Das Buch der Medien

- 111 - Frage: Ist die Wissenschaft bei einem Geiste immer ein sicheres Zeichen seiner Erhabenheit? Antwort: Nein, denn er steht noch unter dem Einfluß des Erdenlebens, er kann noch eure Schwächen und Vorurteile besitzen. Es gibt Leute, die auf Erden außerordentlich hochmütig und eifersüchtig sind. Glaubt ihr, daß sie diese Fehler mit dem Verlassen der Erde verlieren? Es bleibt nach dem Hinscheiden besonders bei denen, die sehr ausgesprochene Leidenschaften besaßen, eine Art Atmosphäre zurück, die all diese schlechten Eigenschaften in sich enthält und die sie einhüllt. Frage: Viele Schutzgeister unterschreiben sich mit dem Namen eines Heiligen oder einer anderen bekannten Person. Was soll man davon halten? Antwort: Alle diese Namen und bekannten Persönlichkeiten würden nicht hinreichen, um für einen jeden Menschen einen Schutzgeist zu bieten. Unter den Geistern gibt es wenige, die einen auf der Erde bekannten Namen haben, deshalb legen sie sich sehr oft keinen Namen bei, wenn ihr nicht direkt einen verlangt. Frage: Kann der erborgte Name nicht als ein Betrug betrachtet werden? Antwort: Es wäre wohl ein Betrug, wenn ein böser Geist dadurch betrügen wollte. Aber wenn ein Geist das Gute bezweckt, so erlaubt Gott, daß es unter Geistern gleichen Grades so ist, weil unter ihnen eine Solidarität und Ähnlichkeit der Gedanken herrscht. Frage: Wenn sich daher ein Schutzgeist als der "heilige Paul" bezeichnet, so ist es also nicht gewiß, daß es der Geist oder die Seele dieses Apostels ist? Antwort: Nein. Ihr werdet Tausende von Personen finden, denen gesagt wurde, daß ihr Schutzengel der heilige Paul sei. Aber was liegt auch daran, wenn der Geist nur ebenso erhaben ist? Ich sagte schon, ihr wünscht einen Namen, darum nehmen die Geister irgendeinen Namen an, um gerufen und erkannt zu werden. Je erhabener ein Geist ist, desto größer ist sein Strahlenglanz. Ein Schutzgeist höherer Ordnung kann Hunderte von Einverleibten unter seinem Schutz haben. Eure Notare, die sich mit den Geschäften von mehreren hundert Familien belasten, sind da ein irdisches Beispiel. Warum meint ihr, daß wir Geister zur moralischen Leitung der Menschen weniger geeignet sein sollen, als es jene zur Führung eurer weltlichen Geschäfte sind? Frage: Warum nehmen die sich kundgebenden Geister so oft den Namen eines Heiligen an? Antwort: Sie nehmen jene Namen an, die auf den Menschen in Hinsicht auf seinen Glauben den größten Eindruck hervorbringen. Frage: Kommen gewisse höhere Geister, wenn man sie anruft, persönlich, oder schicken sie, wie manche es glauben, nur Bevollmächtigte? Antwort: Warum sollten sie nicht persönlich kommen, wenn sie können? Aber wenn der Geist selbst nicht kommen kann, muß er notwendigerweise einen Stellvertreter senden. Frage: Ist der Stellvertreter immer genügend aufgeklärt, um so zu antworten, wie der angerufene Geist selbst es getan hätte? Antwort: Die höheren Geister wissen, wem sie die Sorge, sie zu ersetzen, anvertrauen können. Je erhabener die Geister sind, desto mehr einigen sie sich in einem gemeinschaftlichen Gedanken in der Art, daß für sie die Persönlichkeit gleich ist, und ebenso muß es auch für euch sein. Frage: Wie können erhabene Geister es zulassen, daß Geister niederer Klasse sich mit achtungsvollen Namen schmücken, um durch oft verkehrte Grundsätze die Menschen in Irrtum zu führen?

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