Das Buch der Geister

- 22 - Frage: (32) Ist ein und derselbe Elementarstoff fähig, alle Veränderungen einzugehen und alle Eigenschaften anzunehmen? Antwort: Ja, und das soll man unter unserem Satze: "Alles ist in Allem" verstehen. Richtig ist die Ansicht, die im Stoff nur zwei Eigenschaften erkennt, Kraft und Bewegung, und alle anderen Eigenschaften als Nebenwirkung wissen will. Nur muß man noch hinzufügen, daß je nach Verteilung der Moleküle ein undurchsichtiger Körper durchsichtig werden kann und umgekehrt. Frage: (33) Haben die Moleküle eine bestimmte Form? Ist diese Form gleichbleibend oder verän- derlich? Antwort: Ohne Zweifel haben sie eine Form, aber keine für euch faßbare. Sie ist gleichbleibend bei den ursprünglichen Elementarmolekülen, aber veränderlich bei den sekundären Molekülen, die nur Anhäufung der ersteren sind. Was ihr "Moleküle" nennt, ist noch weit entfernt von den Elementarmolekülen. Frage: (34) Ist der All-Raum unendlich oder endlich? Antwort: Er ist unendlich. Hätte er Grenzen, was wäre dann außerhalb derselben? Das verwirrt dein Denken, und doch sagt dir dieses Denken, daß es nicht anders sein kann. Ebenso verhält es sich mit dem Unendlichen in allem. In eurer kleinen Sphäre könnt ihr es nun einmal nicht fassen. Frage: (35) Existiert der absolute leere Raum irgendwo im All-Raum? Antwort: Nein, nichts ist leer. Was für dich "leer" ist, ist von einem Stoffe erfüllt, den du mit deinen Sinnen nicht erfassen kannst. Die Schöpfung Frage: (36) Wurde das All geschaffen oder ist es, wie Gott, schon von Ewigkeit her? Antwort: Es hat sich gewiß nicht selbst schaffen können, und wäre es wie Gott, von Ewigkeit her, könnte es nicht das Werk Gottes sein. Frage: (37) Wie hat Gott das All geschaffen? Antwort: Kraft Seines Willens - um mich dieses Ausdrucks zu bedienen. Nichts bezeichnet besser diesen allmächtigen Willen, als die schönen Worte der Genesis: "Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht!" Frage: (38) Vermögen wir die Art und Weise der Weltentstehung zu erkennen? Antwort: Alles, was man sagen kann und ihr verstehen könntet, ist, daß die Welten sich durch Verdichtung der im Raume zerstreuten Materie bilden. Frage: (39) Sind die Kometen, wie man jetzt annimmt, ein solcher Anfang der Verdichtung des Stoffes und in Entstehung begriffene Welten? Antwort: Das ist richtig. Doch ungereimt ist es, ihnen den allgemein zugeschriebenen Einfluß zuzu- billigen. Alle Himmelskörper haben ihren Anteil von Einfluß bei gewissen irdischen Erscheinungen. Frage: (40) Kann ein ganz ausgebildeter Weltkörper verschwinden und der Stoff, daraus er besteht, wieder im Raume zerstreut werden? Antwort: Ja, Gott erneuert die Welten, wie er die lebendigen Wesen erneuert.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3