Wissenschaft, Technik und Kunst - Nachtrag 2

- 2 - ihrer Triumphe unbeachtet: Alles, was nicht meßbar gemacht werden konnte, wurde einfach ausgeklammert. Alles wurde auf Physik und Chemie reduziert - schließlich auch der Mensch. Alles was den Menschen von der toten Materie unterscheidet, war einfach von ihm abgetrennt worden. Dabei ist der Hauptteil der Naturerscheinungen nichtmechanischen Charakters. Unsere Sinnesempfindungen - Gehör, Geruch, Geschmack, Farben- und Wärmesinn, unsere Gefühle, Ängste, Empfindungen wie Liebe, Ehrfurcht, Demut, unsere individuellen Probleme, unser Geist und unser Gewissen - alles was sich nicht aus der Physik ableiten läßt, blieb auf der Strecke. Denn dies alles ist ja "nicht logisch", "nicht vernünftig", "nicht wissenschaftlich", daher weniger wirklich oder gar "irreal". Gegen diese Verarmung unseres Lebens wandte sich auch der Ordinarius für theoretische Physik in Wien, Professor Herbert Pietschmann, in seinem Buch "Das Ende des naturwissenschaftlichen Zeitalters" (Zsolnay-Verlag). Auch er beklagt, daß seine Kollegen ein vereinfachtes Modell der Wirklichkeit geschaffen haben und dieses einseitige Abbild schließlich für die Wirklichkeit selbst halten. Was aber haben sie mit der Fülle der Naturerscheinungen angestellt, die nicht mathematisch erfaßbar sind? Pietschmann ergänzt Galilei: "…und was nicht meßbar gemacht werden kann, ableugnen!" Nur folgerichtig, daß auch das Überirdische geleugnet wird. Die Naturwissenschaft hat unsere Antennen zum Jenseits gekappt und die modernen Menschen in die Folterkammer der seelischen Isolation geschickt. Die Leere seines Daseins mündet konsequenterweise im Nichts bzw. in die Psychosomatik. Das ist die Strafe dafür, daß wir die Naturwissenschaft zur "herrschenden Religion unserer Zeit" erhoben haben, so kommentierte der deutsche Physiker C. F. von Weizsäcker. Der Astronom Johannes Kepler hat gefordert, daß die wissenschaftlichen Gedankengänge nicht dem "Heile der Seelen" im Wege sein dürften. Auch andere große Naturwissenschaftler haben sich zu den Grenzen ihrer Erkenntnisfähigkeit bekannt. So der Mathematiker Blaise Pascal: "Alles Wahrnehmbare zeigt weder völlige Abwesenheit noch eine offenbare Gegenwärtigkeit des Göttlichen, wohl aber die Gegenwart eines Gottes, der sich verbirgt. Alles trägt dieses Merkzeichen." Und der Atomphysiker Max Planck war sich sicher, nicht für einen Schwarmgeist gehalten zu werden, als er feststellte: "Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft. Hinter dieser Kraft müssen wir einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Da es aber Geist nicht allein geben kann, müssen wir dringend den Bestand von Geistwesen annehmen. Das Atom öffnet der Menschheit die Tür in die verlorene und vergessene Welt des Geistes!" Versteckt sich die Mathematik in der Natur? Diese Frage muß mit einem klaren "ja, überall" beantwortet werden. Einstein sagt: "Das eigentlich schöpferische Prinzip liegt in der Mathematik." Beispiel: Der Goldene Schnitt. Wo immer in der Natur Sternfünfecke (Pentagramme) oder spiralförmige Anordnungen und Muster auftreten kommt das mathematische Prinzip des Goldenen Schnitts ins Spiel. Man denke an Efeublätter oder Glockenblumen sowie Fichtenzapfen. Die Anordnung der Zapfenschuppen begünstigt die Ausnutzung des einfallenden Lichts. Ein weiteres Beispiel: Das natürliche Wachstum wird mit Exponentialfunktionen beschrieben. Automatisch stellt sich die Anschlußfrage: Wer hat der Natur die Mathematik gelehrt? Darauf gibt es nur eine Antwort: GOTT ist ein Mathematiker! Leibniz formulierte es so: "Indem Gott rechnet und nachdenkt entsteht die Welt." Angst vor dem Tod? Unser Schicksal ist auf keinen Fall das Nichts! Bad Salzuflen, im März 2010

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