Das Buch der Medien

- 87 - Antwort: Nein, wenn die Befähigung bei einem Kinde eine spontane ist, so liegt sie schon in seiner Natur und seine Konstitution ist dafür geeignet. Das ist aber nicht der Fall, wenn sie hervorgerufen und dadurch überreizt wird. Frage: In welchem Alter kann man sich ohne Gefahr mit der Medialität beschäftigen und sie ausbilden? Antwort: Es gibt da kein bestimmtes Alter, das hängt ganz von der physischen und noch mehr von der moralischen Entwicklung ab. Es gibt Kinder von 12 Jahren, die davon weniger angegriffen werden als erwachsene Personen. Ich rede hier von der Medialität im Allgemeinen, die Medialität für physische Wirkungen ist auf jeden Fall für den Körper sehr ermüdend. Die Ausübung des Spiritismus erfordert also, wie wir sahen, viel Wissen, um der Hinterlist trügerischer Geister zu entgehen. Können schon erwachsene Menschen von ihnen betrogen werden, so sind Kindheit und Jugend infolge ihrer Unerfahrenheit diesen Gefahren noch mehr ausgesetzt. Man weiß, daß Sammlung eine unerläßliche Bedingung ist, ohne die man mit ernsten Geistern nicht in Verbindung treten kann. Da man von einem Kinde den erforderlichen Ernst und diese Sammlung nicht erwarten kann, ist zu befürchten, daß es ein Spielball schlechter Geister wird, wenn es sich selbst überlassen bleibt. Unter den günstigsten Bedingungen ist noch zu wünschen, daß ein mit medialen Fähigkeiten begabtes Kind sie nur unter den Augen von erfahrenen Personen ausübt, die das Kind über die Hochachtung, die man den Seelen der Verstorbenen entgegenzubringen hat, durch ihr eigenes Beispiel belehren. Die Rolle des Mediums bei Geisterkundgebungen — Einfluß des Geistes auf das Medium — Fähigkeiten für Sprachen, Musik, Zeichnen — Ausführungen eines Geistes über Medien Frage: Ist das Medium im Augenblick des Gebrauches seiner Fähigkeiten in normalem Zustande? Antwort: Es ist zuweilen in einer mehr oder weniger ausgesprochenen Krisis, die es ermüdet. Es bedarf daher der Ruhe. Sein Zustand weicht oft kaum merklich vom normalen ab, besonders bei Schreibmedien. Frage: Können die geschriebenen oder mündlichen Mitteilungen auch von dem im Medium einverleibten Geiste kommen? Antwort: Die Seele eines Mediums kann sich ebenso mitteilen wie jede andere. Genießt sie einen gewissen Grad der Freiheit, erlangt sie wieder die Eigenschaften des Geistes. Unter den Geistern, die ihr anruft, befinden sich einige, die noch auf der Erde einverleibt sind. Sie sprechen mit euch daher als Geister und nicht als Menschen. Warum wollt ihr, daß es sich bei einem Medium nicht ebenso verhält? Frage: Scheint diese Erklärung nicht die Ansicht jener zu bestätigen, die glauben, daß alle Kundgebungen vom Geiste des Mediums, aber nicht von anderen Geistern herrühren? Antwort: Sie haben nur darum Unrecht, weil sie es unbedingt behaupten. Es ist gewiß, daß der Geist des Mediums durch sich selbst handeln kann, aber das ist noch kein Grund, warum andere Geister nicht auch durch ihre Vermittlung handeln könnten. Frage: Wie kann man unterscheiden, ob der antwortende Geist jener des Mediums oder ein fremder Geist ist? Antwort: An der Beschaffenheit der Mitteilungen. Studiert die Umstände und die Sprache, und ihr werdet es erkennen. Es gibt Antworten, die man unmöglich dem Medium zuschreiben kann, deshalb sage ich euch: studiert und beobachtet! Frage: Da sich der Geist des Mediums in seinen früheren Existenzen Kenntnisse erworben haben kann, die er in der körperlichen Hülle vergessen hat, deren er sich aber als Geist erinnert,

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