Reinkarnation - eine urchristliche Lehre

- 35 - Sobald die Seele in den physischen Körper eintritt, stößt die Grundtendenz, das ewig Absolute, diese sieben Grundgewänder aus, die nach und nach in den Körper des Säuglings eindringen. Die Seele ist beim Eintritt in den Körper meist sehr klein, oftmals nur faustgroß. Da das einstmalig reine Geistwesen unrein wurde, falteten sich die reingeistigen Ebenen; die Seele hat sich eingeschachtelt, so daß dadurch die reinen geistigen Ebenen nicht zu belasten sind. So ist der Seele bewußter Zustand in der Nähe der Hirnanhangdrüse und ist mit dem menschlichen Gehirn verbunden. Die Seele, das nun kleine inkarnierte Gebilde, kann sich nur erweitern, wenn der Mensch diese Bewußtseinsevolution anstrebt. Wenn sich ein Bewußtseinstor ganz öffnet, dann hat der Mensch eine Reinigungsebene absolviert. Die Seele hat sich sodann eines Seelengewandes entledigt. Je mehr Zentren sich erschließen, um so erleuchteter wird der Mensch. Die Seelengewänder lösen sich nach und nach auf. Die reinen Ebenen, die bis dahin einge-schachtelt waren, erweitern sich und dringen von außen nach innen in den Menschen ein. Daraufhin entstehen im Menschen geistige Ströme, die im physischen Körper fühlbar sind. Dadurch erhält der Mensch den Beweis, daß die Kraft Gottes im Menschen ist. Wer nicht das Gesetz des Vaters lebt, der wird die Bewußtseinstore nicht öffnen, er bleibt als Seele gebunden. Diese Bindung kann Jahrtausende, im Geiste gesehen, sogar Äonen dauern. Aber jede Seele muß die Stufen zum Leben gehen, das heißt die Gewänder von der Ordnung bis zur Barmherzigkeit ablegen, auf daß sich die innere Reinheit, die ewigen Himmel erschließen kann. In einer belasteten Seele hat sich die Seelenstruktur verändert. Das hat zur Folge, daß sich die Seele nach einer geraumen Erdenzeit vom menschlichen Dasein, daß heißt von ihrem Körper, löst, weil der Geist, der Wesenskern der Seele, seine Kräfte zurücknimmt und dadurch die irdische Hülle abstößt. Nach der Entbindung der Seele von der menschlichen Hülle dehnt sich das Seelengebilde gesetzmäßig und nimmt sogleich wieder eine feinstoffliche Körperform an, die, je nach ihrem Bewußtseinsstand, in den unterschiedlichen Regionen der Fallschöpfung weiterlebt. Umgekehrt verkleinert sich wiederum beim Eintritt der Seele in eine menschliche Daseinsform die Seelenstruktur. Diese Veränderungen der Seelenmasse vollziehen sich durch das Einatmen des Geistes, der als Wesenskern in der Seele wirkt. Nur äußerlich gleicht die menschliche Form als solche der ätherischen Form der Geistwesen. Das Geistwesen in seiner Reinheit ist - im Gegensatz zur grobstofflichen, materiellen, alternden und sterblichen Hülle - ebenmäßig, schön und ewig jung. Der Anblick eines Menschen ist jedoch nicht immer erhebend, wenn sich im Erdenkleid die ehemaligen Vergehen widerspiegeln, seien sie von früheren oder von der derzeitigen Einverleibung. Die himmlisch reinen Wesen sind vollkommen und bilden ein absolut reines und vollkommenes Ebenbild Gottes. Alle positiven und negativen Empfindungen, Gedanken und Handlungen des Menschen werden vom ewigen Geist registriert. Die Seele ist das Buch des Lebens. In dieses ätherische Gebilde graviert sich die Empfindungs-, Denk- und Handlungsweise des Menschen ein. Beim Ableben eines Menschen erlöschen dessen negative und positive Kräfte nicht. Die Seele, die sich vom Körper löst, nimmt alle Eigenschaften des Menschen mit in ihre neue Lebenssphäre. Dort setzt sie u. a. ihr vernichtendes oder aufbauendes Wirken fort und beeinflußt die Menschen und Seelen, die auf ihrer Schwingungsebene leben.

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