Das Buch der Geister

- 25 - Biblische Betrachtungen und Übereinstimmung hinsichtlich der Schöpfung Die Völker haben sehr weit auseinandergehende Vorstellungen über die Schöpfung. Die Wissenschaft hat die Unwahrscheinlichkeit gewisser Theorien bestätigt. Der Widerspruch ist aber nur scheinbar, wenn man die Bibel als Allegorie auslegt. Adam als der erste Mensch, die Bewegung der Erde um die Sonne, die Schöpfung innerhalb von sechs Tagen, es können nur Allegorien sein. Die ewigen Zeichen der fossilen Welt künden uns, daß die sechs Schöpfungstage ebensoviel Perioden sind, deren jede viel- leicht Jahrhunderttausende dauerte. Die Bibel irrte sich nicht. Aber die Menschen irrten sich und verstanden nicht ihre bildliche Auslegung. Gott schuf nach Seinem Willen, aber mit und nach den Gesetzen der Naturkräfte in Jahrmillionen. Ist Er deswegen weniger groß und mächtig? Tatsachen der Wissenschaft und Aussagen der Bibel, gegen- einander abgewogen, können unmöglich übereinstimmen. Aber sie halten sich von Adam bis Noah die Waagschale, wenn man die Schöpfungstage und das Menschendasein symbolisch nimmt und über riesige Zyklen verteilt. In diesem Sinne muß man den Belehrungen der Geister recht geben, denn wie können, um nur ein Beispiel zu nennen, von einem Stammvater wie Adam in verhältnismäßig kurzer Zeit weiße, schwarze, rote, braune oder gelbe Rassen entstehen? Und noch dazu in solchen Mengen, daß die Erde überall bevölkert ist? Es ist gut, die Bibel verstehen zu suchen und die mit ihr Hand in Hand gehenden Forschungen der Wissenschaft abzuwarten, damit nicht jene eines Tages Lügen gestraft werden, die sie leugnen. Allan Kardec Das Lebensprinzip Frage: (58) Unter organischen Wesen verstehen wir solche, die in sich selbst eine Quelle innerer Tätigkeit besitzen, die ihnen das Leben gibt. Sie entstehen, wachsen, pflanzen sich fort und sterben. Besondere Organe vollziehen die verschiedenen Lebenstätigkeiten und erhalten ihre Existenz. Zu ihnen gehören Menschen, Tiere und Pflanzen. Unorganisch dagegen sind alle Wesen, die weder Lebenskraft noch eigene Bewegung besitzen und nur durch Stoff- anhäufung gebildet sind, wie Mineralien, Wasser, Luft usw. Einigt die gleiche Kraft die Elemente des Stoffes sowohl in den organischen, als auch in den unorganischen Körpern? Antwort: Ja, die Anziehungskraft ist für alle dieselbe. Frage: (59) Ist ein Unterschied zwischen dem Stoff der organischen Körper und dem der unorgan- ischen vorhanden? Antwort: Es ist überall derselbe Stoff, aber in den organischen Körpern ist er in tierischen (animali- schen) Stoff umgewandelt. Frage: (60) Was ist der Grund für diese Umwandlung? Antwort: Seine Verbindung mit dem Lebensprinzip. Frage: (61) Ruht das Lebensprinzip in einer besonderen wirkenden Kraft, oder ist es nur eine Eigenschaft des organisierten Stoffes, kurz, ist es eine Wirkung oder eine Ursache? Antwort: Es ist beides. Das Leben ist eine durch die Einwirkung einer Kraft auf den Stoff hervorge- brachte Wirkung. Diese Kraft ohne den Stoff ist nicht das Leben, ebensowenig kann der Stoff ohne dieses Agens (treibende Kraft) leben. Dies Agens gibt allen Wesen, die es in sich aufnehmen und verarbeiten können, das Leben. Frage: (62) Wir sahen, daß Geist und Stoff die beiden grundlegenden Elemente des Alls sind. Kommt das Lebensprinzip als Drittes hinzu? Antwort: Es ist eines der zum Bestande des Alls notwendigen Elemente, doch hat es seine Quelle in dem modifizierten allgemeinen Stoff. Für euch ist es ein Element wie Sauerstoff oder Wasserstoff, also kein Urelement, denn das alles stammt aus einem einzigen Prinzip. Die

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