Giganten im All - Teil 3

PSYCHOWISSENSCHAFTLICHE GRENZGEBIETE Ausgesuchte Veröffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung Herausgeber: Rolf Linnemann (Dipl.-Ing.) * Steinweg 3b * 32108 Bad Salzuflen * Telefon: (05222) 6558 Internet: http://www.psychowissenschaften.de Ein außerirdischer Kontaktbericht inRomanform, aus dem Jahre 1971 Titel : Giganten im All (3) Kontaktler: Medialer Friedenskreis Berlin Medien: Uwe Speer und Monika-Manuela Speer Santiner: ASHTAR SHERAN, SHINUN, NAMO, SO SHIIN, LAO. Dieser Roman wurde aus den Inhalten vieler Einzelkontakte mit den Interplanetariern vom Medialen Friedenskreis Berlin verfaßt. Sämtliche Beschreibungen und fast alle Dialoge wurden aus den Séancen und Interviews mit den Santinern zusammengestellt. Der Bericht über die außerirdischen Raumschiffe ist authentisch, da er von den Santinernselbst stammt. Die Form der Verarbeitung wurde vom MFK Berlin vorgenommen. Bei den medialen Durchgaben handelt es sich um vollautomatische Schreibmitteilungen, die durch die jahrelang erprobten Medien aufgenommen worden sind. Die Arbeit der beiden Schreibmedien, Monika-Manuela Speer undUwe Speer , begann im Alter von 15 Jahren bzw. 17 Jahren. Die veröffentlichte Gesamtarbeit des MFK Berlin, das Menetekel und dieAshtar SheranBroschüren, gehört zu den absoluten Glanzlichtern psychowissenschaftlicher Forschung. Die Vervielfältigung der Broschüren ist ausdrücklich erwünscht und unterliegt keinerlei Beschränkung. Vorwort des Herausgebers In einer Zeit, die lawinenartig von pseudoreligiösen und dekadenten Strömungen aller Art erfaßt wird, haben viele Menschen die Orientierung verloren; sie suchen nach dem Sinn des Lebens und finden keine befriedigende Antwort; sie lassen sich von einem Strudel in den anderen treiben und wissen nicht, welche Kräfte hierbei hintergründig am Werke sind. Für viele Menschen ist die Angst vor der Zukunft zu einem täglichen Begleiter geworden. Andererseits eröffnen sich uns an der Schwelle zum Raumzeitalter völlig neue Bewußtseinsperspektiven, die uns die Frage stellen lassen: Gibt es auch andere Menschheiten im All, die vielleicht schon lange Zeit vor uns eine Raumflugtechnik entwickelt haben, und zwar auf der Grundlage von uns noch unbekannter metaphysischer Gesetze? Diese Frage kann getrost mit Ja beantwortet werden. Diese drei Broschüren, in Romanform verfaßt , wurden vom ehemaligen Medialen Friedenskreis Berlin aus Niederschriften außerirdischer Botschaften von einmaliger Bedeutung generiert. Die Botschaften sind an die ganze Menschheit gerichtet und von eindringlicher Klarheit und aktueller Prägnanz. Die Zeit für das Verständnis einer solchen außergewöhnlichen Aufklärungsreihe ist reif. Möge sie all denen eine neue geistige Orientierung bieten, die den Mut zu einem befreienden Schritt in ein universelles Bewußtsein aufbringen.

- 2 - Vorwort (von Herbert Viktor Speer, Kreisleiter des MFK-Berlin) Das Phänomen der unbekannten Flugobjekte (UFOs) ist keine Zeiterscheinung, die mit der Angst der Menschheit zusammenhängt, sondern es ist ein universelles Geschehen, das bereits Jahrtausende zurückreicht. Zum bisherigen Ablauf der Geschichte: Der Journalist, Martin Berger, wird von einem scheibenförmigen Flugobjekt entführt und zu einem außerirdischen Großraumschiff gebracht. Berger soll als Vertreter des irdischen Menschengeschlechtes an einer Interstellaren Konferenz teilnehmen, die sich ausschließlich mit der angespannten Situation auf der Erde befaßt. Das außerirdische Mutterschiff, mit einer Länge von 600 m, einer mittleren Höhe von etwa 100 m und 18 Stockwerken hoch, versetzt Martin Berger in Erstaunen. Unglaublich erscheint ihm auch die Tatsache, daß dieses Großschiff mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit reisen kann. Dazu wird der Antrieb auf die enormen Kräfte der magnetischen Energien der Antimaterie umgeschaltet. Ein eigenes Kraftfeld umgibt das Schiff wie einen Panzer und schützt es vor jeder äußeren Gefahr. Der Kommandant des Großraumschiffes, ASHTAR SHERAN, ist ein charismatischer Weltenlehrer, ausgestattet mit einem umfassenden Wissen über die Schöpfung und über das Universum. Sein Verbindungsoffizier, SHINUN, obliegt die persönliche Betreuung des irdischen Gastes an Bord. Eine überaus intelligente, außerirdische junge Dame, mit Namen NAMO, der man nachsagt, sie sei ein 'lebendes Lexikon', belehrt Martin Berger, der von dem enormen Wissen dieser Frau sehr profitiert. Überhaupt zeigt die Besatzung des Großraumschiffes ein sehr freundliches Verhalten und eine großartige Gastfreundschaft. Martin erfährt auf dem Großschiff so viel Neues, daß er aus dem Staunen nicht mehr herauskommt... Während eines längeren Gespräches mit dem außerirdischen Weltenlehrer und Raumschiffkommandanten ASHTAR SHERAN sah der irdische Journalist bald ein, daß er seine bisherigen Ansichten über GOTT und die Welt ändern und das Ganze aus einer völlig anderen Perspektive sehen muß. Berger erkannte immer deutlicher, daß der klare von GOTT gegebene Blick, durch die Wissenschaft, besonders durch viele Psychologen, Philosophen und Theologen getrübt wurde. Eine derartig falsche Programmierung des menschlichen Bewußtseins, schon in jungen Jahren, mußte zwangsläufig dazu führen, daß der erwachsene Mensch falsche Resultate von sich gab, die als "große Logik" angesehen wurden. Friede über alle Grenzen! Herbert Viktor Speer Leiter des MFK-Berlin

