Das Buch der Medien

- 37 - sonders leicht erregbar, ihnen gestattet, mittelst bestimmter Vibrationen ihr belebtes Fluid besonders reichlich um sich zu verbreiten. Die für Eindrücke empfänglichen Personen, deren Nerven bei der geringsten Empfindung, bei der geringsten Sensation, die der moralische oder physische innere oder äußere Einfluß hervorbringt, zittern, sind sehr geeignet, ausgezeichnete Medien für die physischen Erfolge der Tastbarkeit und Überbringung zu werden. Ihr Nervensystem ist der besondere Eigner. Daher erhält man mit einem Menschen dieser Natur, wenn seine anderen Eigenschaften seine Medialität nicht behindern, besonders leicht Phänomene der Tastbarkeit, geklopfte Schläge, intelligente Bewegungen und selbst das Erheben der schweren, trägen Masse in die Luft. Der Stärke nach würde man diese Resultate nur erhalten, wenn man statt eines Mediums mehrere, ebensogut begabte zur Verfügung hätte. Aber von der Hervorbringung dieser Phänomene bis zum Zustandekommen des Phänomens einer Überbringung, eines sogenannten Apportes, ist ein weiter Weg, denn in diesem Falle ist die Arbeit des Geistes mehr vervielfältigt und viel schwieriger. Der Geist kann nur mit einer einzigen medialen Hilfe wirken, d. h. daß mehrere Medien zur Hervorbringung der gleichen Erscheinung nicht zugleich wirken können. Im Gegenteil geschieht es zuweilen, daß die Gegenwart einiger dem Geiste nicht sympathischer Personen den Vorgang gänzlich behindert. Zu diesen Motiven, die nicht ohne Gewicht sind, kommt noch hinzu, daß Apporte stets eine größere Konzentration und zugleich ein größeres Ausströmen bestimmter Fluide erfordern, und daß sie nur von den begabtesten Medien erhalten werden können, mit einem Worte von jenen, deren elektro-mediale Hilfe am besten bestellt ist. Die Tatsachen der Apporte sind außerordentlich selten. Es ist nicht nötig, zu beweisen, warum sie seltener sind und sein werden als die anderen Materialisationstatsachen. Was ich sage, werdet ihr euch selbst ableiten können. Erfordernis ist, daß zwischen dem Geiste und dem Medium eine gewisse Verwandtschaft, eine Ähnlichkeit herrsche, welche es dem ausdehnbaren Teile des perispritischen Fluidums des Medium-Körpers gestattet, sich mit jenem des Geistes zu mengen und zu verbinden. Dieses Ineinanderschmelzen muß so beschaffen sein, daß die daraus hervorgehende Kraft nur eine einzige ist. Wozu diese Vereinigung, dieses Ineinanderschmelzen, werdet ihr fragen? Weil zur Hervorbringung dieser Erscheinungen die wesentlichen Eigenschaften des handelnden Geistes durch einige des Mediums vermehrt werden müssen, weil ferner das vitale Fluid, das zur Hervorbringung aller medialen Phänomene ausschließlich dem Körper des Mediums entstammt, und weil schließlich der handelnde Geist darauf angewiesen ist, sich damit genügend zu versehen. Nur dann kann er mit Hilfe besonderer Eigenschaften eurer Umgebung, die euch unbekannt sind, bestimmte materielle Gegenstände und die Medien selbst absondern, unsichtbar machen und in Bewegung setzen. Es ist mir gegenwärtig nicht erlaubt, euch die besonderen Gesetze zu enthüllen, nach denen die euch umgebenden Gase und Fluide regiert werden. Aber bevor ein Menschenalter vollendet sein wird, ist euch die Erklärung dieser Gesetze und Phänomene enthüllt. Ihr werdet eine neue Art Medien kommen sehen, die in einen besonderen kataleptischen Zustand (Muskelstarre) fallen, wenn sie in Sitzungen in Tätigkeit treten. Ihr seht, von wie vielen Schwierigkeiten die Hervorbringung von Apporten bedingt ist. Daraus könnt ihr logische Schlüsse ziehen, daß Erscheinungen dieser Art äußerst selten sind, auch weil sich die Geister selten dazu hergeben. Es ist für sie eine gleichsam materielle Arbeit. Außerdem kommt noch hinzu, daß ihnen der Zustand des Mediums selbst trotz ihrer Energie und ihres Willens sehr oft ein unüberbrückbares Hindernis ist. So ist es also einleuchtend, daß die wahrnehmbaren Tatsachen an Körpern, ihre Bewegung und Hebung einfache Erscheinungen sind, die durch Zusammenziehung und Ausdehnung gewisser Fluide entstehen, und die durch den Willen und die Arbeit der Medien hervorgerufen werden können, wenn sie dabei von freundschaftlichen und wohlwollenden Geistern unterstützt werden. Daß ferner die Tatsachen der Überbringung vielseitig und verwickelt sind, ein Zusammentreffen von besonderen Umständen erfordern und nur von einem einzigen Geiste und durch ein einziges Medium hervorgebracht wer-

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