Das große Warum

81 Befriedigende Antworten finden wir aber in hochstehenden Botschaften aus der geistigen Welt. Dort wird beides in den Blick genommen, der freie Wille und die lange Zeit des Daseins der menschlichen Seele vor der Geburt. Auch ein evangelischer Pfarrer hat bei einem Vortrag, den er 1991 in Bielefeld gehalten hat, eine bemerkenswerte Antwort darauf gegeben. Es war der Pfarrer Dr. phil. Günther Schwarz (1928-2009). Er war ein genialer, unerschrockener und scharfsinniger Theologe und Sprachforscher, der sich auch zum Gedanken an die Wiedergeburt bekannte und deshalb Probleme mit seiner vorgesetzten Kirchenbehörde bekam! Er verbrachte seine letzten Lebensjahre nicht weit weg von hier, in Wagenfeld. Ich habe einiges von dem gelesen, was er gesagt und geschrieben hat. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich Günther Schwarz dafür achte! Seinen damaligen Vortrag nannte er: Leid! Unrecht! Gewalt! Krieg! Warum lässt Gott das zu? Wie konnte Günther Schwarz sich an dieses schwierige Thema heranwagen, über das sich berühmte Theologen ausschweigen? Weil er Antworten dazu hatte! Es ist mir ein Bedürfnis, etwas davon niederzuschreiben. Günther Schwarz streifte das Thema Wiedergeburt in diesem Vortrag nur kurz, ging aber in seinen folgenden Vorträgen noch ausführlich darauf ein. In diesem Vortrag ging es ihm zentral um die Frage nach Gottes „Allmacht“ im Verhältnis zu uns Menschen. Er grenzte die Frage daher ein, indem er fragte: Warum lässt Gott all das zu im Hinblick auf unsere Erde? Warum greift er nicht ein? Warum kommt seine unendliche Macht hier bei uns nicht zum Zuge? Und Günther Schwarz antwortete sinngemäß folgendermaßen: Gott hat seine Macht uns Menschen gegenüber beschnitten, indem er uns als Seelen von Anfang an den freien Willen gegeben hat, schon damals, in der ewigen Heimat. Unser freier Wille sei seine wertvollste Gabe an uns, sagte Günther Schwarz. Wir Menschen könnten jeden Augenblick entscheiden, was wir wollten. Wir hätten die „Wahlfreiheit“.

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