Spirituelle Sterbebegleitung

- 11 - verspüre ich selbst heute noch aufkommende Traurigkeit, die die Kinder betrifft, die ihre Mutter nicht mehr sehen durften. Doch Ruth hatte das so entschieden, weil es ihr wehtat, ihre Kinder zurücklassen zu müssen. Ich wußte nicht, wann sie sterben würde und konnte sie deshalb nicht begleiten. Eines Tages bekam ich einen Anruf von ihrem Mann, der kurz mitteilte, daß Ruth vor zehn Minuten gestorben sei. Er bat mich, eine Meditation für sie durchzuführen. Kurz nach diesem Telefongespräch habe ich mich auf die Meditation vorbereitet… Kaum hatte ich mich versenkt, sah ich vor meinem inneren Auge eine Art silberner Wirbelwind auf mich "zugeschossen" kommen. Ich sah das Gesicht der "Verstorbenen" und sie sprach: "Therése tue mir einen Gefallen und rufe meinen Mann an. Sage ihm den folgenden Satz: "…"2 Ich konnte damit absolut nichts anfangen. Sie sagte: "Ich weiß, daß du mir diesen Gefallen tun wirst." - So schnell wie sie gekommen war, zog sich der silberne Wirbel zurück und Ruth war verschwunden. - Ich ging zum Telefon und rief ihren Mann an. Ich wußte nicht, daß er schon auf den Anruf wartete. Ich erzählte von meiner Begegnung mit Ruth und sagte ihm den Satz… Natürlich wollte ich wissen, was das Ganze zu bedeuten hatte. Er erklärte mir, daß Ruth und er eine Verabredung getroffen hätten. Sie hatten sich diesen Satz ausgedacht, der für Unbeteiligte keinen Sinn ergab. Für ihn sei dieser Satz das Zeichen dafür, daß seine Frau im Jenseits gut angekommen sei. - Ich war sprachlos! - So schloß sich der Kreis. Das vierte Beispiel Noch im selben Jahr verstarb mein Schwager. Er war über viele Jahre todkrank gewesen und siechte nur noch dahin. Er konnte nicht sterben. Eine sehr komplizierte Ehe lag hinter ihm, und meine Schwester konnte ihm vieles nicht vergeben. Immer wieder habe ich mit ihr darüber geredet und versucht, ihr klarzumachen, daß ihr Mann erst dann sterben könne, wenn sie ihm vergeben hätte. Doch leider konnte sie das nicht… Das alles mit anzusehen und darüber hinaus die spirituellen Hintergründe zu kennen war für mich schwierig. Ich fuhr mit meiner Schwester auf die ostfriesische Insel Juist, in das dortige Inselhospitz. Dort hatten wir Ruhe und konnten an ihrem Problem arbeiten… Sie erkannte ihren Anteil an der komplizierten Ehe, was dazu geführt hatte, daß die Ehe zu einer Versorgungsehe geworden war. Jeder lebte für sich sein Leben. … Grundsätzlich hatte sie aber ihre Anteile daran erkannt, die mit zum Misslingen der Partnerschaft geführt hatten - und war jetzt bereit, zu vergeben! – Zuhause fand eine liebevolle Versöhnung und Vergebung statt. Sie hat mit ihrem Mann über alles gesprochen und auch ihn um Vergebung gebeten. Es muß eine sehr berührende Versöhnung gewesen sein. Drei Tage später verstarb ihr Mann. Ich hatte meiner Schwester versprochen, wenn ihr Mann verstorben sei, würde ich zu ihr kommen und bis zur Beerdigung bei ihr bleiben. So bin ich am nächsten Tag zu ihr gefahren. Auch ihr Sohn aus München war angereist und kümmerte sich um alle Regelungen, die nötig waren. Meine Schwester und ich übernahmen den Rest. Sie erzählte mir von dieser unglaublich berührenden Versöhnung mit ihrem Mann und von den ihnen noch verbliebenen drei Tagen, als zwischen beiden wieder "der Himmel auf Erden" war, weil sie sich versöhnen konnten. Beide hatten sich von einer schweren Last befreit! 2 Leider habe ich den sehr kuriosen Satz vergessen.

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