- 3 - Zeugen ohne Verlaß "Offenbar kann man sich auf die alten Geschichtsschreiber nicht verlassen", sagte Martin, der immer mehr die Geschehnisse auf der Erde vor 2.000 Jahre begriff. "Die damaligen Zeugen haben zwar gewisse Vorgänge und Geschehnisse beobachtet und beschrieben, ohne sie aber begreifen zu können. Es ist in der Tat eine Zumutung, wenn man solchen falschen Deutungen in unserem technisierten Zeitalter auch weiterhin Glauben schenken soll." "So ist es", antwortete der Weltenlehrer. "Was meine Vorfahren betrifft, so wurden die irdischen Geschichtsschreiber und Tatsachenzeugen, die Ihr Menschen 'Propheten' nennt, mit einer Technik konfrontiert, die mehr als 5.000 Jahre voraus war. Das konnten diese Zeitzeugen unmöglich begreifen. Übrig blieb also nur das 'göttliche Wunder', das als einzige Erklärung für das Unbegreifliche anzuwenden war. Deshalb wurden wir als 'Engel', 'Götter' und große 'Zauberer' angesehen. Nehmen wir einmal an, daß ein schreibkundiger Erdenmensch aus dem Jahre 3.000 vor Christus, auf einem der heutigen internationalen Flugplätze der Erde steht. Er sieht dort mit seinen eigenen Augen, wie ein großes Düsenflugzeug landete und startete. Was glauben Sie, mein Freund, was dieser Schreibkundige darüber geschrieben hätte? Nun, ich kann es Ihnen ziemlich genau sagen: 'Der Herr führte mich auf einen großen Platz, auf dem riesige Vögel standen. Ihr Gefieder glänzte wie Silber und Gold. Plötzlich kam so ein riesiger Vogel vom Himmel hernieder. Er machte ein schreckliches Getöse, als wenn Tausende von Stieren wild geworden wären. Dann streckte er seine gewaltigen Fänge aus, lief über den Boden und krallte sich mit seinen Fängen in die Erde. Auf einmal sah ich, daß sich der Bauch des Vogels öffnete und mindestens 150 Menschen herauskamen, die er verspeist hatte. Der Vogelleib, der auf mächtigen Füßen stand, war so hoch, daß man eine riesige Leiter heranschieben mußte, auf der die vielen Menschen herunterstiegen. Nachdem sie den Riesenvogel des Herrn verlassen hatten, gab man dem Vogel durch einen Schlauch einen ganzen Brunnen voll Wasser zu trinken. Der Vogel hatte riesige glänzende Augen, aus denen hin und wieder ein göttliches Licht strahlte. Ich bezeuge, daß ich das mit eigenen Augen gesehen habe. Einen so großen Vogel gibt es nicht auf dieser Welt. Es muß ein Vogel des Herrn gewesen sein.' "Damit mögen Sie tatsächlich recht haben", sagte Martin nachdenklich. "Und nun kommt die Kontroverse, die uns betrifft", fuhr der Außerirdische fort. "Auch wir sind der irdischen Menschheit evolutionär um viele 1.000 Jahre voraus. Auch diese Erdenmenschheit wird mit einer zukünftigen Technik konfrontiert, für die sie noch nicht ganz reif ist. Unsere Technik ist für Euch unbegreiflich, unglaubwürdig, weil die Wissenschaft der Terra unseren Erfahrungen und Kenntnissen hinterherhinkt. Ich habe von Jules Verne1 gehört, einem französischen Schriftsteller, der schon vor Jahren eine Mondreise beschrieben hat. Dieser Mann galt seinerzeit als einer der größten Phantasten, die man sich vorstellen konnte. Heute ist seine "Phantasie" nur noch ein primitiver Versuch, sich die Zukunft vorzustellen. - Nun, die irdische Wissenschaft wird mit unserer Raumfahrt konfrontiert. Weil aber diese Art einer Raumfahrt noch nicht auf den Universitäten gelehrt wird, hält man diese Technik - und damit auch uns - für eine phantastische Utopie." "An dieser Ansicht werde ich nicht viel ändern können", gab Martin zu bedenken. "Sagen Sie das nicht", antwortete der Kommandant. "Wenn Sie uns helfen wollen, dann versuchen Sie, unsere Zusammenkunft publik zu machen. Wie Sie das anstellen, ist Ihre Sache. Aber ich stelle mir vor, daß Sie viele Menschen, auch Politiker und Wissenschaftler, dazu veranlassen könnten, einmal einen Blick in die Bibel zu werfen. 1 Jules Verne, geb. in Nantes am 08.02.1828, gest. in Amiens 24.03.1905, französischer. Schriftsteller. Seine Abenteuerund Zukunftsromane, in denen er oft technische Erfindungen vorwegnahm, stehen am Beginn der Science-fiction.

- 4 - Mit Hilfe der Sichtungen und Kontakt-berichten, die uns betreffen, können diese Menschen Vergleiche anstellen. Auf diese Weise werden viele zur Wahrheit kommen. Das wäre eine vorbereitende Arbeit. Später wird es dann möglich sein, daß wir uns mit irdischen Kosmonauten im All treffen. "Ein interessanter Vorschlag. Dennoch bin ich überzeugt, daß man dieses Abenteuer für eine reine Science Fiction-Story halten wird", sagte Martin. "Das kommt auf den Versuch an", meinte der Weltenlehrer. "Wir bemühen uns, Ihnen einen Anschauungsunterricht zu erteilen. Was man selbst erlebt und erfahren hat, kann einem niemand mehr nehmen. Selbsterfahrung ist durch nichts zu ersetzen! Selbsterfahrung verwandelt Glauben in Wissen und stärkt die eigene innere Basis." "Ja, das glaube ich auch", sagte Martin nachdenklich. - "Ich habe eine Frage, die mich sehr interessiert: Alte Kulturen auf der Erde, die sich mit dem Glauben an etwas HÖHERES befaßten, haben die Sonne angebetet. Die Inkas2 und auch die Mayas3 verehrten einen Sonnengott. Wie ist es zu erklären, daß diese Völker einem Himmelskörper so viel Persönlichkeit zusprachen?" ASHTAR SHERAN wandte sich an SHINUN und sagte: "Das ist doch eigentlich etwas für Dich. Erkläre es bitte unserem Gast." "Gern", sagte SHINUN. "Wie ich sehe, Herr Berger, ahnen Sie bereits, daß wir damit etwas zu tun haben könnten, und damit haben Sie recht. Wenn man einen großen Diskus im Fluge von unten betrachtet und zwar so, daß man seine ganze untere Fläche sehen kann, so kann es vorkommen, daß solch ein Diskus wie eine leuchtende Sonne erscheint. Ich benenne dieses Flugobjekt in Ihrer Sprache mit 'Diskus', damit Sie wissen, wovon ich rede. Wir nennen dieses Raumfahrzeug 'Urda'. Diese Bezeichnung sagt Ihnen aber nichts, sie ist auf Erden unbekannt und für die Menschheit auch nicht wichtig. Die Mayas haben unsere Diskusse sehr oft von unten gesehen. Sie glaubten, daß die Sonne auf die Terra heruntergekommen sei. Das war gar nicht so unlogisch, wenn man bedenkt, daß die wirkliche Sonne von Ost nach West ihre Bahn zieht, also scheinbar nicht still steht. Nun blieb es aber nicht bei diesen Erscheinungen, sondern es geschah, daß die Sonne zuweilen eine andere Bahn einschlug. Die Mayas beobachteten, daß einmal eine solche 'Sonne' dicht über der Terra stand und ein schöner, gut gekleideter Mensch ausstieg, der sich auf die Terra begab. Dieser Mensch trug einen glänzenden Helm auf seinem Kopf und auch seine Uniform war eindrucksvoll. Aus diesem Grunde nannten die Mayas diese fremden Menschen, die hoch vom Himmel kamen, 'Sonnensöhne'. Aus dieser Tatsache entwickelte sich der gesamte Sonnenkult. Denn die Sonne hat eine große Macht: Sie kann alles versengen oder auch ins Leben rufen." 2 Inka, Herrschertitel des Inkareiches und Name der Großfamilie, die die höchsten Beamten und Priester stellte. Das Inkareich (seit etwa 1200) im westlichen Südamerika erlangte bis 1438 die Vorherrschaft im Hochtal von Cuzco. Die Staatsreligion der Inka (Inkareligion) war ursprünglich die Religion der Quechua. Der Schöpfergott Viracocha wurde in der Spätzeit durch die als Gott gedachte Sonne (Inti) verdrängt. Der Herrscher galt als sein Sohn. 3 Mayakultur , in Nord-Guatemala (Petén) und der Halbinsel Yucatán sowie angrenzenden Teilen von Tabasco, Chiapas und Honduras 1500 v. Chr. bis 1540 n. Chr.; Zentren waren die weitläufigen Städte. Ihren oft akropolisartigen Mittelpunkt bildeten Tempel und Paläste aus Stein, die auf Stufenpyramiden und Plattformen errichtet waren. Zuletzt bestanden nur noch Teilreiche, deren letztes 1697 von den Spaniern erobert wurde. Die Mathematik der Maya benutzte ein Positionssystem, das auf der Zahl 20 beruht sowie der Kenntnis der Null. Auch die astronomischen Leistungen der Maya waren überragend.

