Das Buch der Medien

- 57 - Frage: Warum kündigen aber manche Geister Ankunft und Manifestation zu dieser Zeit und an bestimmten Tagen, zum Beispiel freitags, an? Antwort: Das sind Geister, die sich mit der Leichtgläubigkeit der Menschen unterhalten. Wenn ihr ihnen zeigt, daß ihr nicht ihre Narren seid, werden sie es auch nicht wieder tun. Frage: Kommen die Geister besonders gern zu den Gräbern, wo ihre getragenen Leiber ruhen? Antwort: Der Körper war nur ein Kleid. Sie halten sich nicht mehr an eine Hülle, die ihnen viel Schmerz verursachte, ebensowenig wie der Gefangene an seine Ketten. Der einzige Umstand, der sie noch an die Erde fesselt, ist das Gedenken jener, die ihnen teuer waren. Frage: Sind ihnen die Gebete, an ihren Gräbern verrichtet, angenehmer, und ziehen diese sie mehr dahin als anderwärts? Antwort: Das Gebet ist eine Hervorrufung, durch die Geister angezogen werden, das wißt ihr gut. Es hat umso mehr Kraft, je inbrünstiger und aufrichtiger es ist. Vor einem verehrten Grabe ist man gesammelter und der Besuch der teuren Ruhestätte ist ein Beweis der Liebe. Frage: Demnach würde unsere Annahme, es gebe von Geistern besuchte Orte, nicht ganz falsch sein? Antwort: Gewisse Geister können durch materielle Dinge angezogen werden, sie können sich an gewissen Orten aufhalten, bis die Umstände aufhören, die sie dahin gebracht haben, zum Beispiel ihre Sympathie für bestimmte Personen, die sie besuchen, oder das Verlangen, mit ihnen zu verkehren. Sind es böse Geister, wollen sie vielleicht Rache an bestimmten Personen nehmen, auch kann der Aufenthalt an einem bestimmten Orte eine auferlegte Strafe sein, weil sie dort ein Verbrechen begangen haben, das ihnen nun lange vor Augen stehen soll. Frage: Sind die besuchten Orte immer von ihren früheren Bewohnern belebt, die auch nach ihrem Tode dort weilen wollen? Antwort: Manchmal. Wird aber der einstige Bewohner ein erhabener Geist, so hält er auf seinen irdischen Wohnort so wenig wie auf den abgelegten Körper. Sind es gute Geister, halten sie sich oft in der Absicht dort auf, eine Person oder Familie zu beschützen. Aber in keinem Falle bezeugen sie ihre Anwesenheit durch unangenehme Vorfälle. Frage: Ist etwas Wahres an der Geschichte von der "Weißen Frau?" Antwort: Es ist eine aus tausend wahren Tatsachen entstandene Sage. Frage: Ist es vernünftig, die von Geistern besuchten Orte zu fürchten? Antwort: Nein. Geister, die Unfug verursachen, wollen sich eher unterhalten, als Böses tun. Bedenkt, daß es überall Geister gibt. Wo ihr auch immer sein mögt, ihr habt sie beständig an eurer Seite, auch in den ruhigsten Häusern. Manche Orte scheinen sie oftmals nur darum zu benutzen, weil sie dort ihre Gegenwart beweisen können. Frage: Gibt es auch Mittel, sie von dort zu vertreiben? Antwort: Ja, aber oft zieht dasjenige sie an, was sie vertreiben soll. Das beste Mittel, böse Geister zu vertreiben ist, die guten anzuziehen. Frage: Was soll man von der Geisterbannung, dem Exorzismus halten, den die Geistlichkeit vornimmt, um böse Geister zu vertreiben? Antwort: Habt ihr erlebt, daß dieses Mittel oft geholfen hat? Oder habt ihr nicht vielmehr erlebt, daß sich das Gepolter nach diesen Zeremonien verdoppelte? Es freut die Geister, daß man sie für den Teufel hält! - Geister, die nicht in böser Absicht kommen, können ihr Dasein auch durch Lärm ankündigen, sie können sich sogar sichtbar machen, aber sie machen nie unbe-

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