Reinkarnation - eine urchristliche Lehre

- 58 - muß, wird im gegenwärtigen Leben auf sie das Mittel der Tugend angewandt, um diese Wunden zu heilen. Bleiben sie im gegenwärtigen Leben unheilbar, so ist die Heilbehandlung dem (einen?) künftigen Leben vorbehalten."91 Clemes v. Alexandria, Mahnrede IX, 82, 4, 7 "Denn wenn ihr nicht wieder wie die Kinder werdet und wiedergeboren werdet, wie die Schrift sagt (Mt. 18, 3; Joh. 3, 5) dann werdet ihr euren wahren Vater nicht erlangen und niemals in das Himmelreich eingehen. Denn wie kann es dem Fremdling erlaubt sein, heimzukommen? . . . Erstgeborene Kinder aber sind wir, die Pflegekinder Gottes, die wahren Freunde des Erstgeborenen, die wir als erste unter allen Menschen Gott erkannt haben, die wir zuerst aus den Sünden herausgerissen worden sind, die wir uns als erste vom Teufel getrennt haben.92 Clemens v. Alexandria, Teppiche IV, 160, 3 "Denn indem so eine Geburt auf die andere folgt, will sie uns im allmählichen Fortschreiten zur Unsterblichkeit führen."93 Augustinus, Bekenntnisse 1, 6, 9 "Sage mir, Gott, Deinem Flehenden, sag es, Erbarmer, Deinem Armen, ob mir nicht irgendein Leben schon verlebt war, auf welches mein Kindesanfang erst folgte . . . Was aber war noch vor dieser Zeit, meine Wonne, mein Gott? War ich da irgendwo, und war ich irgendwer?"94 Hieronymus, epistula ad Demetriadem "Die Lehre von der Wiederkehr wurde seit den allerersten Zeiten den Wenigen verkündet als ein überlieferter Glaube, der nicht öffentlich verkündet wurde."95 Synesius, Über die Träume "Die Philosophie spricht von der Seele, die auf dem Wege der Wiederverkörperung zur Entfaltung gelangt. Die Seele, die nicht unmittelbar in die himmlischen Reiche zurückkehrt, muß viele Leben durchschreiten."96 Nemesius "Gemeinsam ist allen Griechen, welche die Seele für unsterblich erklären, der Glaube an ihre Wanderung von einem Körper zum anderen."97 (gemeint ist hier nicht Seelenwanderung im buddh. Sinne [oder auch in Tiere], sondern die Reinkarnation.) Hieronymus, epistula 98, 11 "Was aber soll es bedeuten, wenn er (Origenes) erklärt, die Seelen würden wiederholt an Körper gefesselt und wieder von ihm getrennt . . .?"98 d) Patristische Belege zum Gesetz von Ursache und Wirkung (Karmagesetz) Philos von Alexandria, Leben Mosis I, 326 "So werdet ihr denn durch eure Eile im Sündigen auch eure Strafen beschleunigen. Die gerechte Strafe pflegt nur langsam sich in Bewegung zu setzen, aber einmal in Bewegung erreicht und erfaßt sie rasch die Fliehenden."99 91 Gregor, Katechetische Rede, a.a.O., S. 47 92 Clemens, Mahnrede, a.a.O., S. 159f. 93 Clemens, Teppiche IV, a.a.O., S. 108 94 Augustinus, Bekenntnisse, a.a.O., S. 23ff. 95 Zitiert nach Schmidt, K. O., a.a.O., S. 42 96 Zitiert nach Schmidt, K. O., a.a.O., S. 44 97 Zitiert nach Schmidt, K. O., a.a.O., S. 35 98 Zitiert nach Görgemanns-Karpp, Origenes, a.a.O., S. 279 99 Philos, Band I, a.a.O., S. 295

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