- 5 - Die Götter dieser Erde "Können Sie mir erklären, was es mit den eigenartigen Figuren und Zeichnungen auf der Osterinsel auf sich hat?", fragte Martin den Kommandanten. "Es handelt sich um ziemlich primitive Gestalten, die aus dem Fels gehauen sind. Wegen ihrer Schwere rätselt man herum." "Es handelt sich um ein sehr hartes Felsgestein", antwortete ASHTAR SHERAN. "Die Figuren wurden herausgehauen, als das Gestein durch unsere Flüge aufgelockert war. Die Antigravitation der Flugschiffe hatte das Gestein fast bis zur Levitationsgrenze umgepolt." "Die Haltung und der Ausdruck dieser Figuren erscheinen dem Betrachter als stolz", sagte Martin. "Das mag sein", sagte der Kommandant. "Ich nehme an, daß man den Stolz unserer Raumfahrer zum Ausdruck bringen wollte. Sicher war es eine Verehrung der vermeintlichen Götter. Aber diese Figuren wurden auch für den Totenkult benutzt." "Wie ist es zu erklären, daß diese Felsen heute ihre normale Festigkeit und Schwere haben?", fragte der irdische Journalist. "Nun, im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gestein durch den Erdmagnetismus wieder umgepolt", sagte der Kommandant. "Das erklärt einiges", sagte Martin. "Man hat Zeichnungen von Menschen mit Flügeln gefunden. Können Sie mir auch darüber etwas sagen?" "Gewiß. Unsere Raumfahrer können flügelartige Gerätschaften anlegen, die ihnen die Levitation erleichtern", antwortete der Kommandant. Martin erinnerte sich an eine Bibelstelle bei Hesekiel: Dort steht geschrieben, daß die Cherubim Flügel besaßen, unter denen menschliche Hände zu sehen waren. "Warum wurden damals gerade die Osterinseln überflogen?", fragte Martin weiter. "Diese Inseln eigneten sich sehr gut für Landungen unserer Flugdiskusse. Es waren nur sehr wenige Menschen dort und diese hatten kaum Kontakt zu anderen. Zudem waren die Inseln ein gutes Sichtobjekt für unsere Raumfahrer", antwortete der Kommandant. Martin war zufrieden. Eine bessere Unterrichtung hätte er nirgends finden können. Hier erfuhr er die Wahrheit aus erster Quelle. Er konnte immer weniger begreifen, daß man diese außerirdischen Freunde auf der Erde als "Feinde" darstellte oder sie als "kleine grüne Männchen" verspottete. In Wirklichkeit waren sie tatsächlich Sonnen- oder Himmelssöhne und es war gar nicht so abwegig, sie als "Götter" zu bezeichnen. Jedenfalls war es beruhigend zu wissen, daß diese interessanten Götter zur Erde zurückkamen. Martin erinnerte sich gelesen zu haben, daß es irgendwo auf der Erde Steine gab, die nach Angaben von Geologen einmal anders gepolt gewesen sein sollen. Einer wissenschaftlichen Theorie zufolge, soll sich die Rotation der Erde damals geändert haben. Martin erkannte jetzt, daß die Umpolung der Steine in Wirklichkeit durch die Einwirkung außerirdischer Raumschiffe zustande gekommen war. "Sie werden schon gemerkt haben", sagte ASHTAR SHERAN, "daß es hier im Raumschiff weder Tag noch Nacht gibt. Wir haben eine andere Zeitrechnung als auf der Terra. Für uns gibt es Zeste, d. h. Zeitabschnitte. Für diesen Zest mag es genug sein. Wir sprechen uns bestimmt bald wieder. Wenn Sie persönliche Wünsche haben sollten, so wenden Sie sich bitte an meinen Freund SHINUN. Er wird stets für sie da sein. Ich möchte, daß Sie sich bei uns wohlfühlen." "Herr Kommandant, es war mir eine Ehre, mich mit Ihnen so zwanglos zu unterhalten," sagte Martin und erhob sich.

- 6 - ASHTAR SHERAN winkte ab und sagte: "Machen Sie keine Worte darüber. Es ist mir lieber, wenn sie mich nicht als einen "Kommandanten" ansehen, sondern als einen Sternenbruder. Ich führe keine Schlachtflotte und halte auch nichts von Titeln und Ehrungen. Auf der Terra bildet man sich auf diese Berufsbezeichnungen viel zu viel ein. Die Akademiker halten sich leider für eine besondere Art von Menschen. Das gibt es bei uns nicht! Wissen und Bildung sind gut und wertvoll. Aber wer weiß denn schon ob Sie, Herr Berger, zum Beispiel nicht Fähigkeiten und Möglichkeiten besitzen, die ich nicht habe, die aber sehr wichtig sind, für das Fortkommen aller? Man sollte niemanden überschätzen, aber auch nicht unterschätzen . Jeder ist verpflichtetet, seinem Nächsten, seinem Bruder oder Schwester, zu helfen. Niemand sollte so arrogant sein, eine solche Hilfe abzulehnen oder darüber zu lästern. Nächstenliebe besteht nicht nur darin, jemanden zu beschenken, sondern ihn anzuhören und ihm vielleicht einen guten Rat zu erteilen. Was nützt ein hoher Titel, wenn man nicht das Gefühl für einen anderen Menschen besitzt? Vielleicht machen wir gerade den Fehler, daß wir viel zu viel Mitgefühl für die Erdenmenschen aufbringen. Bei uns vermeidet man jedenfalls alles, was den Fortschritt aufhält. Darum können wir die Kriege auf der Terra nicht verstehen. Finden Sie es richtig, Herr Berger, wenn man Ihre Heimat zerstört, die Sie in Ihrem nächsten Erdenleben im Schweiße Ihres Angesichts wieder aufbauen müssen? Man denkt zwar an die Zukunft der Kinder, aber man denkt nicht daran, daß es die eigene Zukunft ist. Der Aufenthalt in den unsichtbaren Regionen ist nur eine Prüfstation. - Denken Sie einmal darüber nach." Fischer und Fische Nachdem sich Martin verabschiedet hatte, geleitete SHINUN ihn hinaus. Es war Zeit, die Hauptmahlzeit einzunehmen. Martin hatte sich bereits an die Raumkost gewöhnt, stellte aber jedesmal erneut verwundert fest, daß es keine heißen Mahlzeiten gab. Alles war nur angewärmt. Die Menge der Mahlzeit war genau eingeteilt, nicht zuviel, ehr etwas zu wenig. Martin wandte sich an SHINUN und sagte: "Die Unterredung mit dem Kommandanten hat mich sehr beeindruckt. Ich frage mich allerdings, wer die entsetzlich vielen Irrtümer auf der Erde ausmerzen soll? Es ist nicht zu fassen, wie hartnäckig und fanatisch man an diesen Irrtümern festhält." "Da kann ich Ihnen ein anderes Beispiel anführen", antwortete SHINUN. "In der Bibel, die man so verteidigt, steht geschrieben, daß der Prophet Jona zur Strafe durch die Fischer aus dem Boot geworfen wurde. Aber der Herr verschaffte einen großen Fisch, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte; dann aber wurde er wieder an Land gesetzt. Durch diese entstellte und falsch definierte Bibelstelle verlor der Präsidentschaftskandidat Jennings Bryan in Amerika seinen außerordentlichen Bibelprozeß. Diese Märchen nimmt kein Wissenschaftler, kein Zoologe und auch kein vernünftiger Mensch ernst. Folglich erkannte man diese Lüge. Wie aber sah es in Wirklichkeit aus? Wenn ein großes Raumschiff von uns landet, gibt es einen heftigen Wirbelsturm. Einen solchen erlebten die Fischer. Als sie aber Jona wegen des Sturmes über Bord warfen, um die kochende See zu beruhigen, näherte sich das über dem Wasser schwebende Raumschiff dem Ertrinkenden und nahm ihn an Bord. Die Fischer wußten nicht, wie sie dieses Raumschiff beschreiben sollten. Wegen der Form verglichen sie es mit einem Wal. Zu dieser Zeit gab es noch keine irdischen Flugobjekte. Sie sehen, mein Freund, daß vieles seine richtige Erklärung findet. Sicher haben Sie schon von 'Petris Fischzug' gehört. Aber Sie kennen auch da nicht den Zusammenhang: Obwohl die Fischer die ganze Nacht hindurch gearbeitet hatten, war ihr Fangergebnis mehr als dürftig. Plötzlich flog ein Diskus dicht über das Meer. CHRISTUS sah das Flugobjekt. Er kannte die Wirkung der Flugschiffe auf die Fische und befahl den Fischern an dieser Stelle ihre Netze auszuwerfen. Der Magnetismus des UFOs hatte sämtliche Fische an die

