Das große Warum

16 Ein Junge aus Wales Er wurde 1959 in einer kleinen Stadt im bergigen Wales geboren. An seinem Beispiel kann ich dir gut verständlich machen, wie die sichtbare Welt und die unsichtbare einander berühren. Dieser Junge war keine Ausnahme, denn es hat immer schon Menschen gegeben und gibt sie noch, die „das zweite Gesicht“ haben. Das bedeutet, sie sehen und hören mehr als du und ich. Sie können das Unsichtbare sehen. Ich habe mir diesen Paul Meek (gesprochen „Miek“) ausgewählt, weil ich ihn relativ gut kennenlernen konnte. Ich habe seine vier Bücher gelesen und habe mir eine ganze Reihe von Videos über ihn in Internet anschauen können. Er wirkt auf mich bescheiden und ehrlich. Wenn du ihm heute auf der Straße begegnen würdest, jetzt, wo er Anfang sechzig ist, würdest du nichts Besonderes an ihm sehen: Er ist klein und etwas „fest gebaut“, wie er sagen würde, und er hat ein waches, rundliches Gesicht. Er sieht völlig unauffällig aus. Aber er ist einer, der wirklich „das zweite Gesicht“ hat. In seinem ersten Buch „Der Himmel ist nur einen Schritt entfernt“ berichtet er u.a. von seiner Kindheit und Jugend. Für ihn ganz selbstverständlich sah er von klein auf die schönen (und manchmal auch weniger schönen) Farben um einen Menschen herum, die „Aura“. Du weißt vielleicht nicht, was eine Aura ist? Die Seele im Menschen strahlt etwas aus. Man könnte es als feine Energien bezeichnen. Das ist die Aura. Wir sehen sie nicht, aber so jemand wie Paul Meek konnte sie von klein auf sehen. Als sein Vater lange Zeit krank war, sah für Paul dessen Aura auf einmal so farblos aus, und der Junge konnte daran merken, wie schlecht es seinem Vater ging. Paul liebte von Kind an die Atmosphäre in der Kirche. Das Singen, das Orgelspiel und die gehobene Stimmung nahm er als liebliche Farben wahr. Er sah dann auch engelähnliche Wesen. Er war so naiv zu denken, dass das ganz normal dazugehörte, und dass alle anderen das ebenso sehen könnten wie er. Erst später erkannte er nach und nach, dass er selbst „anders“ war. Er war hellsichtig. Ansonsten war seine Kindheit und Jugend alles andere als rosig, schreibt Paul Meek. Er war das älteste von sechs Kindern. Sein Vater war Bergman wie fast alle Männer damals in Wales. Sie lebten im eigenen Haus, aber das Geld war

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