Das große Warum

101 Innehalten Kannst du mit diesem Wort „Innehalten“ etwas anfangen? Ich verstehe darunter ein Stillhalten, ein Zur-Ruhe-Kommen und mich besinnen. Ich halte in meinem Alltag einfach mal still. Ich bin dann ganz bei mir und überdenke, was ich gerade tue. Aber vielleicht bedenke ich auch, was ich überhaupt bin und dass ich nur vorrübergehend als Mensch hier auf Erden lebe und dass ich vor allen Dingen Seele bin. Dass ich unsichtbar begleitet werde und dass mein Schutzgeist in meiner Nähe ist. Ja, so etwas denke ich dann auch manchmal. Oder ich werde ganz bewusst ruhig, schalte meine Alltagsgedanken ab und vertiefe mich ganz schlicht in den Anblick einer Blüte. Oder eines Baumes oder einer Wolke… Ich meine immer, dieses Innehalten tut mir gut. Es ist kostenlose Medizin. Es stärkt mich als Seele, und es stärkt mich sogar gesundheitlich, ruhig durchzuatmen und das Geplapper der Gedanken anzuhalten. Ich bleibe beim Spazierengehen manchmal stehen, und gucke über einen Gartenzaun. Ich finde es wunderbar, mir die Blumen und Pflanzen in Ruhe anzusehen! Oder meine Augen gehen zum Firmament, und ich lasse den Anblick auf mich wirken, die Farben, die Wolken und die Stimmungen. Und das Wiehengebirge liegt so blau in der Ferne. Und ich denke, wie gut, dass ich noch gesunde Augen habe und das alles sehen kann! Ich tanke oftmals so viel Freude bei einem Spaziergang, das können sich die Menschen vielleicht gar nicht vorstellen, die mich sehen und denken, „die alte Frau steht da schon wieder und guckt“. Ich habe jahrelange Erfahrung darin, mich so mit Freude und Kraft aufzuladen. Ich sage dir aber auch noch etwa: Sich zurückzulehnen und nichts zu tun, nur schlicht stillzuhalten, zu sinnen, zu denken und zu fühlen, kann wirklich schwer sein, schwerer als manche Arbeit - aber nötig in unserem Menschsein. Warum ist es schwer? Wollen wir nicht gerne mit uns und unseren Gedanken und Gefühlen konfrontiert sein? Wenn wir Zeit haben, dann geht unser Griff lieber automatisch zum Handy oder zur Zeitung oder zur Fernbedienung des Fernsehers. Aber wir brauchen dieses Stillhalten, so ist meine Erkenntnis. Ohne dieses „Innehalten“ sind wir nur so ein Blatt im Winde. Wenn wir still werden und bei uns selbst „einkehren“, dann verbinden wir uns mit unserem

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