Unsichtbare Wahrheit

- 25 - Ansichten eines Theologen (Veröffentlicht 1964) Im Folgenden lesen Sie die Ansichten eines Theologen, der zum Thema Schreibmediumismus und zum Problem der Materialisationsphänomene befragt wurde. Veröffentlicht in Menetekel 1964. 1. Zu Schreibmedien Hinsichtlich der Offenbarungen durch ein Schreibmedium sieht der Parapsychologe einen psychischen Automatismus, ein Bewußtwerden von unterbewußten Inhalten. Ohne Zweifel braucht man hier keineswegs an eine Offenbarung aus dem Totenreich oder Jenseits zu denken. Wenn ein Medium sich hinterher für einen Propheten hält, der mit seinen Offenbarungen die Menschheit beglücken soll, so ist das Medium einem Hochmutsgeist verfallen. Es handelt sich in diesem Fall nicht um eine direkte, sondern um eine indirekte Dämonisierung. 2. Zu Materialisationen Der Aufbau von Phantomen ist heute tiefenpsychologisch zu erklären: Das Medium sendet Energie aus und verdichtet diese Energie zu Masse. Die Umwandlung ist heute nach den Erkenntnissen der Kernphysik möglich. Materie ist ja nichts anderes als Energieballung. Wir sehen die Gleichsetzung auch in der Einsteinschen Formel: E = m c². Wenn noch ein anderer Vergleich aus der Physik genommen werden darf, so sei folgendes erwähnt: Wenn eine Röntgenröhre mit einer Million Volt betrieben wird, dann entstehen an der Kathode Teilchen und Antiteilchen. Wir haben also auch hier den Vorgang, daß Energie - elektromagnetische Wellen - Masse absetzen. Außerdem handelt es sich bei den mediumistischen Vorgängen um ein unterbewußtes Anzapfen von Wissensinhalten und die psychische Modulation, die Formung der in der Masse verwandelten Energie mit dem angezapften Material. Zuletzt wird das Phantom gesteuert und der aus dem "Totenreich" erschienene Verstorbene ist fertig. Kommentar des LICHTBOTEN AREDOS Merkwürdig, daß sich Theologen als Wissenschaftler fühlen und sich als Dozenten betätigen. Diese Darlegung gewinnt an Bedeutung, weil sie durch Broschüren publiziert wird, die das an und für sich gesunde Urteil der Mehrheit vergiftet . Der Mensch besitzt nämlich eine natürliche Logik , die er in vielen Situationen und bei vielen Entscheidungen anwenden kann. Diese natürliche Logik wird jedoch durch angeblicheBesserwisser verdorben, da sie diesen Besserwissern den Platz einräumt. Bei den Schreibmedien gibt es selbstverständlich alle Arten, die mehr oder minder begabt sind. Ein brauchbares Medium bekommt Anschluß zu einem FÜHRER, der, ohne jeden Zweifel zu hinterlassen, befähigt ist, seine jenseitige Existenz als selbständiges Individuum zu beweisen . Durch diese Tatsache ist es überhaupt nur möglich, daß sich größere Gesellschaften bilden können, die sich mit der Erforschung der jenseitigen BEREICHE befassen. Durch die vernunftlosen , verkomplizierenden Darstellungen solcher Menschen - wie hier das Beispiel zeigt - sind die meisten Menschen der Ansicht, daß ein mediumistischer Zirkel aus beschränkten Menschen besteht. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, sofern es sich nicht um einen Hausspiritismus handelt, der in der Schlafstube oder in der Küche neben den Bratkartoffeln stattfindet. • Ein guter Zirkel braucht gute, hochintelligente Teilnehmer, die über einen gesundenVerstand verfügen. Ein solcher Teilnehmer soll ja die Fragen stellen. Er soll aber auch die Antworten aus dem Geistigen Reich entsprechend unter die Lupe seiner Logik nehmen . Ist der Zirkel minderwertig besetzt, so schreit es aus dem entsprechenden "Walde" heraus, so, wie die Fragen gestellt worden sind, das heißt: Eine dumme Frage fordert eine dumme Antwort heraus.

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