Das Buch der Geister

- 150 - ter Intelligenz werden sie befehlen und die Dinge der stofflichen Welt leiten. Noch später können sie auch die Dinge der moralischen Welt leiten. So dient alles und verbindet sich alles in der Natur, vom ersten Atom bis zum Erzengel, der einst selbst mit dem Atom be- gonnen, eine wunderbare Harmonie, deren Ganzes euer Geist noch nicht zu fassen vermag. Frage: (591) Gibt es während einer Schlacht Geister, die die eine oder die andere Partei unter- stützen? Antwort: Ja, und solche, die ihren Mut entflammen. Frage: (592) In einem Kriege ist die Gerechtigkeit stets nur auf der einen Seite. Wie nehmen nun die Geister für diejenigen Partei, die sich im Unrecht befinden? Antwort: Ihr wißt ja, daß es Geister gibt, die nur Zwietracht und Zerstörung lieben. Für diese ist der Krieg eben Krieg, die Gerechtigkeit der Sache berührt sie wenig. Frage: (593) Können gewisse Geister den Feldherrn bei seinen Plänen beeinflussen? Antwort: Ohne allen Zweifel. Die Geister können hier wie bei jedem anderen Plane ihren Einfluß ausüben. Frage: (594) Könnten böse Geister ihm falsche Berechnungen eingeben, um ihn zu verderben? Antwort: Ja, aber hat er nicht seinen freien Willen? Gestattet seine eigene Urteilskraft es ihm nicht, einen richtigen Gedanken von einem falschen zu unterscheiden, trägt er selbst die Folgen. Da täte er besser, zu gehorchen als zu befehlen. Frage: (595) Kann ein Feldherr zuweilen durch eine Art "Zweites Gesicht" geleitet werden, durch eine unwillkürliche Anschauung, die ihm Ergebnis und Folgen seiner Berechnung voraus- zeigt? Antwort: Dies kommt bei einem Manne von Genie oft vor und man nennt es Inspiration. Er handelt dann mit einer Art Gewißheit. Diese Inspiration kommt von den ihn leitenden Geistern. Frage: (596) Was wird im Gewühl des Kampfes aus den Geistern, die ihr Leben lassen? Nehmen sie nach dem Tode weiterhin am Kampfe Anteil? Antwort: Einige tun es, andere entfernen sich. Frage: (597) Erkennen sich nach ihrem Tode jene Geister, die sich im Leben bekämpften wieder und stehen sie sich immer noch als Feinde gegenüber? Antwort: Im ersten Augenblick können sie sich noch zürnen, sogar verfolgen. Kommt aber die Besonnenheit wieder, so sieht der Geist, daß seine Gereiztheit keinen Gegenstand mehr hat, oder je nach Charakter höchstens noch Spuren. Er vernimmt noch vollkommen das Getöse der Waffen. Frage: (598) Ist nun der dem Kampfe kaltblütig als Zuschauer beiwohnende Geist Zeuge der Trennung von Seele und Leib, und wie stellt sich ihm diese Erscheinung dar? Antwort: Es gibt nur selten einen ganz augenblicklichen Tod. Meist hat der Geist, dessen Leib soeben tödlich getroffen wurde, in dem Moment kein Bewußtsein davon. Wenn er sich wieder zu erkennen beginnt, läßt sich der Geist bemerken, wie er sich zur Seite des Leichnams bewegt. Da alles Leben sich im Geiste zusammendrängt, lenkt dieses allein die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Mit ihm unterhält man sich und ihm gibt man Befehle. Frage: (599) Ist etwas Wahres an den Verträgen mit bösen Geistern? Antwort: Nein, es gibt keine Verträge, sondern nur schlechte Naturen, die mit bösen Geistern sympa- thisieren. Will jemand seinen Nachbar quälen und weiß nicht, wie es anfangen, ruft er nied-

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