Spirituelle Sterbebegleitung

- 17 - Dann folgte sein ältester Sohn: Stets war er zu ihm hart, fordernd und abweisend gewesen. Nie war er gut genug für den Vater. Der Sohn konnte machen was er wollte, Anerkennung vom Vater erhielt er nie. - Der jüngste Sohn dagegen war sein Liebling gewesen, zu dem hatte er Kontakt. Seine Frau, die Tochter und der älteste Sohn wurden von ihm abgelehnt. Das Abschiedsritual, zusammen mit dieser Familie, war sehr berührend für mich. Besonders waren es die Worte, die der verstorbene Vater fand. … Plötzlich fiel der älteste Sohn auf seine Knie, weinte bitterlich und bat seinen Vater um Vergebung, daß er sich so lange Zeit von ihm abgewendet und keinerlei Kontakte zu ihm gepflegt hatte… Diese Verabschiedung werde ich niemals vergessen! Sie war so berührend, verbunden mit so vielen Tränen… Irgendwann war sie beendet. Der älteste Sohn wohnt in Süddeutschland, und wenn ihn seine Mutter, die in Lemgo wohnt, besucht, läßt er jedes Mal Grüße an mich ausrichten, und daß er durch dieses Abschiedsritual auch seinen inneren Frieden gefunden hat. Zweites Beispiel Ich traf in der Stadt eine Dame, aus einer meiner früheren Meditationsgruppen. Sie berichtete, daß vor einem halben Jahr ihr Mann gestorben sei und es seit dieser Zeit in ihrem Haus poltern würde - undefinierbare Geräusche, die es vorher nicht gab. Jeden Abend würde dieses Phänomen auftreten, deren Quelle nicht zu orten sei… Ich vermutete, daß es ihr verstorbener Mann war und schlug ein Abschiedsritual vor. Denn, wenn es wirklich ihr verstorbener Mann war, dann will er damit etwas aussagen. Bei mir zuhause haben wir das Abschiedsritual durchgeführt, und ich berichtete ihr simultan, was ich sah und was ich hörte. Als die Seele des Verstorbenen in den Raum kam, kniete er sofort vor seiner Frau nieder, umklammerte ihre Knie und bat: "Vergib mir, vergib mir, ich habe dich betrogen!" - Wie sich herausstellte, hatte er jahrelang seine Freundin geheim halten können, und diese Schuld quälte ihn nun sehr… Nachdem die beiden Frieden geschlossen hatten, gab es von dem Tage an nie wieder Gepolter in dem Haus. Drittes Beispiel Ich hörte von einer Familie, daß der Großvater gestorben sei. Im Erdgeschoß wohnte die Oma und im ersten Obergeschoß die junge Familie mit dreijährigen Zwillingen. Eines dieser Zwillinge war hellsichtig. Jedenfalls sah das kleine Mädchen ihren Opa in einer Ecke des Raumes stehen und erzählte das der Mama. Die Mutter fragte, was denn der Opa dort machen würde. Die Kleine erzählte lachend, daß der Opa "Faxen" machen würde. Die Mutter, die den Opa natürlich nicht sah, meinte, daß die Kleine sich irren müsse. Doch das Mädchen beharrte weiterhin darauf, daß dort, wohin sie zeigt, der Opa stand oder saß. Die Mutter erzählte mir, daß das Kind den Opa auch oft oben auf der Treppe sitzen sah. Ich schlug der Dame vor, dem Geschehen auf den Grund zu gehen und den Opa zu verabschieden, denn irgendetwas wollte er mitteilen. Ich lud die Dame ein, zu mir nach Hause zu kommen, und wir haben dort ein Abschiedsritual durchgeführt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1MzY3