Das Buch der Medien

- 19 - 7. Sie sind glücklich oder unglücklich, je nach den guten oder bösen Taten ihrer verflossenen Leben und je nach dem Grade ihres Fortschrittes. Das vollkommene, unveränderliche Glück wird nur Geistern zuteil, die zu dem höchsten Grade der Vollkommenheit gelangt sind. 8. Unter gegebenen Umständen können sich alle Geister den Menschen offenbaren. 9. Die Geister offenbaren sich durch Vermittlung der Medien, die ihnen als Werkzeug und als Dolmetscher dienen. 10. Man erkennt die Erhabenheit oder Niedrigkeit der Geister an ihrer Sprache. Die Guten raten und sprechen nur Gutes, alles an ihnen bezeugt ihre Erhabenheit. Die Bösen betrügen und lügen und alle ihre Worte tragen den Stempel der Unvollkommenheit und Unwissenheit an sich. Die verschiedenen Grade, die alle Geister durchgehen müssen, sind in der spiritistischen Stufenleiter angedeutet, die sich im "Buch der Geister", befindet. Das Studium dieser Einteilung ist unerläßlich, um die Natur der sich kundgebenden Geister beurteilen zu können. Das System einer materiellen Seele Dieses besteht einzig in einer besonderen Ansicht über die innere Beschaffenheit der Seele. Nach dieser Meinung wären die Seele und ihre Hülle nicht zwei verschiedene Dinge, die Geisthülle wäre nichts anderes als die Seele selbst, die sich nach und nach durch die verschiedenen Wandlungen reinigt, während die spiritistische Lehre die Geisterhülle nur als eine fluidische Hülle der Seele bzw. des Geistes betrachtet. Selbst wenn diese Hülle eine schon sehr ätherische Materie wäre, so wäre die Seele von materieller Natur mehr oder weniger dicht, je nach dem Grade ihrer Reinigung. Dieses System bekämpft keinen der Grundsätze der spiritistischen Lehre, denn es ändert nichts an der Bestimmung der Seele. Die Bedingungen ihres künftigen Glückes sind immer dieselben. Die Seele und die Hülle bilden ein Ganzes unter dem Namen des Geistes, wie Keim und Keimhülle unter dem Namen der Frucht. Die ganze Frage beschränkt sich darauf, das Ganze als einheitlich anstatt aus zwei Teilen gebildet zu betrachten. Dies hat keine Folgen und wir hätten nicht davon gesprochen, wenn es nicht Personen gäbe, die eine neue Ansicht daraus machen wollen. Die Meinung ist wenig verbreitet und würde im spiritistischen Lager keine Spaltung hervorrufen. Kleinigkeiten soll man kein großes Gewicht beilegen. Die Ansicht, daß die Seele und die Geisteshülle zweierlei sind, stützt sich auf die Kundgebungen der Geister selbst, und Beobachtung hat es uns bestätigt. Sie stützt sich noch besonders auf das Phänomen der wahrnehmbaren Erscheinungen, was nach der entgegengesetzten Meinung die Verdichtung und Trennung der die Seele bildenden Bestandteile, mithin ihre Zerstörung, hinein verwickeln würde. Was das innere Wesen der Seele betrifft, so ist uns dies unbekannt. Wenn man sagt, sie sei immateriell, muß man es in einem relativen und nicht wörtlichen Sinne verstehen, denn die absolute Immaterialität wäre ja das Nichts. Die Seele oder der Geist ist aber doch etwas, das will sagen, daß ihre Wesenheit in Bezug auf die Materie so erhaben ist, daß unsere fünf Sinne sie nicht mehr fassen können. Über dieses Thema bekamen wir durch ein Geistwesen die folgenden Darlegungen: "Das, was die einen 'Perisprit' nennen, ist nichts anderes als das, was die andern die materielle, fluidische Geisterhülle heißen. Ich werde mich verständlicher machen und sagen, daß dieses Fluid die Vervollkommnungsfähigkeit der Sinne, die Ausdehnung des Sehens und des Auffassungsvermögens ist. Doch ich rede hier von den erhabenen Geistern. Was die niederen Geister anbelangt, so sind sie noch ganz mit irdischen Fluiden umhüllt. Diese gleichen der Materie, und daher stammen die Beschwerden des Hungers, der Kälte usw., Schmerzen, die die höheren Geister nicht erleiden können, weil die irdischen Fluide um ihre Seele verfeinert sind. Die Seele benötigt zu ihrem Fortschritte stets eines Mittlers. Sie kann von euch nicht begriffen werden. Die Geisterhülle (das Perisprit) ist für uns wandelnde Geister das vermittelnde Glied, wodurch wir mit euch verkehren können, sei es unmittelbar durch euren Körper oder durch euer Perisprit, oder sei es unmittelbar mit eurer Seele. Daher stammen die unzähligen Arten der Medialität und der Mitteilungen vom Jenseits.

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