Das Buch der Medien

- 147 - umstürzt, man bespricht Privatangelegenheiten. Man ereifert sich für den Angriff oder für die Verteidigung von Persönlichkeiten. Die Systeme haben ihre Anhänger und ihre Widersacher. Aber die moralischen Wahrheiten, die das Brot der Seele, das Brot des Lebens bilden, läßt man seit Jahrhunderten im Staube vergraben liegen! Jede Vervollkommnung ist nützlich in den Augen der Menge, mit Ausnahme jener der Seele. Ihre Erziehung, ihre Erhebung wurden als Trugbild betrachtet, höchstens dazu gut, die freie Zeit der Priester, Dichter und der Frauen aus Mode oder des Unterrichts halber auszufüllen. Wenn der Spiritismus den Spiritualismus vom Tode auferweckt, so gibt er der Gesellschaft einen Aufschwung, der dem einen die innere Würde, dem andern die Resignation und allen das Bedürfnis verleiht, sich zu dem höchsten Wesen zu erheben, das von seinen undankbaren Geschöpfen vergessen und verkannt wird. J. J. Rousseau IV.) Wenn Gott die Geister schickt, um die Menschen zu belehren, so geschieht es, um sie über ihre Pflichten aufzuklären, ihnen den Weg zu zeigen, der ihre Prüfungen abkürzen kann, und um ihren Fortschritt zu beschleunigen, denn wie die Frucht zur Reife gelangt, wird auch der Mensch zur Vollkommenheit gelangen. Aber an der Seite der guten Geister, die euer Wohlsein wünschen, gibt es auch unvollkommene Geister, die euer Unglück wollen. Während euch die einen vorwärtstreiben, ziehen euch die anderen rückwärts. Um sie kennenzulernen, müßt ihr eure ganze Aufmerksamkeit verwenden. Das Mittel ist leicht. Trachtet nur zu begreifen, daß nichts, was von einem guten Geiste kommt, jemandem schaden könne. Wenn ihr die weisen Ratschläge der Geister nicht befolgt, wenn euch ihre Wahrheiten beleidigen, so ist es ein Beweis, daß ihr von bösen Geistern beraten werdet. Der Hochmut allein kann es verhindern, euch so zu sehen wie ihr seid. Seht ihr es selbst aber nicht, so sehen es andere für euch, und ihr seid sowohl vor den Menschen wie vor den Geistern blamiert. Der Schutzgeist V.) Eure Lehre ist schön und heilig. Die Wegstrecke ist bereits abgesteckt. Jetzt braucht ihr nur noch vorwärts zu gehen. Der euch geöffnete Weg ist groß und majestätisch. Glücklich ist der, welcher in den Hafen gelangt. Je mehr er Anhänger gewinnt, desto mehr wird ihm angerechnet werden. Deshalb soll man diese Lehre nicht gleichgültig behandeln, man muß dabei Eifer entwickeln, und dieser wird sich verdoppeln, denn Gott ist immer bei euch, wenn ihr Gutes tut. Die ihr bekehren werdet, sind ebensoviele wieder in den Schafstall gebrachte Schafe, arme, halbverführte Schafe! Glaubt es wohl, daß der größte Skeptiker, Atheist und auch der Ungläubigste noch einen ganz kleinen Winkel im Herzen hat, den er sich selbst verbergen möchte. Ihn soll man suchen und treffen, er ist die Stelle, die man anzugreifen hat. Es ist eine von Gott absichtlich offen gelassene Bresche, um Seinen verirrten Geschöpfen ein Mittel zur Rückkehr in Seinen Schoß zu lassen. Der heilige Benedict VI.) Erschreckt nicht über gewisse Hindernisse, über gewisse Widersprüche. Belästigt niemanden durch Zudringlichkeit. Die Ungläubigen werden nur durch eure Uneigennützigkeit, Duldsamkeit, Nächstenliebe zur Überzeugung gelangen. Hütet euch besonders, die Meinung der Menschen weder durch Worte noch durch öffentliche Kundgebungen zu verletzen. Je bescheidener ihr seid, desto mehr werdet ihr geachtet werden. Möge euch kein gewöhnlicher Beweggrund zum Handeln führen, so werdet ihr in eurem Gewissen eine anziehende Kraft besitzen, die nur das Gute allein verschaffen kann. Die Geister arbeiten auf Befehl Gottes an dem Fortschritte aller. Ihr Spiritisten, tut dasselbe! Der heilige Ludwig VII.) Wo gab es eine menschliche und selbst göttliche Institution, die nicht Hindernisse zu überwinden gehabt hätte. Wenn ihr nur ein trauriges, hinfälliges Leben hättet, so würde man euch nicht angreifen, wohl wissend, daß ihr von einem Augenblick zum andern unterliegen müßt. Da aber eure Lebensfähigkeit stark und kräftig ist, da der spiritistische

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