Spirituelle Sterbebegleitung

- 13 - Zuhause setzte ich mich hin und fragte meinen geistigen Lehrer, ob ich etwas tun könne, um Marianne den Übergang in das Geistige Reich zu erleichtern. Meine Frage wurde bejaht. Ich sollte jeden Tag eine bestimmte Meditation durchführen, in der es darum geht, sich zunächst selbst in eine sehr hohe Schwingung der Dankbarkeit und Liebe zu bringen. Diese ermöglicht den wichtigen geistigen Schutz, um dann mit einer Seele in Kontakt treten zu können. Ich schloß meine Augen, konzentrierte mich und der soeben beschriebene innere Abgleich begann… Plötzlich sah ich Marianne vor meinem inneren Auge, in ihrer mir bekannten Gestalt, in Begleitung von zwei Lichtwesen. Wir begrüßten uns und konnten über alles reden, was es zu bereden gab. Wir sprachen über ihr gesamtes Leben, wie sie mit ihrem Leben umgegangen ist und wie sie sich stets bemüht hatte, aus allen Situationen, die sich ihr in den Weg gestellt hatten, das Beste zu machen. Ihre größte Sorge war ihr Sohn, der ihr von klein auf bis heute Sorgen bereitet. Er ist schon Mitte dreißig, kommt aber nicht auf die eigenen Füße. Ich erinnerte sie an all die liebevollen Maßnahmen, die sie unternommen hatte, um ihren Sohn zu unterstützen, was nur eine liebende Mutter vollbringen kann. Doch jetzt gehe es um das Loslassen der irdischen Lebensebene und darum, daß sie sich keine Sorgen machen muß. Ihr Ex-Mann würde auch weiterhin für den gemeinsamen Sohn sorgen, so, wie er das bisher immer getan hatte. Das wußte ich genau, und das konnte ich ihr auch glaubhaft machen. Ich sagte: "Lasse alle Sorgen los und gehe in Frieden in das Licht." – Auf diese Weise bin ich jeden Tag mit ihr zusammengetroffen und jeden Tag konnte ich mit ihr andere Aspekte aus ihrem Leben besprechen, einfach so, wie ich inspiriert wurde. Ich sah aber auch, daß sie täglich schwächer wurde… Am fünften Tag, kurz bevor ich mit der täglichen Meditation begann, bekam ich einen Anruf. Es war Mariannes Schwester. Sie sagte, daß das Krankenhaus angerufen hätte und ihr mitgeteilt habe, daß Marianne in den nächsten 12 Stunden sterben würde. Ich sammelte mich zur Meditation… Wieder kam Marianne zu mir. Doch dieses Mal wurde sie von den zwei großen Lichtwesen gestützt. Ihr Körper schien fast transparent. Ich sagte unter anderem: "Jetzt geht es für dich nur noch um das Loslassen dieses Erdenlebens." – Doch es gab Punkte, über die wir noch nicht gesprochen hatten. Es handelte sich um Vorkommnisse in ihrem Leben, die sie sehr gekränkt hatten. Ich beruhigte sie und sagte: "Wenn diese Menschen erkennen könnten, wie stark sie dich gekränkt haben, dann täte ihnen das heute sehr leid. Ich möchte dich im Namen derjenigen, die das verursacht haben, um Vergebung bitten." - Ich benannte jede einzelne Person, die daran beteiligt war und sagte ihr: "Der Tag wird kommen, an dem diese Seelen erkennen werden, was sie dir angetan haben. Und damit du jetzt loslassen kannst vergib ihnen - und dann gehe in Frieden und Vertrauen auf die andere Seite des Lebens." Auf einmal veränderte sich das Bild: Marianne stand nicht mehr vor mir - dafür saß ich plötzlich in Hamburg an ihrem Krankenbett!! - Mein Geistführer beruhigte mich und sagte: "Halte jetzt deine rechte Hand über ihren Kopf und deine linke Hand an ihre Füße und lasse Licht durch ihren Körper strömen." Ich tat wie gewünscht. Marianne erklärte ich, was ich machte, daß jetzt Licht durch ihren physischen Körper hindurchfließen würde, um ihr die letzten Anspannungen zu nehmen. Ich hörte noch wie mein Geistführer sagte: "Lasse das Licht in Ruhe fließen." Dann verlor ich jegliches Zeitgefühl… Plötzlich betraten sechs große Lichtwesen den Raum und nahmen um das Sterbebett Aufstellung. Die Wesen unterschieden sich untereinander stark, durch ihre wunderbaren Lichtfarben. Eines von ihnen stand am Kopfende des Bettes, ein anderes am Fußende, während die anderen vier an den Seiten des Bettes standen. Ich spürte, daß meine Arbeit nun beendet war… Ich dankte den anwesenden Engeln, daß sie sich um alles weitere kümmern. Auch meinem Geistführer dankte ich für seine Hilfe. Dann zog ich mich zurück… Mindestens zehn Minuten

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3