Reinkarnation - eine urchristliche Lehre

- 12 - Dies bringt uns zur nächsten Frage, der Frage nach dem Teufel als "Fürsten dieser Welt" (Joh. 12, 31; 14, 30) und seiner Stellung in der Schöpfung. 4. Die Offenbarungslehre von den guten und bösen Engeln Das IV. Laterankonzil (1215) hat die Engellehre zum Dogma erhoben: ". . . Er (= Gott) hat in seiner allmächtigen Kraft zu Beginn der Zeit in gleicher Weise beide Ordnungen der Schöpfung aus dem Nichts geschaffen, die geistige und körperliche, d. h. die Engelwelt und die irdische Welt und dann die Menschenwelt, die gewissermaßen beide umfaßt, da sie aus Geist und Körper besteht. Denn der Teufel und die anderen bösen Geister sind von Gott ihrer Natur nach gut geschaffen, aber sie sind durch sich selbst schlecht geworden. Der Mensch jedoch sündigte auf Eingebung des Teufels . . ." (DS 800) Zur Teilung der Engelwelt in eine gute und eine böse sagt der Dogmenkommentar: "Die guten Engel, die die Prüfung bestanden, gingen zum Lohn dafür in die Seligkeit des Himmels ein, während die bösen Engel, die die Prüfung nicht bestanden, der ewigen Verdammnis verfielen." (Ott S. 144) Dieser Abfall eines Teiles der Engel aus dem Himmel in die Hölle, der sog. Engelsturz, wird hergeleitet durch: 2. Petr. 2, 4: "Gott hat die Engel, die sich versündigten, nicht verschont, sondern hat sie den finsteren Höhlen der Unterwelt übergeben, um sie zu verwahren für das Gericht." Und durch: Judas 6: "Auch die Engel, die ihre Würde nicht wahrten, sondern ihre Stätte preisgaben, hält er für das Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln in der Finsternis in Verwahrung." Aus dem Evangelium des Johannes (8, 44) ist klar zu belegen, daß der Sturz der sündigen Engel in die Gottesferne, d. h. die Hölle, vor der kosmischen Zeit gelegen haben muß. Ob diese Hölle allerdings ewig, d. h. nie endend ist, kann mit den zitierten Schriftstellen jedoch nicht bewiesen werden, da die Verwahrung nur bis zum Tage des Gerichts dauert. Bis zu diesem Zeitpunkt besitzt allerdings der Teufel eine gewisse Macht über die Menschen, da er der "Fürst dieser Welt ist" (Joh. 12, 31) und umhergeht "wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge" (1. Petr. 5, 8). Aus den bisher dargelegten Aussagen der Kirche geht hervor, daß Gott reine Geistwesen, Engel genannt, schuf, diese einer Prüfung unterzog, die ein Teil von ihnen nicht bestand. Diese fielen aufgrund freier Willensentscheidung unter Führung des Luzifer von Gott ab und wurden als Teufel oder Dämonen in die Hölle verstoßen. Die rein gebliebenen Engel verblieben weiterhin in der himmlischen Anschauung Gottes. Zwischen Engeln und Teufeln steht als neue Gattung der Mensch. Er ist durch seine Seele auch ein Geschöpf des Himmels, durch seinen Leib hat er aber teil an einer Erbsünde der Stammeltern, die schwerwiegende Folgen für sein irdisches Dasein hat. So ist sie die Ursache für die Beschwerden und die Sterblichkeit des Leibes. 5. Die Lehre der Kirche von den letzten Dingen Warum ist der Mensch sterblich und nicht unsterblich wie die Geistwesen?

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