- 7 - Oberfläche gezogen, so daß sie sehr leicht zu fangen waren. Kein göttliches Wunder, sondern ein ganz natürlicher Vorgang. Richtig beobachtet, gut berichtet, doch völlig unsinnig beurteilt und überhaupt falsch begriffen", sagte SHINUN. Hat man auf der Erde schon einmal versucht, die Geschwindigkeit der Gedanken zu messen?" "Man hat telepathische Versuche über viele tausend Meilen gemacht. Aber von einer Geschwindigkeit der Gedanken war keine Rede", antwortete Martin. "Wenn man auf der Erde wüßte, daß die Geschwindigkeitsgrenze nicht beim Licht liegt, wäre das vielleicht anders." "Wir haben die Geschwindigkeit von Gedanken über eine Entfernung von zwei Lichtjahren gemessen", sagte SHINUN. "Und was ist dabei herausgekommen?", fragte Martin gespannt. "Zweierlei", sagte der Außerirdische. "Wir haben zu unserem Erstaunen festgestellt, daß sich Gedanken bei solchen Entfernungen verstärken. Sie waren sehr gut zu empfangen. Die Zeit, die die Gedanken benötigten, um die Entfernung von zwei Lichtjahren zu überbrücken, war so gering, daß es sich nur um ein paar Sekunden gehandelt hat." "Haben Sie eine Erklärung dafür", fragte Martin. "Eine Erklärung dafür haben wir noch nicht, höchstens eine Theorie. Wir nehmen an, daß der Gedanke das All als Ganzes anspricht. Der Gedanke braucht deshalb nicht zu reisen." "Stimmt es, daß Sie Helme benutzen, in denen Telepathieverstärker eingebaut sind?" fragte Martin. "Ja, das ist richtig. Der Telepathieverstärker steckt in der Erhöhung auf dem Helm und sieht aus, wie ein kleiner Teller. In diesem Verstärker befindet sich ein Kristall, den es auf dem Trabanten Ganymed gibt. Dieser Kristall sammelt die Gedankenimpulse, indem er sie sofort aufschwingen läßt. Ein Vorgang, für den es keine Zeitrechnung gibt. Aber dieses Gerät ist nur zum Senden geeignet, nicht zum Empfang", erklärte SHINUN. "Und wie empfangen Sie die Gedanken?", fragte Martin weiter. "So, wie jeder andere Mensch auch, ohne technische Verstärkung", sagte SHINUN. "Unsere Wissenschaftler nehmen an, daß das Bewußtsein in den Hirnzellen verankert ist", sagte Martin. "Stimmt das? "Das ist absoluter Unsinn! Mit dieser Annahme versperren sich ihre Wissenschaftler viele Erkenntnisse, die für den Menschen überaus wichtig sind", antwortete der Außerirdische. "Ich würde gerne mehr darüber erfahren", sagte der irdische Journalist. "Gut. Ich werde Sie mit einem unserer Hirnforscher bekannt machen", sagte SHINUN. Auch dieser Sternenbruder spricht ein gutes Deutsch, aber auch gutes Englisch. Es wird keine Verständigungsschwierigkeiten geben." SHINUN führte Martin zu dem Lift, der mehr einer schwebenden Plattform glich und der sie rasch auf die gewünschte Ebene brachte. Martin fiel auf, daß jedes Stockwerk in einer anderen Farbe gehalten war. Auf diese Weise konnte man sofort feststellen, wo man sich befand.

- 8 - Cerebral-Forschung Der fremde Santiner stellte sich als O SHITA vor. Martin dachte, daß diese merkwürdigen Namen irgendwie Ähnlichkeit mit der chinesischen Sprache hatten. Nachdem SHINUN erklärt hatte, um was es sich handelte, forderte O SHITA die Anwesenden zum Sitzen auf. Dann begann der Außerirdische in einem fast akzentfreien Deutsch die Unterhaltung: "Es ist mir bekannt, welche Ansicht auf der Terra vorherrscht. Irrtümer der Wissenschaft sind genauso gefährlich, wie Irrtümer der Theologie. Der Mensch wird so oder so auf ein falsches Gleis geführt. Sollte ich mich falsch ausdrücken, Herr Berger, so bitte ich das zu entschuldigen. Bitte, fragen Sie!" "Werden die Gedanken im Hirn erzeugt?", stellte Martin seine erste Frage. "Das Hirn des Menschen ist sehr kompliziert", antwortete O SHITA. "Man darf sich nicht täuschen lassen. So etwas kann passieren wie bei der Sonne, die man für dahingleitend halten kann. In erster Linie ist das Hirn ein Relais für den physischen Körper, d. h. ein Organ, das mit geringer Steuerleistung von seiten der Seele, eine relativ hohe Arbeitsleistung schalten kann. Man könnte das Hirn auch als ein Bindeglied zwischen dem immateriellen Geist und dem materiellen Körper bezeichnen. In zweiter Linie ist es ein Relais für die Umwandlung aller Eindrücke und Wahrnehmungen, die zur Seele geleitet werden. Das heißt: Alles, was im Menschen geistig tätig oder geistig vorhanden ist, befindet sich nicht im Hirn, sondern im Universum bzw. im All, wie man sagt." "Man nimmt aber an, daß das Hirn alle Erinnerungen aufspeichert", sagte Martin. "Wie kann man nur so einfältig sein und der Materie solche enormen, ja unerhörten Fähigkeiten zuschreiben," antwortete O SHITA. "Wenn das der Fall wäre, müßte das Hirn des Menschen größer sein als der irdische Mond. Es gibt viele Menschen, die sich an Dinge erinnern, von denen sie nie zuvor etwas gehört hatten. Diese Fragmente stammen aus der Präexistenz, d. h. aus den vielen Vorleben des Menschen. Aus welchem materiellen Hirn sollen solche Engramme stammen? Dann kommt die Phantasie hinzu. Die Phantasie ist überhaupt ein Wunder. Woher nimmt der Mensch seine Archetypenträume und Archetypenerinnerungen? Nein, nein, so einfach ist das nicht, daß man das alles in dem kleinen bißchen Gehirnmasse des Menschen vermuten könnte. Wenn Sie mich fragen würden, wie groß der Bewußtseins- und Erinnerungsspeicher des Menschen wirklich ist, so muß ich Ihnen antworten: So groß wie das Universum. Es ist eine Funktion, die große Ähnlichkeit mit dem Denken GOTTES hat. Nehmen wir an, die Größe eines Fisches wäre das Hirn eines Menschen; dann wäre der Ozean das, was der Fisch zum Denken benötigt. In ihm befinden sich alle Erinnerungen und die Seele ist dazu da, hiermit zu manipulieren und anzupeilen." "Man hat Hirnmasse in hauchdünne Scheiben geschnitten und unter das Mikroskop gelegt. Die Windungen, die sich auf diese Weise erkennen ließen, haben angeblich große Ähnlichkeit mit gedruckten Schaltungen der irdischen Elektronik. Deshalb stellt man technische Vergleiche an", sagte Martin. "Das ist falsch! Wenn man schon unbedingt vergleichen will, dann vielleicht mit einem Fernsehapparat: Die Fernsehsendungen werden außerhalb des Apparates erzeugt, aber im Apparat selbst empfangen. Also eine Täuschung. Das Gehirn gibt keine Auskunft über die Größe und Funktionsfähigkeit desselben. Der Bewußtseinsablauf ist ein kosmischer Prozess. Der Mensch kann auch ohne Hirn denken. Das wurde schon auf der Terra bewiesen", antwortete O SHITA.

