Das große Warum

20 Besondere Begabungen Das Leben ging weiter und war ausgefüllt mit Schule, Chorsingen, Kirchenbesuchen, der Mutter helfen und nun auch Klavierüben. Gesangsunterricht kam dazu, für den er sich das Geld mit Babysitten selbst verdiente. Seine Hellsichtigkeit sprach sich herum. Viele Menschen damals in Wales glaubten an eine solche Begabung, an das „zweite Gesicht.“ Und so kamen manchmal Erwachsene zu ihm, die ihn allen Ernstes fragten, ob er eine „Nachricht“ für sie hätte. Und er sprach einfach aus, was an Bildern, Worten oder Gefühlen bei ihm „durchkam“. Lieber Leser, du merkst vielleicht: Das war jetzt schon mehr als „Hellsichtigkeit“. Der Junge war nicht nur hellsichtig, sondern auch „medial“, denn er konnte so ganz nebenbei Botschaften aus dem Jenseits empfangen und weitergeben. Er war ein „Kanal“ zwischen Jenseits zum Diesseits. Und er nahm das hin. Er dachte sich nicht viel dabei, weil er ja schon gemerkt hatte, dass er „anders“ war. Er freute sich nur, wenn er den Menschen damit einen Gefallen tun konnte. Als er 14 war, lernte er eine andere Kirche kennen, die „Spiritualist Church“. Sie war äußerlich nicht viel mehr als ein Schuppen. Aber hier begegnete er Menschen, die so waren wie er: Hellsichtig, hellhörend, hellfühlend und medial. Er fühlte sich sofort wohl dort, gut aufgehoben und vor allem verstanden. Die „Spiritualist Church“ ist in England eine etablierte und anerkannte Kirche, die aber von den Mitgliedern selbst bezahlt und unterhalten werden muss. Von dieser Kirche fühlte sich der junge Paul nun mehr und mehr angezogen. Dort erkannte man auch sofort seine hohe mediale Begabung und förderte ihn sorgfältig und liebevoll. Das Folgende will ich nur kurz erzählen. Paul bekam ein Stipendium und konnte, wie er sich das sehnlichst gewünscht hatte, in London Gesang und Klavier studieren. Er ließ sich gleichzeitig nach der englischen Tradition richtig als „Medium“ ausbilden. Er wurde mehr und mehr ein „Kanal“ zwischen Diesseits und Jenseits und konnte damit Menschen helfen. Es waren sehr bewegte und lehrreiche Jahre. Mehr als in Deutschland scheint es in England Menschen zu geben, die sich zu diesem „Übersinnlichen“ hingezogen fühlen. Es scheinen dort mehr Menschen offen zu sein für das, was die meisten hier bei uns nur mit großer Skepsis zur

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