Das große Warum

85 Begleitet und beschützt Ich hatte schon früher überlegt, dass es doch vor allem wir Menschen sind, die all das Leid hervorrufen. Wir tun uns selbst viel Leid an, indem wir z.B. nicht gut mit unserer Gesundheit umgehen. Aber wir tun es uns auch gegenseitig an, bewusst oder unbewusst. Sogar die Naturkatastrophen gehen ja zu einem ganz großen Teil auf unser Konto, wie wir heute wissen. Trotzdem werde ich nicht wirklich damit fertig, dass gerade Kindern so viel Leid und Unrecht geschieht. Und alten, hilflosen Menschen! Auch Tieren! Es ist immer ein Schmerz in mir, wenn ich daran denke. So geht es sicher vielen von euch. Es tut nach wie vor wirklich weh. Aber trotzdem bin ich mir ganz sicher: Wir sind von Gott auf keinen Fall abgeschrieben, wir hier, fern unserer ewigen Heimat. Das ist mein Vertrauen, das ich immer schon hatte. Der Vater in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn hat ja auch nicht aufgehört, an seinen weggegangenen Sohn zu denken und nach ihm Ausschau zu halten. Und so wartet Gott, unser Vater, auch auf uns. Und so bin ich auch davon überzeugt, dass wir ständig unsichtbar begleitet und beobachtet werden. Ich bin Menschen begegnet, die mir versichert haben, dass sie nicht sehr gläubig wären, aber Schutzengel gäbe es auf alle Fälle. Und dann folgte eine spannende Geschichte, in der sie ganz knapp mit dem Leben davongekommen waren, und es wäre mit rein irdischen Dingen kaum zu erklären, dass sie heute noch leben würden. Wir sprechen immer von Schutzengeln, weil wir meinen, alles was unsichtbar ist, muss wohl ein Engel sein. Das stimmt aber nicht, wie ich schon gesagt habe. Wir können uns auch einfach nur vorstellen, dass es hilfreiche, geistige Freunde sind, ohne Flügel, die die Aufgabe haben, uns zu beschützen, zu begleiten und zu unterstützen. Durch ihre Nähe können wir auch „inspiriert“ werden. Das bedeutet, uns können Gedanken eingegeben werden, und wir wissen auf einmal, wie wir ein Problem lösen können. Oder wo der verlegte Autoschlüssel zu suchen ist. Oder es kommt eine wichtige Begegnung zustande, wo wir sagen: Was für ein Zufall! Das war aber kein Zufall, sondern Fügung. Unsere unsichtbaren Begleiter haben bestimmt schon manches Mal Begegnungen für uns eingefädelt, die

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3