- 9 - "Können Sie mir erklären, wie das vor sich gehen soll?", fragte Martin. "Selbstverständlich", sagte der Außerirdische, "doch es ist ein komplizierter Vorgang. Die irdische Wissenschaft macht den großen Fehler, alles nach den Gesetzen der Materie erklären zu wollen. Doch das Geistige steht über der Materie und ist der wichtigere Teil der Schöpfung. Das muß man sich als erstes hinter die Ohren schreiben! Ein Materialist ist ein Mensch, der sich nur auf seine materiellen Sinnesorgane verläßt und dessen Denken nicht mehr Erfahrungen aufweist, als seine materiellen Sinne ihm vermitteln können. Mit einem Wort: Er ist geistig arm. Das begriffliche Denken ist das einfachste. Das sprachliche Denken ist viel komplizierter und daher auch anstrengender. Begriffe erzeugen Gefühle. Neben körperlichen Gefühlen gibt es auch geistige Gefühle, wie Liebeskummer, Sehnsucht, Heimweh, glücklich oder traurig zu sein. Körperliche Gefühle können Schmerz, Hunger und Durst sein. Ein geistiges Gefühl kann ohne einen körperlichen Zustand, ohne einen Nerv entstehen. Hier erleben wir das eigenartige Phänomen, daß im Bewußtsein ein Gefühl von großer Intensität auftritt, ohne etwas mit dem Körper zu tun zu haben. Im Gegenteil - der Körper kommt in Abhängigkeit zu diesem Gefühl und fängt an, sich an dem Gefühl mit materiellen Beschwerden zu beteiligen. Freude und auch Glücksgefühle können auch ohne körperlichen Zusammenhang entstehen und gleicherweise sekundär auf den Körper einwirken. Es gibt körperliche und seelische Gefühle. Alle diese Empfindungen stehen in Wechselbeziehung zueinander." "Wie kommt das Denken überhaupt zustande?", fragte Martin. "Die Gedanken sind ein Hören der eigenen Sprache", erklärte O SHITA. "Ich meine jetzt das sprachliche Denken. Wenn dieser Vorgang ein Prozeß im Hirn sein soll, so müßten die Steine reden können. Das Hören einer fremden Sprache gehört zur Inspiration. Wenn das Bewußtsein im Hirn wäre, gäbe es überhaupt keine Telepathie, denn der Empfänger nimmt den Text nicht aus seinen Hirnzellen, sondern aus dem Kosmos. Wäre es so, wie man sich diesen Vorgang auf der Terra vorstellt, so gäbe es für uns keine Raumfahrt über diese ungeheueren Entfernungen; denn die Telepathie ist eine sehr wichtige Voraussetzung dafür. Das größte Wunder des Menschen besteht in seiner individuellen Frequenz, auf die er geistig angesprochen werden kann. Jeder Mensch besitzt ein eigenes Bewußtsein. Jedes Gefühl, jede Wahrnehmung, jeder Gedankenimpuls wird ins All geschrieben. Das All ist das 'große Buch', in dem der Mensch immer wieder nachschlagen kann. Im Hirn gibt es nichts nachzuschlagen. Das Nachschlagen geschieht durch Peilung. Da aber der Gedanke das Schnellste ist, was wir kennen, so geschieht dieses Nachschlagen sehr schnell. Jeder Mensch ordnet seine Erinnerungen selbst ein. Wer sie schlecht einordnet, findet sie auch schwer wieder. Solch ein Mensch ist gedankenträge. Je besser der Mensch einordnet, desto besser ist sein Denken." "Was geschieht mit dem Bewußtseinsvorrat, wenn der Mensch stirbt?", fragte Martin gespannt. "Gar nichts", sagte O SHITA. "Alles bleibt da, wo es ist." "Und wenn der Mensch gestorben ist und kein Hirn mehr zur Verfügung hat?", fragte Martin. "Das materielle Hirn ist überflüssig, wenn es keinen materiellen Körper mehr zu versorgen hat", sagte O SHITA. "Die Seele denkt und nicht das Hirn! Ein Toter ist vergleichbar mit einem Vollamputierten, der seinen materiellen Körper verloren hat und alles andere bleibt. 4 4 Man kennt das Phänomen des Phantomschmerzes, bei dem Amputierte ihre amputierten Gliedmaße spüren.

- 10 - Wir besitzen einen technischen Apparat, der uns den Austritt des Astralkörpers erleichtert. Unser Geist verläßt seinen feinstofflichen physischen Körper, geht spazieren oder besucht einen irdischen medialen Arbeitskreis, um mit einem dortigen Medium zu kommunizieren. Schließlich kehrt er wieder in seinen Körper zurück." 5 Martin schüttelte nur seinen Kopf, sagte aber nichts. O SHITA lächelte weise, als er sagte: "Sie sehen, Herr Berger, man denkt auch ohne Hirn. Erst wenn der Geist nicht mehr in seinen materiellen Körper zurückkehren kann und dadurch die Zufuhr der notwendigen Lebenskraft für den materiellen Körper abgeschnitten wird, ist der materielle Körper tot." "Sie sagen das so, als ob es die einfachste Sache wäre", wandte Martin ein. "Das ist es auch!", sagte O SHITA. "Das Sterben und der Tod sind sehr einfache Vorgänge, die für uns absolut keinen Schrecken besitzen. Man muß nur genau darüber Bescheid wissen. Wichtig ist das gute Gewissen!" "Aus welchen Gründen ist man auf der Erde noch nicht dahinter gekommen?", fragte Martin. "Weil es politische Machthaber gibt, die darüber wachen, daß solche Erkenntnisse nicht an die Öffentlichkeit kommen", antwortete O SHITA. Jeder verantwortliche Staatsmann denkt und handelt nach den Erkenntnissen, die er von der Wissenschaft erhält. Wenn also die Wissenschaft behauptet, daß das Bewußtsein an die Materie gebunden ist, so ist das für den Staatsmann maßgebend und angenehm. Es ist nicht seine Aufgabe, diese Behauptung nachzuprüfen. Der Irrtum ist verheerend! Was wollen die Machthaber unternehmen, wenn sie nicht mehr in der Lage sind, die Menschheit mit einem schrecklichen Tode zu bedrohen? Wenn der Tod seinen Schrecken einbüßt, ist die Macht der Führer dahin. Daran besteht kein Interesse." SHINUN meldete sich zu Wort und sagte: "Wenn Sie das alles ganz genau studieren wollen, Herr Berger, dann müßten Sie noch ein paar Monate länger bei uns zu Gast sein. Doch ich befürchte, daß Sie dann nicht mehr zur Terra zurück möchten." "Das Gefühl verspüre ich jetzt schon", antwortete Martin Berger. "Die Erde ist ein merkwürdiger Planet. Man glaubt dort, einen ungeheuren Fortschritt gemacht zu haben, doch in Wirklichkeit sieht alles ganz anders aus." - SHINUN gab Martin einen Wink. Sie erhoben sich von ihren Sitzgelegenheiten und verabschiedeten sich von O SHITA. Besonders Martin bedankte sich für die interessanten Informationen. Vor der Tür sagte SHINUN: "In etwa einer Erdstunde beginnt wieder eine Konferenz. Ruhen Sie sich so lange aus. Ich hole Sie nachher ab." 5 Ein Rauschgift-Trip beweist dasselbe, nur daß solch eine Methode überaus gefährlicher und qualvoller ist.

