Spirituelle Sterbebegleitung

- 19 - Wie soll man in solchen Situationen mit Kindern umgehen? Das erste Beispiel handelt von meiner damals dreijährigen Tochter. Sie saß am Küchenfenster und beobachtete einen Trauerzug, der langsam auf der nahen Straße zum Friedhof zog. Ich wußte, daß ein älterer Mann aus der Nachbarschaft verstorben war. Die Kleine wollte wissen, was es mit diesem schwarzen Zug Menschen auf sich hat, und warum die Leute alle Schwarz angezogen sind. Ich sagte ihr, daß ein Opa aus der Nachbarschaft gestorben ist. Sie ließ aber nicht locker und wollte wissen, warum alle Leute in Schwarz gekleidet sind. Ich erklärte ihr, daß diese Leute traurig sind und auf diese Weise ihre Trauer zeigen würden, und daß der verstorbene Körper des Opas nun auf den Friedhof gebracht würde, aber seine Seele sei beim lieben Gott. Da schaute sie mich groß an und fragte: "Das verstehe ich nicht, warum sind die traurig, wenn die Seele doch beim lieben Gott ist?" Fazit: Wenn ein Kind nicht emotional mit dem Toten verbunden ist, kann es den Tod rational verarbeiten. * * * Ein anderes Erlebnis, wo dies nicht so war, ist das folgende: Ein kleiner Junge wußte, daß seine Großmutter in nächster Zeit sterben würde. Traurig saß er da und schaute mit leerem Blick in die Weite. Ich fragte: "Woran denkst du?" - Er antwortete nicht. - "Willst du mir das nicht sagen? Komm doch mal zu mir." Er kam nicht, sagte aber: "Wenn ich zu dir komme, dann fange ich an zu weinen." Ich sagte: "Komm, dann weinen wir zusammen." Er kam zu mir und ich nahm ihn in die Arme, und wir weinten zusammen. Dieser Junge wußte, daß seine geliebte Oma stirbt, und das ist furchtbar traurig für ihn. … Nachdem sich der Junge etwas beruhigt hatte, sagte ich: "Deine Oma ist bald beim lieben Gott und da geht es ihr gut. Auch wenn wir noch so traurig sind, auch wenn sie uns noch so fehlen wird… Ihr geht es gut!" * * * Mein kleiner Enkel erzählte, daß zu Ostern im Kindergarten über den Tod gesprochen wurde. Ich sagte zu ihm: "Wenn ich einmal sterbe, dann bin ich ganz bestimmt viel bei dir." Darauf sagte er: "Oma, du mußt doch nicht extra zu mir kommen. Du bist doch dann bei Gott, und der sieht doch alles - und dann siehst du doch auch alles!" Daraufhin sagte ich zu ihm: "Ja, da hast du recht – doch ich werde sicher trotzdem zu dir kommen, weil ich dich so lieb habe!" So können Kinder reagieren – wenn man es als Erwachsener zuläßt. Die Zeit ist schon sehr fortgeschritten und ich möchte meinen Vortrag beenden. Kommen wir zum Fazit dieses Abends: Ich hoffe, liebe Zuhörer, daß ich Sie etwas mehr davon überzeugen konnte, daß es Engel tatsächlich gibt. Ich konnte ein wenig aus meinem Erfahrungsschatz berichten, der für mich starke Beweise enthält. Beweise, die mich auf den spirituellen Weg brachten und der mich immer mehr dazu bringt, weiter und noch tiefer in dieses unerforschte Gebiet einzudringen. Buddha, umringt von seinen Begleitern, sagte vor seinem Übergang in die geistige Welt: "Freuet euch mit mir, geöffnet sind die Tore zum Totlosen." Wir haben gehört, daß das, was uns Menschen ausmacht, die Seele, sehr lebendig ist. Die angeblich Toten sind nicht tot! Unsere Engel, unsere geistigen Begleiter, wollen uns helfen und unterstützen, dieses endlich zu erkennen und zu begreifen. Wir können sie in Anspruch nehmen. Den ersten Schritt einer Annäherung muß der Mensch tun. Wer das nicht möchte, dessen freier Wille wird von höheren Lichtwesen immer respektiert.

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