Das Buch der Medien

- 130 - lassen. Es hieße die Herablassung unserer Schutzgeister mißbrauchen und sich über ihre Mission täuschen, wenn man sie alle Augenblicke über die gewöhnlichsten Dinge befragen wollte. Frage: Wenn eine Person bei ihrem Tode ungeordnete Sachen hinterläßt, kann man ihren Geist bitten, sie entwirren zu helfen? Antwort: Ihr vergeßt, daß der Tod eine Befreiung von den irdischen Sorgen ist. Glaubt ihr, daß der Geist, der glücklich ist, seine Freiheit erlangt zu haben, gerne kommt, um seine Ketten wieder anzunehmen und sich mit Sachen zu beschäftigen, die ihn nichts mehr angehen, um die Habsucht seiner Erben zu befriedigen? Übrigens bilden die Verlegenheiten, in die euch manchmal der Tod eines Menschen verwickelt, einen Teil eurer Lebensprüfungen und es liegt nicht in der Macht eines Geistes, euch davon zu befreien, weil sie in den Beschlüssen Gottes begründet sind. Anmerkung: Diese Antwort wird sicher alle enttäuschen, die sich einbilden, die Geister haben nichts besseres zu tun, als uns als hellsehende Helfer zu dienen. Wenn ein Mensch seine Angelegenheiten während seines Lebens aus Sorglosigkeit in Unordnung gelassen hat, so ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß er ihnen nach dem Tode mehr Sorgfalt widmen würde. Er ist bestimmt glücklich, von den Mühen befreit zu sein, die sie ihm verursacht haben. Wenn es ein Geist im Interesse der Gerechtigkeit und zugunsten der Person, die er liebt, für nützlich hält, Auskünfte und Enthüllungen dieser Art kund zu machen, so tut er es spontan von sich aus. Frage: Kann man die Geister um Aufklärung über ihre Situation in der Geisterwelt bitten? Antwort: Ja, und sie erteilen sie gern, wenn die Bitte aus Sympathie oder dem Wunsche nützlich zu sein, und nicht aus Neugierde ausgesprochen wurde. Frage: Können die Geister die Natur ihres Glückes oder ihrer Leiden dem Menschen beschreiben? Antwort: Vollkommen, und diese Art von Enthüllungen sind eine große Belehrung für euch. Sie machen euch mit der Natur der künftigen Belohnungen und Strafen bekannt und zielen dahin, euren Glauben und euer Vertrauen auf die Güte Gottes zu beleben. Die guten Geister sind glücklich, euch die Glückseligkeit der Auserwählten zu beschreiben. Die bösen können gezwungen werden, ihre Leiden zu beschreiben, um bei ihnen die Reue hervorzurufen. Oft finden sie dabei eine Erleichterung. Vergeßt nicht, daß der wesentliche und fast ausschließliche Zweck des Spiritismus eure Besserung ist. Und um diese zu erreichen, ist es den Geistern erlaubt, euch mit dem künftigen Leben bekanntzumachen. Frage: Wenn man eine Person anruft, deren Schicksal unbekannt ist, kann man von ihr erfahren, ob sie noch lebt? Antwort: Ja, wenn die Ungewißheit ihres Todes nicht eine Notwendigkeit ist oder eine Prüfung für die Anfragenden. Frage: Wenn die Person bereits tot ist, kann sie die Umstände ihres Todes so bezeichnen, daß sie festgehalten werden können? Antwort: Wenn sie der Sache ein Gewicht beilegt, so kann sie es tun. Anmerkung: Die Erfahrung lehrte, daß der Geist in solchem Falle durchaus nicht auf die Gründe des Eigennutzes (Erbschaft usw.) Rücksicht nimmt. Wenn ihm daran liegt, seinen Tod zu enthüllen, so tut er es von selbst auf medialem Wege oder durch die Erscheinung. Er kann dann die genauesten Angaben über alles machen. Im gegenteiligen Falle kann auch ein trügerischer Geist vollkommen täuschen. Es geschieht oft, daß das Verschwinden einer Person, deren Tod nicht amtlich beglaubigt werden kann, Schwierigkeiten in die Familienverhältnisse bringt. Nur in den seltensten und äußerst ausnahmsweisen Fällen sahen wir Geister sich mit derartigen Fragen beschäftigen. Es bedeutet also, sich falschen Hoffnungen hinzugeben, wenn man auf diesem Wege Spuren von Erbschaften verfolgen will.

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