- 11 - Was ist Wahrheit? Martin ging in den Aufenthaltsraum, den er schon kannte. Er setzte sich in eine gemütliche Ecke und hing seinen Gedanken nach. Wie weit mochte er wohl von der Erde entfernt sein? Das Mutterschiff flog absolut geräuschlos, es war nur ein ganz leichtes Vibrieren zu spüren. Plötzlich kam MUMTASEE, die Tänzerin, in den Raum. Sie sah sich um und erblickte Martin an seinem Tisch. Sie begrüßten sich herzlich und Martin bot ihr einen Platz an seinem Tisch an. MUMTASEE dankte und setzte sich. Endlich hatte Martin Gelegenheit, sie genauer zu betrachten. Die Außerirdische verkörperte eindeutig die menschliche Rasse, war aber für irdische Begriffe ungewöhnlich schön. "Bitte entschuldigen Sie mein schlechtes Deutsch", sagte sie, "aber auch die englische Sprache spreche ich nicht besonders gut. Doch aus Höflichkeit Ihnen gegenüber, als unseren Gast, bin ich verpflichtet, mich in Ihrer Ladenssprache zu unterhalten." "Das macht nichts", antwortete Martin. "Die Hauptsache ist doch, daß wir uns verstehen. Es können zwei Menschen zusammenkommen, die sich sprachlich nicht verständigen und trotzdem können sie sich gut verstehen." "Das stimmt", sagte MUMTASEE. "Das ist auch bei uns Santinern so. Dabei spielt allerdings die Telepathie eine große Rolle, denn bei der Telepathie ist jeder Empfänger sein eigener Dolmetscher. Das gilt auch, wenn man gestorben ist und in einer anderen Daseinsform weiterlebt. Die Telepathie st sehr wichtig. Sie ist die Ursprache des Menschen. Eine Sprache, die jeder versteht. Wir hatten verschiedentlich telepathische Kontakte mit Erdenmenschen. Teilweise war diese Verständigung sogar recht gut. Leider waren es nur sehr wenige Fälle. Die Erdenmenschen sind in der Telepathie noch sehr ungeübt. Überhaupt weiß die Menschheit der Erde viel zu wenig von geistigen Dingen. Infolge dieser Unkenntnis gehen den Menschen wichtige Möglichkeiten ihres Daseins verloren. Wir bedauern das sehr." "Welche Möglichkeiten meinen Sie?", fragte Martin. MUMTASEE fand nicht gleich die richtigen Worte. Schließlich sagte sie: "Ich meine die Zusammenarbeit zweier Welten. Sie werden mich vielleicht gar nicht verstehen. Wie soll ich es sagen?... Ich meine die Verständigung zwischen entkörperten Seelen und inkarnierten Menschen. Von diesen Möglichkeiten will man auf der Terra überhaupt nichts wissen. Man hält alles für Aberglauben oder großen Unsinn, ja auch für einen Betrug." "Das ist ein Gebiet, von dem ich überhaupt keine Ahnung habe", gab Martin etwas kleinlaut zu. "Das habe ich mit schon gedacht", sagte die Außerirdische. "Wie sollte es auch anders sein. Das ist eben der große Unterschied in unser beider Entwicklung. Wir Santiner haben andere, weitreichendere Erfahrungen." "Ich kann dazu nur sagen, daß wir dieses Gebiet als "okkult" bezeichnen", sagte Martin. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Außerirdische antwortete. Dann fragte sie: "Meinen sie mit 'okkult', daß es sich um unerforschte Phänomene handelt?" "Genau das meine ich", sagte Martin. "Aber was wir auf der Erde unter 'Okkultismus' verstehen, ist nicht das Unerforschte oder im Dunkeln liegende, sondern unmöglicher, vermuteter Unsinn." Die Außerirdische erschrak und sagte: "Wie kann man so oberflächlich sein! - Es ist kaum zu fassen!"

- 12 - Martin schaute sie überrascht an, winkte ab und sagte: "Das ganze ist ein heikles Thema." "Was meinen Sie mit 'heikel'?", fragte die Außerirdische. "Ein Thema, über das viel gelacht und gespottet wird, ohne das man genau weiß, was wirklich Wahres daran ist", sagte Martin. "Verstehe", antwortete MUMTASEE. "Ich kann aber nicht begreifen, daß man diesem Thema ausweicht und gar kein Interesse dafür zeigt, obgleich es von ungeheuerer Wichtigkeit ist. Seit Tausenden von Jahren erforschen wir die Terra und haben auch andere Planeten besucht. Wir tun das schon allein deswegen, weil wir daran auch unseren eigenen Entwicklungsstand messen können. Sie können mir glauben, Herr Berger, daß wir sehr gut unterrichtet sind, was auf der Terra geschieht. Wir machen uns viele Gedanken darum. So haben wir unter anderem festgestellt, daß maßgebliche Politiker der Erde, die für das Wohl und Wehe der Völker verantwortlich sind, völlig versagen. Diese Politiker werden von zwei Seiten falsch informiert, richten sich aber trotzdem streng danach. Einmal sind sie die Opfer falsch ausgelegter Religionen und andererseits die Opfer wissenschaftlicher und philosophischer Beeinflussung. Diese Menschen sind glaubenslos, auch dann, wenn sie einer Konfession angehören. Sie sind fern von der Wahrheit und glauben nur an das, was menschliches Denken zustande gebracht hat. Es gibt genauso einen fanatischen Atheismus, wie es einen fanatischen Glauben gibt. Beides ist unwahr, und unobjektiv, weil der Fanatismus die Wahrheit nicht erkennt, sondern sie ableugnet und bekämpft." "Was ist Wahrheit?", fragte Martin gespannt. Die Außerirdische beugte sich vor und sagte mit großer Entschiedenheit und Überzeugung in ihrer Stimme: "Wahrheit ist, daß es einen GROSSEN PLANER gibt. Wahrheit ist die Unsterblichkeit des Menschen, dem das fleischliche Instrument, der physische Körper, zeitweise zu seiner Persönlichkeitsentwicklung dient." SHINUN kam in den Raum hinein und zu dem Tisch, an dem MUMTASEE und Martin saßen. Der Außerirdische machte einen ziemlich niedergeschlagenen Eindruck und sagte: "Die Konferenz ist abgesagt worden. Man mußte sie verlegen. Ein Pilot von uns ist ums Leben gekommen. Wir haben einen Trauerfall." SHINUN wandte sich an MUMTASEE und sagte: "Es ist SETULA. Er bekam einen tödlichen, energetischen Schlag. Wir haben alles versucht, ihn zu retten, aber sein Körper war zu schwer geschädigt." "Das tut mir sehr leid zu hören", sagte Martin, obgleich er SETULA nicht kannte. SHINUN schaute Martin an und sagte: "Es war kein elektrischer Schlag, sondern ein starker Gravitationsimpuls. Solche Impulse können sehr gefährlich werden, wenn sie konzentriert werden. Deshalb heißt es in der irdischen Bibel im Buch Mose: 'Und mache dem Volk ein Gehege umher und sprich zu ihnen: Hütet euch, daß ihr nicht auf den Berg steiget, noch sein Ende anrühret, denn wer den Berg anrührt, soll des Todes sterben.' - Die Gravitationsenergie ist stärker als die elektrische Energie, von einem Blitz einmal abgesehen. Der Mann gehörte zu einer Diskusbesatzung. Der Diskus befindet sich in unserem Raumschiff. Das Ganze war ein rein technisches Problem." "Kommt so etwas öfter vor?", fragte Martin verwundert.

