xaver / Bihlmeyer , Karl: "Kirchengeschichte", Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn, 1926, Erster Teil: "Das christliche Altertum", Seite 211 heißt es: " Origenes ist ein Mann von glänzender Begabung, der größte Gelehrte und weitaus der fruchtbarste theologische Schriftsteller der vornicäanischen Zeit, daher der 'Stählerne' bzw. 'Eherne' genannt, der einflußreichste Theologe der griechischen Kirche überhaupt, der bedeutendste der Gesamtkirche vorAugustinus ." Basil Studer21 ist der Ansicht, "…daß um die Wende vom vierten auf das fünfte Jahrhundert der ganze christliche Westen mit Origenes bekannt war." Was die Bedeutung des Origenes für die späteren Jahrhunderte betrifft, soll nur einiges herausgegriffen werden: Obwohl Origenes später verurteilt und von der Kirche zu den Ketzern gezählt wird, wurde sein Werk "De Principiis" in Klöstern abgeschrieben und verbreitet . Dabei wurden oftmals Warnungen vor seinen Irrlehren hinzugefügt. FürThomas von AquinwarOrigenes der geistige Vater des Arianismus. BeiDante erinnern die "Sphärenkörper" der Seligen anOrigenes . In der "Göttlichen Komödie" istOrigenes nicht bei den Ketzern zu finden. Zwei gegensätzliche Beurteilungen aus der Reformationszeit: Erasmus schätzteOrigenes so sehr, daß er ihn "als Prediger und besten Ausleger der Heiligen Schrift" pries, währendLuther ihn wegen seiner spekulativen und moralisierenden Theologie beiseite rückte und sich lieber zuAugustin und seiner Gnaden- und Erwählungslehre bekannte. 22 Zwei Beispiele aus der Zeit der Aufklärung aus dem unter (15) erwähnten Werk: Auf Seite 30 heißt es: "AnOrigenes erinnert die Welt freier Geister und die Erlösung durch allgemeine Vergeistigung in der Philosophie des Leibniz . Dieser bekannte sich ein Jahr vor seinem Tode in einem Brief an Remond ausdrücklich zuOrigenes und seiner Synthese von Christentum und Platonismus" 23 Und weiter: "Auch bei Lessing läßt nicht weniges an den Alexandriner denken: die umfassende, dem Zeitalter des 'ewigen Evangeliums' zustrebende 'Erziehung des Menschengeschlechts', die Neueinkörperung der Seele nach dem Tode und vielleicht auch die Vorstellung eines Weltenkreislaufs." Die Frage, obOrigenes zu den Häretikern gerechnet werden muß oder nicht, wird bis in unsere Tage erörtert. Je nach Betrachtungsweise kommt es dabei zu gegensätzlichen Ergebnissen. Interessant ist, daß trotz der offiziellen Verurteilung des Origenes durch die Kirche im 6. Jahrhundert auch heute die Meinung vertreten wird, er sei "ein Mann der Kirche, der sich um Echtgläubigkeit bemühte." 24 21 Studer, Basil: "Zur Frage des westlichen Origenismus", in Studia Patristica IX (TU 94). 1966, S. 279 22 Siehe dazu: Görgemanns, Herwig / Karpp, Heinrich: "Origenes 'Vier Bücher von den Prinzipien', Seite 29. 23 Siehe dazu: Görgemanns, Herwig / Karpp, Heinrich: "Origenes 'Vier Bücher von den Prinzipien', Seite 30. 24 Berner, Ulrich: "Origenes"; Erträge der Forschung, Bd. 147; Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1981. Seite 78 .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3