Das Theodizee-Problem

- 53 - Ich wünsche nur, daß der Schleier von euren Augen gezogen werden könnte und daß ihr die strahlenden WESEN sehen könntet, die mit euch zusammenarbeiten. Jede Schwierigkeit ist eine Herausforderung, die ihr annehmen und bestehen müßt, um so zu beweisen, daß die KRAFT DES GEISTES stärker ist als die Kraft des Stoffes. So viel Leid wird durch Gedankenlosigkeit und Mangel an Einfühlungsvermögen verursacht. Selbst gutmütige Menschen sind gelegentlich hoffnungslos blind gegenüber der Tatsache, daß sie durch Sorglosigkeit oder Nachlässigkeit jenen Kummer bereiten, die in ihrem Machtbereich stehen. Unglücklicherweise wirkt Macht wie Alkohol. Das Gleichgewicht ist gestört und die Seele wird zu Rücksichtslosigkeit und manchmal sogar zu Grausamkeit verführt. Jedes Leid aber, das man anderen Menschen zufügt, wird auf einen selbst zurückfallen, sei es in diesem oder in einem zukünftigen Leben. Das GESETZ ist genau und unausweichlich! Das gleiche GESETZ wirkt natürlich auch im positiven Sinn: Wird Macht weise und feinfühlig ausgeübt, wird die Seele in einem zukünftigen Leben wiederum mit derselben Fähigkeit geboren, die, wenn weise angewendet, zu vermehrter Verantwortung führt. Es ist, als ob solchen Menschen ganz automatisch immer wieder erneute Chancen zufallen würden. Was immer sie tun, gelingt ihnen. Sie scheinen vom Glück begünstigt zu sein. Man sagt, sie "hätten halt Glück". Doch so etwas wie "glückliche Zufälle" gibt es nicht, lediglich kompensierende Gerechtigkeit. Und weil wir im Leben bis in die Ewigkeit Schritt für Schritt vorangehen, ist auch der scheinbare "glückliche Zufall", oder das "Glück haben" ein Prüfstein, ob die Seele auch wirklich fähig sei, ihre Gaben weise zu gebrauchen - vielleicht auf einer anderen Daseinsebene. Zügellose Emotionen können genauso schlimme Auswirkungen auf menschliches Glück haben wie Machtmißbrauch. Ein Überschwang von Gefühl, irrtümlicherweise "Liebe" genannt, ist oft nichts anderes als Besitzgier oder selbstsüchtiges Wunschdenken und kann leicht in Haß umschlagen. Unbeherrschte Gefühlsausbrüche sind eine Form von Hemmungslosigkeit, unter denen die Mitmenschen leiden. Das alte kirchliche Dogma, der Mensch sei "in Sünde geboren" und könne nur "durch das Blut CHRISTI erlöst werden", ist eine verzerrte Version der Wahrheit, die besagt, daß jede Seele, die sich reinkarniert, mit gewissen karmischen Verschuldungen belastet ist, die sie während des Erdenlebens wieder gutmachen kann. Außerdem kommt sie mit gewissen Charaktereigenschaften zur Welt, die entwickelt oder transmutiert (verwandelt) werden sollen, damit sie sich positiv und nicht negativ auswirken. KARMA kann lediglich durch irdische Erfahrungen vollständig getilgt werden. Die Geduld und der Mut, die es hierfür braucht, entspringen dem CHRISTUS im eigenen Herzen - dem INNEREN LICHT, das die wahre erlösende Gnade ist! Während des "Fische-Zeitalters" haben religiöser Fanatismus und blinder Eifer unendliches Leid verursacht. So hat auch das Dogma der Erbsünde eine tiefe Narbe in vielen Seelen der westlichen Welt hinterlassen. Die Idee, daß der Mensch "in Sünde geboren" sei, hat viele ernsthaft denkende Leute mit einem Schuldgefühl belastet, ganz besonders auf dem Gebiet der Sexualität. Sogar heute noch, wo doch solche Dogmen an Glaubwürdigkeit einbüßen, bleiben diese unterbewußten Schuldkomplexe oft beharrlich bestehen und verursachen viel seelische Not. * * *

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