Die Blauen Hefte

- 255 - Lerne hinter dem Sichtbaren das UNSICHTBARE zu erkennen, hinter dem Materiellen das GEISTIGE, NICHTMATERIELLE. Das Primäre ist die GEISTIGE IDEE, ohne die nichts sich in der Erscheinungswelt zeigen kann. Alles lebt und webt in zwei Welten: Es tritt hervor aus der NICHTMATERIELLEN WELT, erfüllt sich und verschwindet, löst sich auf in KRAFT, die nicht mehr sichtbar, wohl aber existent ist, um dann wieder in die Erscheinungswelt gerufen zu werden, in ewigem Wechsel, in ewigem Fluß allen Lebens. Nichts geht verloren, nichts kommt neu hinzu - alles ist - aber es fließt, es bewegt und wandelt sich, es erscheint als Sicht- bares und verschwindet ins UNSICHTBARE. Alles dieses Schwingen und Fließen ist aus- gehaucht vom ATEM GOTTES und wird von IHM getragen, gedacht. Für uns Menschenwesen unvorstellbar und ewig unfaßbar, uns aber zu immer neuem Staunen zwingend. * * * Seid stille, und ihr spürt den Hauch der Unendlichkeit. Ihr selbst erlebt euch als GEISTIGES WESEN, das sein Kleid anzieht und ablegt, das ewig war und ewig ist, mit allem Geoffenbar- ten ein Bestandteil der ALLSCHÖPFUNG. Spürt, daß nichts ohne das andere sein kann! Es ist eine irrige Idee zu meinen, es gäbe Einzelwesen. Bedenkt doch, ihr Erdenmenschen atmet alle die eine Luft, die eure Erde umspült, ihr seid noch gezwungen, ein Erdenleben lang alle zusammen auf dem einen Stern zu bleiben, alle Gedanken gehen durch euch hindurch, die auf der Erde gedacht werden, und euch alle bescheint eine Sonne. Euch alle treffen KOSMISCHE STRAHLEN und GEDANKENWELLEN, die von außen auf die Erde gezielt werden. Ihr lebt alle in einem Haus, ihr seid alle aus der einen QUELLE geflossen, und euch erhält der EINE EINZIGE, der das Weltenall erhält. Wie könntet ihr einander noch hassen oder gar töten? - Wer bedroht wen? - Ihr hasset euch selbst, wenn ihr hasset, und ihr tötet euch selbst, wenn ihr tötet. Das soll sagen, daß ihr, wenn ihr die natürliche Entfaltung eines Mitlebenden behindert, ihr eure Entfaltung stört, die vollkommen gedacht ist. - Denkt darüber nach! * * * Liebe ist Fürsorge, Behüten, Segnen, Leben erhalten. Wer wahrhaft liebt, vergißt sich selbst und VERSTRÖMT sich über alles Leben. Nur die selbstlose Liebe, die also sich äußert, ist Liebe. Zumeist meinst du zu lieben, aber schaue dir deine Liebe an, wie arm und egoistisch sie ist: Habenwollen, besitzenwollen, genießenwollen, nennst du das Liebe? - KOSMISCHE LIEBE kann sich im Kleinen und im Weiten äußern und muß von INNEN her STRÖMEN. Sie zeigt sich in der Fürsorge für alles Leben und STRÖMT über alles, was da lebt, sei es ein Stein, eine Pflanze, ein Tier oder ein Mensch; sie erbarmt sich und liebt um der erhaltenden, segnenden Liebe willen. Alles, was dich noch selbst berührt, ist keine Liebe. Solange du nicht Liebe bist, ganz Liebe, kannst du noch nicht wahrhaft lieben. - Wir lieben euch! 06. März 1966 - 12:30 Uhr Das ist es, was ein Menschenwesen erreichen möge: Die Erkenntnis der kosmischen Zusam- menhänge. Sobald der Mensch zu diesen Erkenntnissen vorgedrungen ist, und die GESETZE anfängt zu begreifen, die seinem Sein und allen ihm erkennbaren Seinsformen zugrunde liegen, weiß er bewußt zu leben, und weiß er um seine MACHT, kennt aber auch die Folgen, die jeder seiner Gedanken im Gesamtgeschehen nach sich zieht. Es ist ihm dann das Leben eine ungeahnte Freude. Immer neue Offenbarungen machen ihn reicher, glücklicher und dankbarer. Immer neue Erkenntnisse und Wandlungen führen ihn hin zum wahren, göttlichen Menschen, der sich in seiner Vollendung mit dem GÖTTLICHEN vereint.

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