Die Blauen Hefte

- 228 - seinen Sinnen nur zu Gast ist auf einem Stern; daß dieses UNVERGÄNGLICHE nichts von dem Stern mitnehmen kann, was es hier begehrt und erworben hat, oft mit großer Gier, mit List und Verschlagenheit. Diese Gier, ob unwissend oder nicht, zehrt an der Reinheit der Seele, trübt ihr Aussehen, verunstaltet sie. Diese unberechtigte Gier nach etwas, was nur Etwas zu sein scheint, verzerrt die Seele, gräbt Unschönes in die Seelengestalt hinein, sie nimmt Schaden, der nicht so schnell wieder gutgemacht werden kann. Der Mensch ist es, der die Möglichkeit hat, Dingen nachzujagen, die vergehen, die er nicht mitnehmen kann in eine WELT, wo diese Dinge nichts mehr bedeuten, oder über diesen Dingen der Vergänglichkeit der Welt zu stehen und sie als das anzusehen, was sie sind. Ein Leben ohne Gier und Begehrlichkeit, ein Leben ohne Schaden an seiner Seele zu nehmen, verschönt die Seele, läßt sie heller, lichter, freudiger und liebevoller werden. Es bringt der Seele den schönsten Schmuck, so schön und glänzend, wie es keinen Schmuck in der Welt der Vergänglichkeit geben kann. Eine Seele, die nur Liebe und Dankbarkeit, Weisheit und Freude ist, scheint durch den Körper hindurch - heller, anziehender und strahlender, als der hellste Edelstein. Ein Mensch ohne Neid und Begehrlichkeit, ein Mensch, der nicht strebt, die Welt zu gewinnen, ist die Offenbarung des wahren Menschen, denn er weiß: "Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele!" 06. August 1965 Wenn du alles versuchst zu lieben, was dich erschreckt, wird es eingehen in die Harmonie der göttlichen STRÖME. "Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen, tuet wohl denen, die euch hassen", sprach JESUS. Versucht, dieses zu tun! In diesen Worten ist die Harmonisierung der Menschenoffenbarung gesagt, und mehr kann darüber auch nicht gesagt werden. Deutlicher kann es nicht ausgedrückt werden, aber es muß tief in die MENSCHENHERZEN fallen und alsda wirken und werken, bis es zum Menschendenken gehört. - Es klingt dir zu einfach? Es ist auch einfach! Warum aber versuchst du es nicht zu tun? Laß dich nicht vom Ruhm der Welt betören, es ist Schall und Rauch. Liebe, wer sie gibt und immer nur gibt, dem fließen die KRÄFTE der göttlichen Liebe zu, auf daß er immermehr lieben kann und diese Liebe über alle Kosmen verströme. Schließt die Augen, und schaut zum DRITTEN AUGE auf eurer Stirn, und meditiert über diese Worte. Ein STROM DER LIEBE wird euren HERZEN entquellen und ihr seht ihn dahinströmen, über eure Erde hinaus zu den Sternen und Sonnen. Wer die Augen offen hat, sieht das Gras wachsen - wer schläft, hört nicht einmal den Donner. Du hast deine Sinne bekommen, um die Wunder der Schöpfung aufzunehmen in dein HERZ, um sie alsda darzubringen auf dem Altar der Andacht und Dankbarkeit. 10. August 1965 - 15:30 Uhr Es ist wichtig, unterscheiden zu lernen, was auf welche BEWUßTSEINSSTUFE gehört und was auf eine andere. Der MENSCHENGEIST beginnt zu erkennen, was er ist und welche Bewußtseinsstufen er bereits hinter sich gebracht hat und welche er beginnt zu betreten. Bisher unbegreifliche Dinge fangen an, real zu werden, vom Menschen als das erkannt, was sie schon immer waren, aber unerkannt. Zu jeder Zeit des Überganges gibt es Wirrnisse und Zwischenstufen, die überwunden werden müssen. Der Weg der Evolution geht nach oben und muß von der Menschheit, von allen Menschen, gegangen werden. Bei jeder bedingten Höherentwicklung tauchen frühere Erkenntnisstufen wieder auf. Der Mensch spürt, daß etwas im Gange ist, und möchte teilneh-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3