- 13 - "Im allgemeinen äußerst selten", antwortete SHINUN. "Wir haben über die Jahrtausende hinweg durch technisches Versagen schon Raumschiffe verloren, sogar ein Mutterschiff war darunter. Dieses Raumschiff durcheilt vielleicht heute noch das Weltall. Es konnte nicht mehr gesteuert werden, auch eine Ortung war in diesem Fall nicht mehr möglich. Die Besatzung ist längst im Geistigen Reich und auch das Raumschiff wird einmal von einem Stern angezogen und verglüht oder es zerstört sich selbst." "Sind solche Raumschiffe auch schon in Erdnähe verunglückt?", fragte Martin. "Ja, auch das ist schon vorgekommen", sagte SHINUN. "Doch wenn solch ein Raumschiff im Bereich eines Planeten in Gefahr kommt und nicht mehr zu retten ist, vernichtet es sich in einem solchen Falle selbst." "Und wenn es sich um dieses Mutterschiff handeln würde?", fragte Martin. "Wenn es nicht mehr zu retten ist, d. h. wenn keine Hilfe zu erwarten ist, so vernichtet sich auch dieses Schiff automatisch selbst, mit allem was darin ist", sagte SHINUN. In einem uns bekannten Fall wurde ein Mutterschiff zur Explosion gebracht, als es steuerungsunfähig über einem Gebiet von Nordrußland flog. Es hätte eine kleine russische Stadt restlos zerstört, wenn es nicht über unbewohntem Gebiet zur Explosion gebracht worden wäre. Die Explosion eines solchen Schiffes ist verheerend und vernichtet alles, wohin es fällt." "Was geschieht mit dem Toten?", fragte Martin. "Durch den Einsatz von besonderen Strahlen, die die atomaren Bindungskräfte der Materie aufheben, löst sich der materielle Körper in seine Atome auf. Der materielle Körper wird dematerialisiert. "Bleibt nichts zurück? Auch keinerlei Erinnerung?", fragte Martin. "Nein, kein Grab, keine Urne, nichts derartiges. Sie brauchen sich nicht zu wundern, Herr Berger, denn das macht gar nichts, denn der Verstorbene wird sich schon wieder melden", sagte SHINUN. Martin horchte auf und sagte: "Wieso wird er sich melden?" Mit einer unerschütterlichen Bestimmtheit in seiner Stimme antwortete SHINUN: "Selbstverständlich wird er sich melden, sogar schon sehr bald. Wir können jederzeit Kontakt mit ihm aufnehmen, auch wenn er entkörpert ist. Das kann man doch auf der Terra auch." Martin schüttelte den Kopf und antwortete etwas ärgerlich: "Es gibt Menschen die das zwar von sich behaupten, doch das ist purer Unsinn! Warum sagen Sie, daß man das auf der Terra auch kann? Wollen Sie mich veralbern?" "Nein, nein, so ist das nicht", sagte SHINUN. "Der Fall ist viel zu ernst, um zu scherzen. Jeder Mensch ist ein Gedankeninstrument. Wir sagen dazu 'Gedankenträger'. Dieses Instrument ist mit dem physischen Körper nicht zu vergleichen. Wenn es richtig verstanden wird, so können wir mit dem Gedankenträger Kontakt aufnehmen." "Es wird sehr schwer werden, das auf der Erde glaubhaft zu machen", sagte Martin, der mittlerweile davon überzeugt war, daß man ihm die Wahrheit sagte. SHINUN lächelte und sprach: "In Ihrem heiligen Buch heißt es doch: 'Was GOTT zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden'. Das ist absolut richtig. Dies wurde durch uns so verkündet. Aber leider hat man diesen einfachen Satz nicht verstehen wollen. GOTT fügt keine Menschen zu einer Ehe zusammen. Dafür hat der Mensch seinen freien Willen bekommen. Aber GOTT fügt Körper und Seele

- 14 - des Menschen zusammen. Das ist GOTTES Gesetz und untersteht nicht dem freien Willen des Menschen! Der Mensch soll diese Vereinigung von Körper und Seele nicht trennen, d. h. der Mensch soll nicht töten!" "Ach, so ist das gemeint", rief Martin. "Aber die katholische Kirche verfolgt alle Menschen, die sich scheiden lassen wollen. Auf diese Weise hat die Kirche schon viele Menschen unglücklich gemacht." "Ja, wir wissen das", antwortete SHINUN. "Sie sehen, mein Freund, wie wichtig eine richtige Auslegung ist. Es ist wirklich höchste Zeit, daß hier gründlich Ordnung geschaffen wird. Der Unsinn feiert auf der Terra wahre Triumphe!" "Man merkt das erst richtig, wenn man die Wahrheit kennt", sagte Martin." Ich muß gestehen, daß mich die Wahrheit schwer belastet. Ich kann kaum schlafen, so viel muß ich über alles nachdenken." "Dann werde ich Sie jetzt auf andere Gedanken bringen," antwortete SHINUN freundlich. "Wir haben eine Art 'Kino' an Bord und ich werde es Ihnen vorführen. Wir empfangen dreidimensionale Bilder, die von einem unserer ferngesteuerten Flugobjekte aufgenommen und übertragen werden. Dieses Flugobjekt kreist derzeit über ihre Erde, Herr Berger. Die Bildübertragung ist eine Art 'Life-Sendung', wie man auf der Terra sagt. Allerdings benutzen wir ein anderes Übertragungsprinzip." MUMTASEE verabschiedete sich von Martin und SHINUN und verließ den Aufenthaltsraum. SHINUN nickte Martin aufmunternd zu und führte seinen Gast zum Übertragungssaal. Das Niveau der Terra Der Übertragungssaal war nicht besonders groß. Etwa 50 Personen, von denen schon einige anwesend waren, fanden auf sehr bequem aussehenden Sesseln Platz. Ständig kamen weitere Zuschauer hinzu. Auch SHINUN und Martin nahmen Platz. … Langsam und geräuschlos senkte sich eine Art Folie von der Decke herunter. Die Folie, die wohl eine Art Projektionsfläche war, besaß die Größe einer großen Schaufensterscheibe. Sie schimmerte weißbläulich und hatte einen Wandabstand von etwa einem Meter. SHINUN bemerkte Martins Interesse und sagte: "Die Projektionswand ist doppelwandig und innen hohl. Der Zwischenraum ist mit einem speziellen Gas gefüllt. Wir sehen die Projektion dreidimensional und in natürlichen Farben. Sie werden es gleich sehen." Eine Durchsage ertönte in einer melodischen, aber für Martin unverständlichen Sprache. SHINUN wandte sich an seinen Gast und sagte: "Der Kommentar erfolgt leider in unserer Sprache. Ich werde aber für Sie übersetzen. Das Sendeobjekt befindet sich über den Vereinigten Staaten von Nordamerika und kann weder beobachtet noch geortet werden." Auf der Bildfläche erschien ein Batikmuster. Das dann folgende dreidimensionale Bild war so verblüffend klar und realistisch, daß Martin keinen Unterschied zwischen Projektion und Wirklichkeit feststellen konnte. Ihm war, als schaue er durch ein großes Fenster hinab auf die Erde. Sofort dachte der Journalist an diesbezügliche Experimente, die man auch schon auf der Erde machte. "Selbstverständlich kann das Flugobjekt nicht direkt an den Schauplatz der Aufnahme, ohne gesichtet zu werden", erklärte SHINUN. "Es handelt sich um 'Teleaufnahmen', wie man auf der Terra sagt. Sie werden zugeben müssen, Herr Berger, daß es besser nicht mehr geht. Bedenken Sie die ungeheure Entfernung und trotzdem ist das Bild völlig störungsfrei."

