Reinkarnation - eine urchristliche Lehre

- 76 - übertrug er jeder einzelnen gefallenen Seele einen Teil der positiven Urkraft, einen Teil seines Erbes. Dieser Christusfunke wirkt nur als zusätzliche energetische Stütze in der 4. Seelenhülle jedes Menschen und jeder Seele. Diese Kraft hat den zweiten Abfall, die weitere Degeneration der Seelen und des Menschen sowie den schließlichen Zerfall verhindert. Die Erlösung, das Ausfließen des einen Drittels der positiven Urkraft in jeder Seele brachte die Wende im Fall. Durch diese zusätzliche Christus-Gotteskraft in uns ist uns wieder der Weg zurück in unsere ewige Heimat des Geistes und der Vollkommenheit möglich. Unsere Rückkehr in die Absolutheit der reinen Himmel erfordert aber noch eine erhebliche Eigenleistung eines jeden Menschen und jeder Seele. Die Folge der Erlösung wird dem Menschen niemals in einer christlichen Konfession durch Taufe und Sakramentenempfang ohne eigenes Zutun zuteil, sondern nur, wenn der ,Mensch seine ganze Kraft einsetzt, um die Tugenden der Bergpredigt täglich und in jeder Lebenslage zu leben! Der Abschluß der Erlösung ist das bewußte Wieder-Hinziehen der Seele zum Licht, ist eine geistige Evolution nach oben, wobei der Mensch mehr und mehr seine Ichbezogenheit aufgibt und das Grundgebot aller Gebote verwirklicht: die allumfassende Liebe zu Gott, seinem himmlischen Vater und zum Mitmenschen, zu Freund und Feind, aber auch zu aller geschaffenen Kreatur im Tier-, Pflanzen- und Mineralreich. Dazu bedarf es keiner Theologen, das erfordert keine die innere Freiheit einschränkenden menschlichen Dogmen und Glaubenssätze. Es erfordert keine Bindung an Menschen, Gruppen oder kirchliche Institutionen. Diesen Pfad von der Selbsterkenntnis, der Läuterung und Reinigung der Seele bis hin zur persönlichen Gotteserfahrung im Innersten der eigenen Seele muß jeder Mensch selber gehen: So setzt er die wirkliche Nachfolge Christi in die Tat um. Hätte die Institution Kirche die Menschen diesen inneren Weg gelehrt, ja hätten die Theologen ihn selbst gelebt - denn nur wenn sie den Weg leben, erstrahlt die göttliche Kraft in ihnen und kann durch sie ausstrahlen -, dann wäre vielen Seelen die immer wiederkehrende Einverleibung in das Fleisch erspart geblieben; die Priester und Pastoren hätten einen wahrlich großen Beitrag geleistet, sich und die auf sie hörenden Seelen vom Rad der Wiedergeburt zu lösen. Ohne das Wissen um die Reinkarnation sind echter Glaube und Gottvertrauen nur schwer möglich, da der Mensch Gott als ungerecht empfinden muß, angesichts der Ungleichheiten in den menschlichen Seins- und Lebensbedingungen und dem Schicksal. Ohne dieses Wissen blieben und bleiben fernerhin Tür und Tor geöffnet dem alleinigen Zweck- und Nützlichkeitsdenken, dem Materialismus, der Verstrickung des Menschen in äußerer Welt, Machtstreben, Zynismus, bis hin zur Gottferne. Die Folgen geistiger Verengung unter dem Einfluß der christlichen Kirchen hat Rudolf Bubner (a.a.O., S. 96) klar erkannt und formuliert: "Was die Kirche vorbereitet hat, vollendet das materialistiche Bewußtsein, für das Geburt und Tod keine Schwellen mehr sind, keine Tore in andere Seinsformen, sondern absolute Grenzen, Anfang und Ende einer jeden Person." Ohne dieses Wissen besteht wenig innere Freiheit, sondern Abhängigkeit von äußeren Bindungen bis hin zu der Gefahr, von Ideologien und fanatischen und sektiererischen Bestrebungen, gleich welcher Art, gefangengenommen zu werden. Ohne dieses Wissen gibt es nur geringen Ansporn, sich zum Höheren zu entwickeln, da der Mensch sich gar nicht bewußt ist, daß sein in der Vergangenheit Erworbenes an ihm haftet und wirksam ist.

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