Das große Warum

96 Toleranz lernen Lieber Leser, du hast dich vielleicht gewundert, dass ich weder von Glauben noch von Religionen gesprochen habe. Das war Absicht. Ich kenne Menschen, die sich mit Religion und Glauben schwertun. Denen wollte ich das Lesen meiner Zeilen nicht noch schwerer machen. Das meiste, was ich geschrieben habe, ist deshalb logisch nachvollziehbar und hat mit Glauben wenig zu tun. Es ist einfach spirituelles, also geistiges Wissen, und man kann es an vielen anderen Stellen nachlesen. Und mit diesem Wissen lebe ich. Daraus hat sich auch meine Art zu glauben entwickelt. Ich sage bewusst „meine Art zu glauben“. Denn es gibt tausend Arten zu glauben. Und jeder hat das Recht und die Freiheit, seinem Verständnis und seinem Gefühl zu folgen und mit seiner ihm gemäßen Art zu glauben oder auch nicht zu glauben. Es ist wichtig, dieses endlich zu begreifen. Bis in die heutige, moderne Zeit bekämpfen sich Menschen bis aufs Blut, weil sie meinen, sie sind es Gott (den sie vielleicht Allah nennen) schuldig. Sie meinen, sie müssen gegenüber Andersgläubigen ihren Glauben mit allen Mitteln verteidigen. Was für ein Fehlschluss! Wenn wir erkennen können, dass wir alle auf dem Weg zurück in unsere eigentliche Heimat sind, wie der verlorene Sohn, dann können wir jedem Menschen zugestehen, dass er so glaubt, wie es für ihn in dieser Inkarnation stimmig ist. (Solange er niemandem dabei Schaden zufügt.) Das ist sein Recht, und da hat niemand reinzureden. Früher hatte ich strenge Vorstellungen davon, wie man glauben sollte und wie nicht. Davon habe ich mich inzwischen weit entfernt, seitdem der Gedanke an Wiedergeburt fest in mir verankert ist. Heute weiß ich: Jede Seele wird sich unweigerlich weiterentwickeln. Von Leben zu Leben wird sie zu mehr Verstehen und Erkennen kommen. („In Klammern“ möchte ich dazu allerdings noch einen Gedanken äußern: Wenn du dich in einer Religionsgemeinschaft befinden solltest, die dir die Freiheit zum Denken nimmt, wo dir Angst gemacht wird vor ewiger Hölle und ewiger Verdammnis und wo du ständig unter Druck gesetzt wirst, sodass du immer nur mit einem schlechten Gewissen herumläufst und deines Lebens nicht mehr froh wirst - dann überleg dir gut, ob diese Gemeinschaft im

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