- 15 - Martin nickte zustimmend. Er war von der phantastischen Bildübertragung völlig in Anspruch genommen. Eine derartige Qualität hatte er nicht erwartet. Die Projektion zeigte einen großen Menschenauflauf. Farbige standen der US-Nationalgarde gegenüber. Im Hintergrund sah man einige Gebäude in hellen Flammen. Der Eindruck war so realistisch, daß Martin glaubte, den brandigen Geruch der Gebäude zu spüren. Es flogen Steine und einige aufgebrachte Farbige gingen mit Knüppeln auf die Männer der US-Nationalgarde los. "Solche Bilder empfangen wir sehr oft", sagte SHINUN. "Was Sie hier sehen, ist eine Bildkonserve. Gleich wird auf das 'Lifebild' umgeschaltet. Wieder erschien das Batikmuster und danach ein klares Bild vom Weltall. Ein irdisches Raumschiff raste durch das All. Es kam näher ins Bild und wurde größer und größer. SHINUN faßte Martin an der Schulter und sagte: "Da, schauen Sie! Das Raumschiff hat ein Leck. Es befindet sich in Raumnot. Wir wissen noch nicht, wie es der Besatzung geht." Martin war schockiert. Er starrte auf das große Loch im Geräteteil des Raumschiffes. Waren die Kosmonauten schon tot? Er wandte sich an SHINUN: "Kann man der Besatzung nicht helfen? Warum greifen Sie nicht ein und retten sie, falls sie überhaupt noch zu retten ist?" SHINUN schüttelte den Kopf und sagte: "Leider ist das unmöglich. Sobald eines unserer Flugobjekte an das irdische Raumschiff herankommt, ist es verloren. Unser magnetisches Kraftfeld würde die Rakete völlig außer Kurs bringen und ihre gesamte Elektronik ausfallen lassen. Die Techniker der Terra benutzen ein völlig anderes System als wir. Wir können leider nur zuschauen, wenn wir sie nicht noch mehr gefährden wollen. Befänden sich die Raumfahrer auf dem irdischen Mond, dann gäbe es allerdings eine Möglichkeit zu ihrer Rettung." Martin dachte daran, wie klein das irdische Raumschiff im Verhältnis zu dem riesigen Mutterschiff der Santiner war. Wie eine Sardinenbüchse gegenüber einer Badewanne, dachte er. Die Größe des außerirdischen Mutterschiffes war so enorm, daß sie jeder menschlichen Vorstellungskraft spottete. Die Projektion wechselte wieder. Sie zeigte jetzt einen Fluß, auf dem Hunderte von Leichen herumschwammen. "Was ist denn das?", fragte Martin erschrocken. "Diese Menschen wurden grausam ermordet und ins Wasser geworfen", antwortete SHINUN. "Sie sind Opfer eines politischen Wahnsinns, Opfer des Fanatismus und irrsinniger Gegensätze. Das sind die Dinge, Herr Berger, die wir nicht begreifen können, weil sie nicht zu Wesenheiten göttlicher Abstammung passen. Haben Sie eine Erklärung dafür?" Martin schüttelte sprachlos den Kopf. Er konnte darauf nicht antworten. Als er sich gefangen hatte fragte er SHINUN: "Das alles geschieht wohl am Rande eines furchtbaren Krieges, wahrscheinlich in Südostasien." "Wenn diese Grausamkeit 'am Rande' eines Krieges geschieht, dann sollen Sie auch das Zentrum sehen," sagte SHINUN und deutete auf die Leinwand. Das Bild wechselte und die Projektion zeigte nun ein absolutes Inferno. Die dreidimensionale Projektion zeigte die Auswirkungen eines schweren Bombenangriffes. Die Bomben schlugen in Gruppen von Zivilisten und Soldaten ein und zeigten schonungslos das ganze grausame Szenario in dreidimensionaler Art. Zu diesen Bildern war nichts mehr zu sagen… SHINUN beobachtete Martin von der Seite. Der Außerirdische erkannte die rebellierende Seele seines irdischen Gastes und sagte mit fester Stimme: "Das, Herr Berger, ist das Niveau der Terra!"

- 16 - Martin hatte Tränen in seinen Augen und atmete schwer. SHINUN legte ihm seine Hand auf die Schulter und gab Martin ein Zeichen, sich zu erheben. Der Außerirdische führte Martin aus dem Saal hinaus und sagte: "Kommen Sie mit, Herr Berger. Wir werden jetzt noch einmal ASHTAR SHERAN aufsuchen. Mit ihm können sich darüber aussprechen." Vieles geht auf der Terra schief Einige Minuten später betraten sie die Kabine von ASHTAR SHERAN. Martin hatte sich wieder gefangen, bemerkte aber, daß seine Hände immer noch leicht zitterten. Nach der üblichen Begrüßung setzten sie sich in die bereitstehenden bequemen Sessel. Martin ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Wohin er auch schaute, nirgends gab es Ecken, alles war abgerundet und farblich sehr harmonisch ausgewählt. Martin atmete tief ein. "Die Vorstellung hat Ihnen wohl nicht gefallen", eröffnete ASHTAR SHERAN das Gespräch. "Es ist ein Unterschied, ob solch ein Geschehen auf der Terra direkt betrachtet wird oder aus einer derartigen Entfernung. Kein Erdenmensch wird sich jemals vorstellen können, was irdische Kosmonauten empfinden, wenn sie vom Mond aus ihren Heimatstern betrachten. Der Abstand zum Objekt verschärft die Logik und man erkennt den Widersinn in allem, der sich auf der unglücklichen Terra abspielt." "Ja, Sie haben wirklich recht", sagte Martin, "genau das, ist meine Empfindung. Deshalb erschütterten mich die Bilder dieses Krieges auch wesentlich mehr, als sie es aus beruflicher Sicht auf der Erde getan hätten. Natürlich lag es auch an der umfassenden Darstellung der äußerst realistischen Projektion. Eine erstaunliche Erfahrung für mich." "Sie haben einen Rassenkampf gesehen", sagte der Kommandant. "Ist es nicht unmenschlich, wenn Menschen gegen Menschen kämpfen?" "Gewiß", antwortete Martin, "der Meinung bin ich auch, aber ich bin kein Amerikaner." ASHTAR SHERAN schaute seinen irdischen Gast ernst an und sagte: "Im ganzen Universum kennen wir nur Menschen. Verschiedene Menschen gibt es nicht! Im Universum gibt es zwar verschiedene Rassen, Völker und Gruppen, so wie auf der Terra auch, doch sie befinden sich nur auf verschiedenen Entwicklungsstufen. Aber alle - ohne Ausnahme - tragen die Merkmale einer göttlichen Abstammung in sich. Nur auf der Terra ist man anderer Ansicht. Dort gibt es Menschen, die der Meinung sind, daß es Zwischenstufen gibt." "Was für 'Zwischenstufen'?", fragte Martin. "Auf der Erde nimmt man an, daß es unter den farbigen Rassen Menschen gibt, die noch dem Tier nahestehen. Man spricht nicht direkt darüber, aber es ist eine weitverbreitete Ansicht, hauptsächlich in der weißen Rasse. Je schwärzer, breitnasiger und flachstirniger ein farbiger Mensch ist, umso mehr wird er mit einem Affen verglichen. Diese Ansicht wird durch die irrsinnige Deszendenzlehre Darwins noch unterstützt. Darwin selbst sprach von einer Theorie, doch seine atheistischen Kollegen machten eine Lehre daraus. Die weiße Rasse fühlt sich 'weiterentwickelt' und von der Tierähnlichkeit befreit. Diese Selbstherrlichkeit der irdischen weißen Menschen führt dazu, alle farbigen Menschen als nicht ihresgleichen zu betrachten. Daraus folgen derartige Spannungen, daß die grausamsten Auseinandersetzungen heraufbeschworen werden. Wir haben dazu unseren Konsequenzen-Rechner befragt. Seine Antwort lautete: 'Mit dieser Einstellung bereitet die weiße Rasse ihren eigenen Untergang vor.'

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3