Die Blauen Hefte

- 230 - Jede Zeit hat ihre eigene Deutung der Worte, und ihr erkennt nur so ihre wahre Bedeutung, die der Jetztzeit entsprechend ist, wenn ihr euch an keine festen Begriffe klammert. Wir leben im ewigen Jetzt, wenn wir die Schriften der Erleuchteten recht zu deuten wissen, und wir können sie verstehen, wenn wir sie anschauen, so, als würden wir sie das erste Mal hören und hätten vordem nie eine Deutung dafür gehabt, hätten nie vorher diese Worte gehört. Stets werden wir sie so neu deuten und verstehen können. Dieses Anschauen ohne Vorurteile ist der beste und sicherste Weg zu wahrer Erkenntnis, und zu wahrem Fortschritt. Schaust du etwas an, mit schon vorher gebildetem Urteil, so bleibt dir jede wahre Erkenntnis verschlossen und die wunderbarsten Offenbarungen bleiben dir vorenthalten. Schaust du aber alles an, als hättest du es noch nie gesehen, offenbart sich dir eine Welt von Einsichten und Erkenntnissen, die du kaum ahnen kannst. Wenn du dich zum Beispiel in den Anblick einer Blume vertiefst, wird sie sich dir so zeigen, wie sie ist. Du wirst ihren Werdegang sehen kön- nen, daß ihrer Farbe, ihrem Duft, ihrer Gestalt eine bestimmte Schwingung zugrunde liegt, wirst erkennen, daß eine Änderung dieser bestimmten Schwingung etwas anderes entstehen ließe als das, was du vor dir hast. Du wirst erkennen, daß, wenn die KRAFT, die dieser Schwingung zugrunde liegt, die sie schwingen läßt, sich in sich zurückzieht, nichts mehr sein würde, und du wirst die Größe und KRAFT erkennen, die alles, alles ist, und wirst dich durch die stille, vorurteilslose Betrachtung eins fühlen lernen mit aller Schöpfung und deinem SCHÖPFER selbst. "So ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das Himmelreich nicht schauen." 03. Oktober 1965 Warum möchtet ihr alles von uns wissen, was zu erforschen ihr berufen seid? Könnten wir euch die Freude des Entdeckens nehmen, da wir euch lieben mit heißem Herzen? - Ist es nicht ein erhebendes Gefühl, den Gipfel eines Berges erstiegen zu haben, und wäre es nicht langweilig, von jemandem hinaufgesetzt zu werden und dadurch den Stolz auf die eigene Leistung vorenthalten zu bekommen? - Ist es nicht herrlich, selbst eine Leidenschaft oder Unart überwunden zu haben, mit viel Mühe und Plage? - Ist es nicht herrlich, selbst etwas entdeckt zu haben, selbst etwas geschaffen, etwas erworben zu haben an GEISTIGEM GUT, was wahrer Besitz ist, den keine Macht mehr nehmen kann? 05. Oktober 1965 Menschen, die Sonne, Wind, Regen, Wasser, Erde und alles Lebendige lieben, sind zumeist fähig, auch die Gedanken und Worte AUßERIRDISCHER LIEBENDEN zu hören, Bilder zu sehen und Liebe zu empfangen. Je unabhängiger ein Mensch ist von allen Dingen, die der Rost und die Motten fressen, desto klarer sind seine Gedanken, desto reiner ist sein HERZ. Sammelt nichts, was dem Leben nicht dient, hängt euer HERZ nicht an leblose Dinge, liebt das Leben und lebt um des Lebens willen. So ihr hortet und sammelt und eure Zeit mit unnützem Denken vergeudet, eure Worte toten Dingen leiht, hindert ihr das Leben, das immerzu fließt und nach voller Entfaltung drängt. Wir wissen genau, in welches Haus und in welches HERZ unsere Worte kommen, die ihr liebevoll dienend für uns verbreitet. Wir bitten euch: Haltet aus! Mit der Durchführung unseres Planes sind für euch allerlei Schwierigkeiten verbunden, welche irdisch bedingt sind, aber es liegt auf euren Händen unser Segen, solange eure Arbeit in Liebe getan wird. Durch euer Tun und Handeln schreitet ihr, euch selbst unbemerkt, fort, und eurer Seele wachsen die

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