Das Buch der Medien

- 152 - Anmerkung: Als man den heiligen Ludwig fragte, ob er damit die physischen Manifestationen tadeln wolle, gab er zur Antwort: "Ich kann sie nicht tadeln. Wenn sie stattfinden, geschieht es zu einem nützlichen Zwecke unter Gottes Billigung. Wenn ich sage, daß sie die Spitze der Wissenschaft waren, räume ich ihnen den wahren Rang ein und bestätige ihre Nützlichkeit. Ich tadle nur diejenigen, die daraus einen Gegenstand der Unterhaltung und der Neugierde machen." XIX.) Meine Freunde und treue Gläubige, ich bin immer glücklich, euch auf die Bahn des Guten zu führen. Es ist eine ernste Mission, die mir Gott gewährt, und darauf bin ich stolz. Möchte euch doch der Geist der Nächstenliebe vereinigen, die jedem gibt und liebt. Seid duldsam gegen die Ungerechtigkeiten eurer Verleumder, seid standhaft im Guten, besonders seid demütig gegen Gott, denn nur Demut erhöht, sie ist die einzige Größe, die Gott anerkennt. Wenn nicht der Geist des Bösen in eurer Seele ist, kommen auch die guten Geister zu euch. Seid gesegnet im Namen des Schöpfers, und ihr werdet in den Augen der Menschen wachsen und zugleich in den Augen Gottes. Der heilige Ludwig XX.) In der Vereinigung liegt die Kraft, seid daher einig, um stark zu sein. Der Spiritismus keimt und hat schon stark Wurzel geschlagen. Er wird seine Äste über die Erde ausbreiten. Ihr müßt euch unverwundbar machen gegen die giftigen Pfeile der Verleum-dung und gegen die Schar der unwissenden und selbstsüchtigen Geister, um dahin zu gelangen, daß Nachsicht und Wohlwollen in euren gegenseitigen Beziehungen herrsche, daß eure Fehler unbeachtet vorübergehen, daß eure guten Eigenschaften allein wahrgenommen werden, daß die Flamme der heiligen Freundschaft eure Herzen vereinige, aufkläre und erwärme, und daß ihr den ohnmächtigen Angriffen des Bösen widersteht, wie ein unverrückbarer Felsen der brausenden Welle. St. Vincenz de Paula XXI.) Meine Freunde, ihr wollt einen spiritistischen Verein bilden und ich billige dies. Geister sehen jene Medien nicht mit Wohlgetallen, die vereinsamt bleiben. Gott hat ihnen diese erhabene Gabe nicht für sich allein gegeben, sondern zum allgemeinen Wohle. Wenn ihr nicht vom Hochmut beherrscht seid, werdet ihr es begreifen und daraus Nutzen ziehen. Und ihr anderen, habt ihr es euch wohl überlegt, was es bedeutet, Mitglied eines Spiritistenvereins zu sein? In eurem Eifer glaubt ihr, das beste, was man tun kann, ist, die größtmögliche Anzahl von Menschen zu vereinigen, um sie zu überzeugen. Belehrt euch eines Besseren. Je weniger ihr seid, desto mehr werdet ihr erhalten. Es ist besonders die moralische Kraft, die ihr ausüben werdet und mit der ihr mehr Ungläubige anziehen werdet, als durch die erhaltenen Phänomene. Möge euer Verein der erste sein, der ein Beispiel christlicher Tugend gibt, denn in dieser Zeit der Selbstsucht muß die wahre Nächstenliebe bei den spiritualistischen Vereinen ihren Zufluchtsort finden. Fénelon XXII.) Ihr habt mich gefragt, ob das Wachsen der spiritistischen Gruppen am gleichen Ort nicht ärgerliche Rivalität für die Lehre mit sich bringen kann. Darauf will ich euch antworten, daß diejenigen, die mit den wahren Grundsätzen dieser Lehre vertraut sind, in allen Spiritisten nur Brüder und keine Rivalen sehen. Die da andere Vereine mit einem eifersüchtigen Auge betrachten, sie beweisen, daß sie Hintergedanken des Eigennutzes oder der Eigenliebe haben und nicht von der Liebe zur Wahrheit geleitet werden. Solche Leute würden zwischen euch bald den Samen der Verwirrung und Uneinigkeit ausstreuen. Der Wahlspruch des wahren Spiritismus ist "Wahrheit und Nächstenliebe". Er schließt jede andere Rivalität aus, abgesehen von der, so viel als möglich Gutes zu tun. Alle Gruppen, die sich dazu bekennen, können sich wie gute Nachbarn die Hände reichen. Mag zwischen ihnen bestehen der Wettstreit um die Seelengröße, Selbstverleugnung, Güte und Demut. An diesem Prüfstein ist die Natur der Geister zu erkennen. Fénelon

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