Das Buch der Medien

- 2 - sche Anweisung ist daher nicht ausschließlich für Medien gedacht, sondern überhaupt für alle diejenigen, die in der Lage sind, die spiritistischen Erscheinungen zu sehen und zu beobachten. Es wurde gewünscht, daß wir ein kurzgefaßtes Handbuch veröffentlichen sollten, mit Anweisungen, wie man sich mit den Geistern in Verbindung setzen kann, doch wir betrachten ein solches Buch als vielleicht mehr schädlich denn nützlich. Die praktische Ausübung des Spiritismus ist mit sehr vielen Schwierigkeiten verknüpft und nicht immer frei von Unannehmlichkeiten und Gefahren, denen nur ein ernstes und gründliches Studium vorbeugen kann. Eine zu kurz gefaßte Anleitung ließe befürchten, daß leichtfertig gemachte Erfahrungen später Grund zur Reue gäben. • Spiritistische Experimente sind Sachen, mit denen zu spielen weder zulässig noch klug ist! Mit einem kurzen Leitfaden hätten wir also einen schlechten Dienst geleistet, denn wir wenden uns ja an Menschen, die im Spiritismus ein ernstes Ziel erblicken, seine Wichtigkeit voll begreifen und mit den Kundgebungen der unsichtbaren Welt kein Spiel treiben. Dieses Werk, in dem wir alle Lehren einer langen Erfahrung und eines wissenschaftlichen Studiums vereinigt haben, wird dazu beitragen, dem Spiritismus seinen innewohnenden ernsten Charakter zu geben und zu verhüten, in ihm einen Gegenstand leichtsinniger, unterhaltender Beschäftigung zu sehen. Und noch eines kommt hinzu: der üble Eindruck, den leichtsinnige und ohne Kenntnis der Ursachen unternommene Versuche auf noch unerfahrene Personen ausübt. Er bringt den Nachteil mit sich, daß sie von der Geisterwelt eine falsche Idee erhalten und oft begründete Kritik üben. Darum werden Ungläubige auch durch solche Zirkel sehr selten bekehrt. • Unwissenheit und Leichtfertigkeit mancher Medien haben da weit mehr Unheil angerichtet, als man glauben sollte. Der Spiritismus hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Unendlich größere wird er machen, weil er philosophisch begründet und durch aufgeklärte Menschen richtig beurteilt und anerkannt wurde. Er ist eine Lehre, über die jene Menschen, die einst über die tanzenden Tische gelacht haben, nicht mehr lachen. Führen wir ihn auf diesem Wege weiter, so gewinnen wir ihm mehr Anhänger, als durch unüberlegte Kundgebungen, die man mißbrauchen könnte. Nachdem wir im "Buch der Geister" den philosophischen Teil der spiritistischen Wissenschaft behandelt haben, geben wir in diesem Werk den praktischen Teil für alle, die sich mit den Manifestationen beschäftigen wollen, sei es für sich selbst, sei es zur Erklärung der Erscheinungen, deren Tatsachen manchen Menschen neugierig machen. Sie werden darin die Klippen erkennen und somit ein Mittel haben, um sie zu vermeiden. Diese beiden Werke sind, obwohl eines die Folge des andern, voneinander unabhängig, doch raten wir demjenigen, der sich ernstlich damit beschäftigen will, zuerst wegen der Grundprinzipien das "Buch der Geister" zu lesen. Er wird dann einige Teile des vorliegenden Werkes besser verstehen. Das "Buch der Medien" wurde mit ganz besonderer Sorgfalt von den Geistern korrigiert, sie fügten eine Menge von Bemerkungen und Instruktionen von größtem Interesse hinzu. Da sie das Ganze also durchgeforscht und nach ihrem Belieben entweder gebilligt oder entsprechend abgeändert haben, so kann man sagen, daß es großenteils ihr Werk ist. Wo es nötig schien, gewisse Kundgebungen zu charakterisieren, wurde der Name des sich kundgebenden Geistes genannt. Aber wie man weiß, kommt es kaum darauf an, das Wesentliche besteht darin, daß die gesamte Arbeit dem gesetzten Zwecke entspricht. Hinweise zu diesem Buch Spiritismus: Physikalische Manifestationen, welche die Existenz von Geistwesen beweisen. Spiritualismus: Die höhere Form des Spiritismus, welche sich ausschließlich mit Belehrungen durch autorisierte Geistlehrer und Lichtboten beschäftigt. Einfachheitshalber wird in diesem Buch auch der Spiritualismus mit Spiritismus bezeichnet.

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