Der Stern von Bethlehem

- 22 - Trotz dieser überzeugenden Hinweise aus erster Hand, hat die damalige Kirche etwa 550 Jahre später, auf dem Konzil zu Konstantinopel, die Auffassung der Reinkarnation verdammt und jede Äußerung dieser Art unter Strafe gestellt. Ja, so etwas brachten die kirchlichen Würdenträger fertig. Die "Kunststückchen" aus dem Mittelalter kennen Sie ja auch und dieser Faden läuft bis in die heutige Zeit: Einfluß, Besitz, Pomp und Macht. B : Wurde der Reinkarnationsgedanke bewußt aus der Bibel entfernt? Welche Belege haben Sie dafür? G : Ob der Reinkarnationsgedanke bewußt aus der Bibel entfernt worden ist, weiß ich nicht, aber vieles deutet darauf hin und daß er durch die Übersetzungen verschleiert wurde. Die altgriechische Version des Neuen Testaments liegt uns noch heute vor. Sie wird meiner Meinung nach nicht wesentlich anders sein, als in den ersten Jahrhunderten nach CHRISTUS. Aber das muß nicht stimmen. Es gibt darin verschiedene Stellen, die erst unter der Annahme der Reinkarnationslehre verständlich werden. Es gibt jedenfalls keine konkreten Widersprüche gegen die Reinkarnationsvorstellung. Es ist allerdings eine andere Sache mit den vielen verschiedenen neuzeitlichen Übersetzungen in moderne Sprachen. Es ist nur das Dogma, und gar nicht die Bibel, das der Reinkarnationslehre widersprechen will. B : Haben Sie etwas gegen JESUS oder das Christentum? G : Gegen Jesus und das Ur-christentum habe ich gar nichts. Im Gegenteil - ich sehe JESUS als den bisher wichtigsten aller LEHRER der Menschheit. Was aber das kirchliche Dogma daraus gemacht hat, ist nicht mehr das, was JESUS seinen Jüngern lehrte! Der erste, der die ursprüngliche Lehre entfremdete, war Paulus. Das Dogma bezieht sich mehr auf ihn, als auf JESUS. Sinngemäß ist deshalb das kirchliche Dogma viel mehr paulinisch als christlich! - Aus Gründen, die wohl mit Macht und Unterdrückung des freien Denkens zu tun haben – Verhütung der Bildung einer eigenen Meinung – hat das Kirchentum die Lehre JESU entstellt und zu einem Machtinstrument umgemünzt. Die wichtigsten der urchristlichen Gnostiker hatten die wahre Lehre noch einigermaßen aufrechtgehalten, wurden aber als Ketzer bezeichnet, verurteilt und verfolgt. Die meisten von ihnen glaubten an die Reinkarnation, oder hielten sie zumindest für möglich. Es überlebte bis ins 13. Jahrhundert ein vergleichsweise unverfälschtes Urchristentum im Katharertum. Diese wohl christlichste aller Bewegungen der Geschichte der Christenheit wurde in einem veritablen Völkermord im 13. Jahrhundert bis zur letzten Frau und zum letzten Kind von der Kirche ausgerottet. Die GEBOTE von LIEBE und Nicht-Töten waren der Kirche nichts mehr wert. Es gab eine verwandte Bewegung im Manichäismus, der ein paar Jahrhunderte später im Sand der Geschichte versickerte. Der Manichäismus war ein gnostisches Christentum, das allerdings auch mit buddhistischen und altpersischen Elementen ein wenig vermischt war. Die Katharer und die Manichäer lehrten auch die Reinkarnation. - Ich empfinde mich als Christ! Aber als Anhänger des wahren Christentums, das im Kirchentum nicht mehr vorhanden ist. B : Warum hängen Sie sich eigentlich so stark in die grenzwissenschaftlichen Fragen hinein? - Was bringt Ihnen das? Probleme müssen sich lösen lassen und vor allem amortisieren. Ein paar Scheine in der Hand sind mir persönlich wichtiger als das Gesangbuch. Der Zeitfaktor spielt auch eine Rolle. G : Eben drum! - Die kurze Wegstrecke im leiblichen Anzug ist mir zu kurz. Was danach kommt, ist mir wichtiger. Daher mein Interesse. Ich kann es schlecht erklären, es ist mehr ein innerliches Gefühl, darüber mehr erfahren zu wollen. Ob ich später noch einmal zurück muß, weiß ich nicht. Ob ich freiwillig darum bitte – abwarten. B : Ich bin in der Kirchengeschichte nicht so zu Hause, allerdings die UFO-Frage und alle damit verbundene Phänomene habe ich intensiv verfolgt. Physik und Realitäten interessieren mich schon immer, dazu gehört auch die Frage bezüglich der Antigravitation und der Antimaterie. G : Donnerwetter, gratuliere! Auf halben Weg marschieren wir schon gemeinsam. Und keine Angst, den Weihrauch halte ich ihnen später schon vom Halse. B : Lieber Kollege, ich gebe Ihnen einen guten Rat: Halten Sie sich bitte von Fanatikern fern. Das bringt nichts, außer Ärger und Verdruß. Sie sahen doch sicher kürzlich die zweiteilige J. J. Rousseau-Sendung. Sagte er nicht schon vor 200 Jahren, daß Dogmatiker und Atheisten seine größten Feinde seien? Also wozu der Einsatz? Aber auf geht's - langsam. Auf die Tonbandstimmenforschung komme ich beim nächsten Besuch zurück. Prof. Bender soll ja auch davon überzeugt gewesen sein. G : Sie überraschen mich immer wieder!

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