Zukunftsszenarien aus Geisteswissenschaft und Prophetie

- 5 - 2. Vorbemerkung Auffällig ist nicht nur das in vielen Teilen der Welt neu erwachte Interesse an den überlieferten prophetischen Aussagen - von der Geheimen Offenbarung des Johannes bis zu Jakob Lorber (gest. 1864) oder Edgar Cayce (gest. 1945). Wer sich dem Thema der Zukunftsvoraussagen zuwendet, also jedweder Form von "Botschaft", die aus anderen Bewußtseinsebenen stammt und das Webmuster des Künftigen beleuchtet, stellt alsbald fest, daß gerade unsere Zeit eine vorher nicht gekannte, kaum noch zu überblickende Fülle neuer Prophetie hervorbringt. Es scheint ein Zeichen unserer Wendezeit zu sein, daß in vielen Menschen plötzlich eine Medialität aufbricht, die sie Dinge sagen oder schreiben läßt, die für ihr Verstandesdenken, also ihr normales Tagesbewußtsein genau so fremd sind wie für jeden Dritten; Dinge, die in der Regel die Transformation des Planeten in eine "neue Erde" und den Übergang der Erdbevölkerung in eine höhere Qualität des Lebens betreffen. Es ist, als dränge allenthalben die im Unterbewußtsein vorhandene Zukunftsahnung angesichts der Dramatisierung des Weltgeschehens an die Oberfläche des Bewußtsein. Da gibt es den erfolgreichen Geschäftsmann, der selbst am meisten verblüfft ist, daß er ganz unvermittelt eine INNERE STIMME wahrnimmt, die ihn mit Themen der Veränderung seines Lebens und des Lebens überhaupt konfrontiert. Er muß feststellen, daß er zu einem "Medium" geworden ist. Und schon bald darauf gibt er einen Informationsdienst heraus, der inhaltlich das wiedergibt, was er innerlich "hört". In fast jeder Stadt kann man heute "Sitzungen" bei Medien buchen, die sich nach Willen in einen anderen Bewußtseinszustand, sei es halb- oder Volltrance, versetzen und den Klienten mit Aussagen über seine Vergangenheit und Zukunft erstaunen. Besonders gesucht sind Sensitive, die den Besucher in Kontakt bringen mit seinem geistigen Begleiter (dem "Schutzengel" der Religionen), der seinen Schützling am intimsten kennt und deshalb am besten in weltlichen und spirituellen Fragen beraten kann. In New York gibt es einen eigenen Stadtführer, der alle Sensitiven auflistet und ihre spezifischen Fähigkeiten beschreibt. Die Medien, die sich als Kanal, als "Channel" für andere Bewußtseinsebenen verstehen, erhalten vielfach Eingebungen für ganze Buchmanuskripte, so daß sich weltweit eine eigenen Sparte "gechannelter" Bücher entwickeln konnte. Die Qualität des Vermittelten hängt von der Ebene ab, aus der die Botschaften kommen. Die Ebene wiederum, an die sich ein Medium anschließen kann, hängt vom Grad seiner Lauterkeit und Neutralität ab. Ein auf sein Ego zentriertes und emotionsgeladenes Medium ist kaum geeignet, klare und reine Botschaften aufzunehmen. Hier als Leser solcher Übermittlungen, die notwendigen Unterscheidungen zu treffen, ist für den, der sich kundig gemacht hat, nicht schwieriger, als es für einen Literaturkenner ist, gute von schlechter Schriftstellerei zu trennen. Von Theologen wird die Welle der Neuprophetie gelegentlich mit dem Hinweis auf das Alte Testament kommentiert, wo es im Buch Joel, Kapitel 3 heißt: "Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht GOTT, da will ICH ausgießen von MEINEM GEIST auf alle Menschen; und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure jungen Männer sollen Gesichte sehen, eure Alten sollen Träume haben; und auf MEINE Knechte und Mägde will ICH in jenen Tagen von MEINEM GEIST ausgießen, und sie sollen weissagen..."

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